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  #1  
Alt 20.09.2006, 20:05
sevgim sevgim ist offline
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Registriert seit: 20.09.2006
Beiträge: 3
Standard Meine Mutter hat Brustkrebs

Hallo,

ich möchte mich einfach mal erkundigen, wenn jmd. Erfahrung mit Brustkrebs und Chemo hat und einige Zeilen schreiben will, würde mir das schon helfen. Es geht auch wie bei Natascha um meine Mutter, die ist erst 55 und hat Brustkrebs. Vier Lymphknoten (von 17 entnommenen) waren ebenfalls befallen. Vor einer Woche hat sie den Port implantiert bekommen (über den wird die Chemo gegeben) und morgen bekommt sie die erste Chemo:-( eigentlich schon vor 5 Tagen aber weil sie einfach Panik hatte, wegen dem frisch gelegtem Port, habe ich es mit Ach und Krach auf morgen verschieben können. Ich werde sie begleiten, weil sie ebefalls wie Natascha´s Mutter, sehr pessimistisch ist und mich damit total auf die Palme bringt. Obwohl sie von 10 Jahren Cervix Karzinom hatte (Gebährmutterhals) und das auch mit OP, allerdings ohne Chemo, besiegt hat, ist sie dennoch hoffnungslos. Am Anfang habe ich auch den ganzen Tag nur daran gedacht, auch in meinen Träumen habe ich mich nur mit der Krankheit Krebs befasst, alles was ich sah, aß usw. hatte Krebs, absurd ich weiss.
Ich weiss z.B. nicht wann ich ihr raten sollte ihre Haare rasieren zu lassen, ab welcher Chemo (sie bekommt 6 )? Ich werde nicht immer bei ihr sein können ( da ich 2 Kinder habe, schlufpfl.) deshalb wollte ich wissen, ob sie auch das Recht hat stationär aufgenommen zu werden. Vielleicht kann mir jemand überhaupt Infos zu Chemo geben ( ob ich morgen was beachten muss usw.).
Sie bekommt auch nach der Chemo eine Immuntherapie (1 Jahr lang).


Danke an alle...
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  #2  
Alt 20.09.2006, 21:30
Natascha25 Natascha25 ist offline
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Registriert seit: 08.08.2006
Ort: Herdecke
Beiträge: 69
Standard AW: Meine Mutter hat Brustkrebs

Hallo Sevgim !

Das deine Mama pessimistisch ist und dich damit auf die Palme bringt glaub ich gern. Meine Mama wollte gar keine Therapie und lieber mit Morphium sterben. Klasse Aussichten. Und dann soll man noch stark sein - wirklich sehr schwer...

Tja, wann deine Mama die Haare abrasieren will, musst du ihr selber überlassen. Meine Mama verliert im Moment noch keine Haare. Wir haben uns aber darauf geeinigt, dass sie abrasiert werden, wenn man kahle Stellen bekommt. Das sieht dann wirklich unschön aus... Ob Mama das dann so durchzieht weiss ich natürlich nicht. Ist halt noch einmal eine große Hürde, sich ohne Haare im Spiegel zu betrachten.
Habt ihr denn schon eine Perücke? Ich persönlich finde es wichtig, dass man sich mit dem Thema Perücke schon mal auseinander setzt wenn noch Haare da sind. Da kann man sich farblich auch noch an seinem Naturhaar orientieren. Mamas Zweithaar steht bereits in meinem frühreren Zimmer. Auf einem netten Puppenkopf :-)

Wegen dem stationären Aufenhalt: ich weiss nicht ob sie das "Recht" dazu hat. Aber meiner Mama wurde gesagt, dass sie auf jeden Fall eine Nacht dort bleiben soll, wenn es Komplikationen gibt. Ok, aus dem einen Tag wurden dann 5. Nach 3 Tagen wurde sie allerdings von der Gyn auf die Innere verlegt, weil natürlich die Betten für weitere "Notfälle" frei gehalten werden mussten. Ich sag mal so, die werden deine Mama nicht nach Hause schicken, wenn es ihr wirklich dreckig geht.

