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  #1  
Alt 09.08.2007, 04:53
Mona66 Mona66 ist offline
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Registriert seit: 17.06.2007
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Standard AW: Wie geht Ihr mit Prognosen um?

Liebe Susanc

ohne etwas größere Pläne komme ich nicht aus. Im Berufsleben denke ich schon in Größenordnungen von 1 oder 2 Jahren. Und das lässt sich auch nicht vermeiden. Die Frage, ob ich das schaffen werde, habe ich dann. Aber ich rede mir ein, dass es dort keine Rolle spielen sollte. Jeder Mitarbeiter könnte durch Kündigung ausfallen...

Wie ich meine Tage noch bewusster gestalten soll, als vor der Krankheit... die Aufgabe überfordert mich schlichtweg. Mir fällt dazu nichts ein. Ich wüsste nicht, wie ich negative Sachen noch mehr minimieren soll... Ich habe auch vor der Krankheit nicht die negativen Ereignisse gesucht. Nicht jeder wird meine Werte da verstehen, aber für mich passt das eben.

viele liebe Grüße
Mona
  #2  
Alt 09.08.2007, 21:25
Benutzerbild von hope38
hope38 hope38 ist offline
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Standard AW: Wie geht Ihr mit Prognosen um?

Doch, ich, liebe Mona, ich verstehe genau, was Du meinst!

Ich habe mich auch überfordert gefühlt von den ganzen ausgesprochenen oder unausgesprochenen Erwartungen an mich, mein Leben nun wirklich zu genießen. Jeden Tag, jede Blüte, jeden Baum, jede Schneeflocke!
Das Paradoxe aber ist: Ich tat all dies schon immer. Habe schon immer die Natur geliebt, habe mich schon immer gern um meine Kinder gekümmert, sie schon immer als wunderbare Wesen gesehen, habe schon immer Toleranz groß geschrieben. Allein, daß ich nie ein Mensch war und auch nicht bin, der andere von sich stößt, wenn mir etwas nicht paßt. Aber ob ich dafür so eine Strafe bekomme???

Zu den Prognosen: Klar weiß ich, wie die meiner Erkrankungsart ist, aber ich weiß nicht, wie MEINE ist. Ich hoffe, ich gehöre zu der Seite, die es schafft. Wissen werde ich es noch lange nicht. Deswegen beachte ich diese Zahl einfach so wenig wie möglich. Es ist eine nackte Zahl. Und ich bin ein Mensch, der seine Möglichkeit hat, nur davon nicht weiß!

Ganz liebe Grüße,
hope
(weibl., nicht ledig, jung 40 und Mama von vielen Kindern)
  #3  
Alt 10.09.2007, 14:01
Mona66 Mona66 ist offline
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Ort: Bonn
Beiträge: 236
Standard AW: Wie geht Ihr mit Prognosen um?

Hallo zusammen

ich hab noch ein kleines "Erlebnis" mit dem Umgang mit Prognosen...

Neulich hab ich mir das Buch gekauft von Lance Armstrong... wie ich den Krebs besiegte und die Tour de France gewann...

Vorher... bevor ich das Buch gekauft hatte und ganz am Anfang meiner Erkrankung hab ich Prognosen zu Hodenkrebs gesehen und da hab ich gedacht, Hodenkrebs na ja, das ist ja mittlerweile gut heilbar. Dann hab ich mal in Wikipedia gelesen, dass der Lance Armstrong nur eine Prognose von 3% gehabt hätte und da war ich schon irgendwie "beeindruckt".

Dann hab ich angefangen das Buch zu lesen und da stand dann, dass die Ärzte ihm gesagt haben... die Chancen stehen fifty-fifty. Hm. Da war ich dann irgendwie enttäuscht, weil dann wohl was Falsches im Wikipedia stand und das Wunder vielleicht auch ein bisschen weniger Wunder war.

Einige Tage später war ich viele Seiten später in dem Buch. Die Therapie war durch und er hat seine Ärzte nochmal nach seiner Prognose gefragt und sie wollten es gar nicht sagen. Er hat geraten und gefragt. War es 50%. Kopfschütteln. War es 20%. Kopfschütteln. Irgendwann sind sie dann doch bei 3% stehengeblieben.

Das hat mich dann ehrlich verblüfft. Ich hatte am Anfang des Buches keinen Zweifel, dass das mit den 50% stimmen würde.
Und dann hab ich mich nachdem, was ich in diesem Erfahrungsbericht gelesen habe, gefragt, was das wohl mit dem Kranken gemacht hätte, wenn er mit soviel weniger Chancen gerechnet hätte. Hätte er in den harten Zeiten schneller aufgegeben? Hilft einem Wahrscheinlichkeit beim Durchhalten? Oder hilft einem Verzweiflung beim Kämpfen?

Ich weiss es nicht.