Was für eine Chemo bekommt deine Mama denn überhaupt? Und welche Art von Brustkrebs hat sie? Wenn wir das wissen, können besser Tipps und Ratschläge verteilt werden *knuddel*

Wünsche dir und deiner Mama für morgen ganz viel Kraft *knuddel-nochmal*
__________________
Lieben Gruß
Natascha


Du kannst dem Leben nicht mehr Tage geben - aber dem Tag mehr Leben
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  #3  
Alt 20.09.2006, 21:59
Sousha Sousha ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 20.09.2006
Beiträge: 248
Standard AW: Meine Mutter hat Brustkrebs

Hallo Sevgim,

ich kann mir gut vorstellen, dass Du sehr viel Angst hast um Deine Mutter und ihr so gerne so viel helfen und sie unterstützen möchtest! Und ich kann gut verstehen, dass ihre Mutlosigkeit Dir echt zu schaffen macht.

Ich bin selbst betroffen von Brustkrebs und möchte dir gerne zu deiner Anfrage einen Rat aus eigener Erfahrung geben. Als meine Diagnose fest stand, war mein Umfeld völlig schockiert und traurig und alle haben versucht zu helfen. Ich bekam viele Ratschläge und Informationen für die ich auch sehr dankbar war. Gleichzeitig hat mich das aber auch oft überfordert und manchmal auch unter Druck gesetzt, weil ich keine Entscheidungen einfach so treffen konnte. Ich konnte auch mein Kämpferherz nicht aus dem Ärmel zaubern wenn ich merkte, dass meine Angst die anderen belastet hat. Manchmal habe ich versucht für die anderen stark zu sein. Ich habe meine Zeit benötigt um über die Vorschläge nachzudenken und Fragen wie "Hast Du das oder dies schon gemacht.." haben mir enormen Druck verursacht, weil ich manchmal in meiner Auseinandersetzung mit der Krankheit an einem ganz anderen Punkt stand wie meine Familie/Freunde. Ich habe gelernt, die Menschen die mir helfen wollen auch mal in ihrer Hilflosigkeit zu lassen weil ich noch nicht so weit bin, oder mich für etwas anderes entschieden habe. Das hat mir oft sehr leid getan, aber die Zeit läuft anders für mich.

Das, was mir in dieser Situation am meisten geholfen hat und hilft ist, wenn meine Familie/Freunde sich mit mir auf die Suche nach meinem Weg macht und meine Entscheidungen akzeptiert. Die Wege der betroffenen unterscheiden sich sehr stark und ich glaube, es ist ganz wichtig, dass wir alle den Weg finden, der für uns stimmt, weil wir alle Überzeugung der Welt benötigen, wenn wir ihn gehen!

Für die erste Chemo ist es gut, wenn jemand dabei ist, weil niemand die Wirkung einschätzen kann. Mir ging es erstaunlich gut während der Chemo und danach. Ganz wichtig ist, dass Deine Mutter sofort sagt, wenn irgendwas ist. Also wenn ihr schlecht wird, oder es brennt oder ihr wird schwindlig. Egal was es ist, sofort sagen und nicht tapfer sein.

Ich wünsche Dir viel Kraft und Mut an der Seite Deiner Mutter.

LG

Sousha
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  #4  
Alt 20.09.2006, 22:27
Schnattchen Schnattchen ist offline
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Registriert seit: 15.09.2006
Beiträge: 4
Standard AW: Meine Mutter hat Brustkrebs

Hallo Sevgim,

meine Mutter hat auch Brustkrebs. Da der Tumor zu groß zum Operieren war, wurden erstmal 4 Chemozyklen gemacht. Jetzt hatte sie letzte Woche die OP. Ab nächster Woche folgen dann nochmal 2 Chemos und anschließend 6 Wochen Bestrahlung.
Unsere Mutter verlor nach ca 3 Wochen nach der ersten Chemo schon die ersten Haare. Da sie das ziemlich eklig fand, hat sie sie erst selbst kurz geschnitten und ich bin dann noch mit einem Rasierer nachgegangen. natürlich hatten wir zu diesem Zeitpunkt die Perücke schon zu Hause. Unsere Mutter möchte nicht mit Glatze oder Tuch rumlaufen und daher haben wir die Perücke noch am Entlassungstag nach der ersten Chemo ausgesucht.
Ausserdem sagte sie, dass durch das Abschneiden und Rasieren der Spannungskopfschmerz weggefallen ist, den sie vorher hatte. Augenbrauen und Wimpern verlor sie erst sehr spät, ich denke es war nach der dritten Chemo.
Unsere Mutter blieb dann immer stationär von einem auf den anderen Tag in der Klinik. Weil immer alles ok ar konnten wir sie dann am nächsten Tag wieder abholen. Am 10.Tag sind die Leukozyten am niedrigsten, d.h. die Ansteckungsgefahr bei zB Grippe ist sehr hoch. Wir mussten dann am 10. Tag immer zur Kontrolle und sollten große Menschenmassen meiden. Zum Glück war immer alles ok. Wir haben von anderen Patienten gehört, dass sie am 10. Tag wegen der schlechten Werte wieder aufgenommen werden mussten.

Meist wird die erste Chemo immer besonders gut vertragen, daher musst Du morgen nix beachten. Wie es weitergeht, ist bei jedem anders. Die einzige Nebenwirkung, die meine Mutter hatte, war extreme Müdigkeit und ständige Entzündungen im Mundraum, obwohl sie die empfohlene Mundspülung benutzt hat. Sie war tapfer und hat trotz Schmerzen gegessen, damit sie nicht abnimmt.

Wir wünschen Dir gaaaaaaaaaaaanz viel Kraft!!! Ihr dürft niemals den Mut verlieren. Wir haben die Situation hingenommen, sind in sie hineingewachsen und heute ist es schon normal. Vielleicht schafft ihr es auch, einen für euch akzeptablen Weg zu finden, mit dieser Krankheit zu leben. Wir wünschen Euch viel Glück!
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  #5  
Alt 20.09.2006, 22:42
sevgim sevgim ist offline
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Registriert seit: 20.09.2006
Beiträge: 3
Standard AW: Meine Mutter hat Brustkrebs

Ich weiß, es tut mir auch immer leid wenn ich sie dann so anfahre. Aber ich war mit meinem Sohn in der Klinik, die wollten die Brust punktieren, da sich Wundflüssigkeit angesammelt hatte, als sie dann regelrecht ohnmächtig wurde, vor lauter Angst. Auch als ich ihr mehrmals erklärt habe (sie ist der deutschen Sprache nicht mächtig) das das ganze nicht schlimm ist, und das ist sie auch betäubt wird, wollte sie das nicht. Ich weiß auch das sie einfach am Ende ist, und ich glaube in Ihrem ganzen Leben hat sie nur gelitten. Viele OP´s etc. Aber mein Sohn (4 Jahre) war auch ganz verwirrt, das hat mich nur wütend gemacht in dem Moment. Dabei liebe ich sie so sehr und habe so viel Angst sie zu verlieren. Kann mir das auch nicht vorstellen sie zu verlieren, muss auch gerade wieder weinen. Es tut mir dann immer leid, sie ist normal ganz stark, hat so viel geschafft in ihrem eigentlich so traurigen Leben.

Ich werde immer versuchen, sie zu stärken, so weit ich kann, meine Brüder haben nicht so viel Kraft (denke ich mal).

Ich danke dir das du geantwortet hast, vielen Dank
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  #6  
Alt 15.12.2006, 18:09
Incitanem2 Incitanem2 ist offline
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Registriert seit: 15.12.2006
Beiträge: 5
Standard AW: Meine Mutter hat Brustkrebs

Hallo Sevgim,
bei meiner Mutter (58) wurde letztes jahr 8/2005 BK festgestellt.Weltuntergang für uns Kinder!!OP+Chemo+Bestrahlung ,weil keine LK befallen waren freuten wir uns riesigl.Keine Hormontherapie möglich,da hormonrezeptor negativ.Oktober 10/2006 LK-Metastasen.Trotz regelmässiger Kontrollen!Mich zerfrisst es innerlich sehr,allein der gedanke,dass es wahrscheinlich nur eine frage der zeit ist.Ich habe sie die ganze zeit überallhin begleitet und das gibt ihr kraft.Jetzt bekommt sie eine antikörpertherapie+chemo jede Woche und das insgesammt 8mal.Zwischenstaging hat ergeben dass die metastasen wesentlich kleiner geworden sind und das baut sie auf.
Meine Mutter denkt positiv un sagt solange sie die Kraft hat wird sie kämpfen und das tut sie auch.Es ist ganz wichtig,dass du immer fürdeine mutter da bist.Ich habe auch zwei KInder im alter von 13 jahren.ich versuche alles unter einem hut zu kriegen.Der Gott soll uns Kraft geben,damait wir für unsere Mütter da sind.
Ich würde dich gerne kennenlernen und mit dir Erfahrungen austauschen.
LG
Incitanem
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