LG
Mona
  #4  
Alt 26.01.2009, 22:13
DerPapavomNils DerPapavomNils ist offline
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Registriert seit: 24.01.2009
Beiträge: 4
Standard AW: Wie geht Ihr mit Prognosen um?

Sich mit Prognosen auseinander zu setzten ist sehr Schwierig. Da denke ich muss jeder mit sich kämpfen und postiven Lebensmut bekommen. Ein Bekannter hat vor 10 Jahren eine Lebenserwartung von einem halben Jahr bekommen. Er lebt heute noch mit mehrfachem Krebs. Soviel dazu.
Da ich selber betroffen bin, ist es an der Zeit mal über sich und sein hektisches Leben nachzudenken. Bitte nicht falsch verstehen, aber genieße jeden Tag an dem Du früh aufstehen darfst und Lebe!
  #5  
Alt 27.01.2009, 13:42
Benutzerbild von Gaby103
Gaby103 Gaby103 ist offline
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Registriert seit: 15.06.2008
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Beiträge: 175
Standard AW: Wie geht Ihr mit Prognosen um?

Hallo Ihr alle,

ich komme aus dem BK-Forum. Meine Therapie ist fast abgeschlossen und ich habe folgende Prognose:
80% Überlebenschance für die nächsten 5 Jahren.

Da ich mich beruflich schon immer mit Zahlen befasst habe und Mathe immer mein Lieblingsfach war, wollte ich von meinem Chirurgen schon eine Aussage über meine Prognose hören. Er tat sich etwas schwer damit, weil seiner Meinung nach für mich die Prognose doch egal wäre, wenn der Krebs wiederkommt oder metastasiert ist dies nicht von der Prognose abhängig.

Ich habe dies definitiv anders gesehen, bei relativ guten Prognosen fällt es einfacher positiv zu denken, nicht den ganzen Tag den Krebs präsent haben.
Es ist einfacher zu hoffen.
__________________
Viele Grüße
Gaby


das Bild: Scheidegg Blick aus meinem Zimmer
  #6  
Alt 11.10.2007, 14:55
Stefans Stefans ist offline
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Registriert seit: 27.01.2007
Beiträge: 426
Standard AW: Wie geht Ihr mit Prognosen um?

Zitat:
Zitat von Rutschie66 Beitrag anzeigen
Zu dir Stefan möchte ich sagen, dass ich meine Familie zum größten Teil auf den Mond wünsche, auf der anderen Seite sind einige von meiner Familie wiklich um besorgt und helfen wo sie können(wenn ich es zulasse).
Da geht es uns genau gleich.

Zitat:
Deshalb finde ich es sehr unsozial durch deine Erfahrungen mit deiner Familie alle Famlienmitglieder, egal wessen, über einen Kamm zu scheren.
Das habe ich nicht getan. Ich habe nur gesagt, dass meine Frau und ich heil froh sind, dass wir mit Angehörigen, die sich in Heikes selbstlos-selbstgerechter Art gebaren, nicht persönlich zu tun haben müssen. Wenn Heike dir und anderen schon viel geholfen hat, ist das doch gut.

Dass meine Frau und ich diese Art von "Hilfe" ablehnen, ist vielleicht vieles. Aber "unsozial" ist es sicher nicht. Es ist einfach eine Art Schutzmechanismus. Sich von Leuten zu distanzieren, die einen mit ihrem Mitleid und ihrer Selbstgerechtigkeit aussaugen. Und die anderslautende Meinungen mit ignoranter Selbstverherrlichung als "das ist doch krank, "das kann ich nicht ernst nehmen", "das ist doch wohl nicht diskutierbar", "du brauchst dirngend meine Hilfe" abwerten. Wenn dir und anderen sowas hilft - super. Uns hier hilft es nicht - im Gegenteil. Uns graut davor. Weil wir diese Art von "Mitleid" als verachtend empfinden. Schön wir jeden, der das anders sieht.

Unsere Verwandschaft sehe ich darchaus differenziert. Da gibt es Menschen wie meine Eltern, die man vergessen kann - nix als Tabus und mitleidige Sprüche. Aber es gibt andere - wie meine Schwägerin, ihr Mann, mein Schwager, und ganz besonders meine Schwester - die durchaus wichtig und konstruktiv sind.

Viele Grüße,
Stefan
  #7  
Alt 11.10.2007, 17:06
Stefans Stefans ist offline
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Registriert seit: 27.01.2007
Beiträge: 426
Standard AW: Wie geht Ihr mit Prognosen um?

Zitat:
Zitat von Rutschie66 Beitrag anzeigen
Ja Stefan, genau so, hast ja recht, ich meine Ruhe.
Wenn es dir um "recht haben" und "Ruhe haben" geht, aber dir inhaltlich kein Wort mehr zur Frage einfällt... dann sprechen wir offenbar unterschiedliche Sprachen.

Warum sagst du das nicht gleich?

Dann könntest du anderen viel Arbeit ersparen, sich mit einem von dir mal so eben rausgerotzten "unsozial"-Vorwurf ernsthaft auseinanderzusetzen.

Meintswegen hast du "recht" und "deine Ruhe". Jeder, wie er am besten mit seinen Widersprüchen leben kann. Unverständlich ist mir nur, wieso du das Bedürfnis nach "deiner Ruhe" nicht einfach persönlich ausleben kannst, sondern öffentlich thematisieren musst. Und sofort einknickst, wenn dich wirklich jemand ernst nimmt und sich die Mühe macht, auf dich einzugehen.

Vielleicht ist es für dein Seelenleben befriedigender, wenn du dich mit Heike & Co per mail darüber aufregst, warum "solche Leute hier ungehindert schreiben dürfen". Das muss dann ja gar nichts mehr mit dem Thema zu tun haben. Aber so ein privates hach-was-sind-wir-uns-einig-dass-der-und-der-ein-kranker-Idiot-und-Bösewicht-ist - Schultergeklopfe erfüllt für dich sicher einen wichtigen persönlichen psychologischen Zweck. Aber dabei bitte nie vergessen: der Blick über den eigenen Tellerrand ist gefährlich - da könnten sich Fragen stellen, die dir unbequem sind. Sowas also unbedingt vermeiden!

Viele Grüße,
Stefan
  #8  
Alt 11.10.2007, 23:08
Benutzerbild von rezzan
rezzan rezzan ist offline
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Standard AW: Wie geht Ihr mit Prognosen um?

Heike,

was aus dir spricht ist so abgrundtief verlogen und hasserfüllt, dass einen kalte Schauer durchjagen. Himmel, was ist los mit dir?

Hass, Häme, Spott, Bigotterie... Wie kann ein Herz nur so hässlich sein? Ich kann dein krankes „herzhaftes Lachen, hahaha...“ bis hierher spüren. Ich weiß nicht wer dir was angetan hat, dass du so geworden bist.

Aber hör auf mit deinem Helferquatsch. Das kauft dir niemand ab, der auch nur eine deiner widerlichen Zeilen gelesen hat.

Du und jemandem helfen? Du? Gott bewahre jeden vor einem solchen „Helfer“.

Ich bitte dich, beende diesen Kreuzzug endlich. Das muss ein Ende haben.

Rezzan

Geändert von rezzan (11.10.2007 um 23:22 Uhr) Grund: Bitte nachgefügt
  #9  
Alt 12.10.2007, 20:09
sonjaM sonjaM ist offline
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Beiträge: 446
Standard AW: Wie geht Ihr mit Prognosen um?

Hallo Zusammen,

zum eigentlichen Thema. Prognosen habe ich am Anfang der Krankheit meiner Mama durchgesehen und war so geschockt, dass ich nie mehr was angeschaut habe. Jeder geht mit Prognosen anders um. Der eine will es bis ins Detail wissen. Jedoch sind hier Durchschnittswerte benannt. Manche liegen drunter, manche deutlich drüber. Gott sei Dank kann keiner in die Zukunft schauen, keiner weiß, zu welcher % Sparte er gehört. Im Hinterkopf bleibt es aber dennoch.

Über die Mailangriffe in diesem Forum bin ich immer wieder entsetzt. Gerade hier sollte doch jeder wissen, wie schnell sich das Leben verändern kann. Betroffenen wie Angehörige. Gegenseitige Wertschätzung sollte immer bewahrt werden. Wenn man ein Posting nicht gut findet, kann man auch einfach nicht reagieren. Worte können sehr verletzen und mit solchen Unwichtigkeiten sollten wir uns alle nicht rumschlagen. Jeder hat hier sein Päckchen zu tragen. Eine Anmerkung: Ich mag Heike sehr, denn sie hat immer ein nettes Wort und ein offenes Ohr. Betroffene und Angehörige schätzen sie bei uns.

Ich hoffe, es geht jetzt mit dem eigentlichen Thread weiter.

Viele Grüße
Sonja
  #10  
Alt 15.10.2007, 21:59
Benutzerbild von suze2
suze2 suze2 ist offline
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Beiträge: 2.450
Standard AW: Wie geht Ihr mit Prognosen um?

mir gefällt, wie es nikita schreibt.
denn mir gehts genau so - zwischen "den krebs vergessen und genussvoll leben" und "huch es zwickt mich und angst und prognose" schwanke ich so hin und her.
neulich hab ich in einem buch den satz "heute ist immer" gelesen. und mir gedacht, das hat was. mit beiden beinen in der gegenwart - weniger in der zukunft, weniger im spekulieren, was wird sein, was könnte sein, wie geht es weiter.

grüße an euch alle!
s.

Geändert von suze2 (15.10.2007 um 22:02 Uhr)
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