Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Brustkrebs

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 27.05.2007, 13:18
mcbeth mcbeth ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 26.05.2007
Beiträge: 19
Frage Gefahr nach Biopsie - Aufschieben Brust OP - Fall Karin Sonnleitner?

Bei meiner Frau (45) wurde am Montag ein bösartiger, 1 cm großer Tumor in der linken Brust im Frühstadium nachgewiesen. Dieser war zunächst nur in der Sonographie schwach erkennbar. Der Arzt bei der Mammographie meinte nach mehrfacher Untersuchung, da sei nichts! Der Frauenarzt entschloss sich nach Beratung mit Kolleg/inn/en doch zu einer Biopsie. Diese ergab leider den Bösartigen G2-Befund. Es sollte eine brusterhaltende OP stattfinden. Alles sah nach Glück im Unglück aus: Nur Wächterlymphknoten sollte vorsichtshalber untersucht werden. Wegen des Frühstadiums könne wahrscheinlich sogar auf Bestrahlung und Chemo verzichtet werden. Nebenbei wurde auch eine MRT durchgeführt, die leider einen zweiten kleinen Tumor in derselben Brust an anderer Stelle (genau auf der anderen Seite!) zeigte.
Eine zweite Biopsie (unter MRT) wurde Freitag gemacht.
Der Arzt wollte sich gestern wegen des Befundes telefonisch melden, was aber unterblieb.
Das scheint kein gutes Zeichen zu sein: Ein erleichternder Befund würde sicherlich mit Freude und schnell übermittelt. Vielleicht will der Arzt uns noch ein paar "schöne" Tage über Pfingsten verschaffen, oder die Analyse hat am Freitag nicht mehr geklappt.
Meine Frau ist jedenfalls mit den Nerven völlig am Ende, schläft nicht mehr und isst auch kaum etwas.
Nun steht uns wohl die angesprochene Mastektomie (Amputation) bevor, bei zwei entfernt liegenden Tumoren wohl unumgänglich, selbst wenn sie superklein sind und sich im Frühstadium befinden. Meine Frau hatte immer noch gehofft, dass die Brust gerettet werden könne.
Im Internet liest man immer wieder, dass auch bei zwei Knoten noch brusterhaltend operiert werden könne.
Weiß jemand etwas Genaueres über die Situation von >>Karin Sonnleitner<<, die ein Buch über sich geschrieben hat und bei der die Brust mit zwei Knoten eher durch Zufall gerettet wurde?
Die OP soll schon am Mittwoch sein! Wegen Pfingstmontag keine Chance mehr jemand anderen zu befragen!
Man fühlt sich so ohnmächtig! Es ist schwer, die Frau so leiden zu sehen.
Neben dem Krebsbefund hat sie unheimliche Angst ihre Brust zu verlieren, auch wenn schon Brustaufbauverfahren angedeutet wurden.
Der Arzt will gleich einen Expander einsetzen, möglichst viel Haut erhalten, mit der eigentlichen Rekonstruktion aber erst nach 12 Monaten beginnen.
Wir neigen unter der neuen Sachlage dazu noch eine zweite Meinung einholen.
Der Arzt ist nett und scheint kompetent, aber in so einem gravierenden Fall ?
Man fühlt sich einfach sicherer, wirklich alle Optionen bedacht zu haben!
Allerdings sind zwei Biopsien gemacht worden, die Krebszellen in den Stichkanal gebracht haben könnten.
Wie lange darf man maximal warten?
Danke !

Michael
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 27.05.2007, 13:36
Benutzerbild von Sunpower77
Sunpower77 Sunpower77 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 07.10.2006
Ort: Sprockhövel
Beiträge: 501
Standard AW: Gefahr nach Biopsie - Aufschieben Brust OP - Fall Karin Sonnleitner?

Hallo Michael

ich kann mich noch gut an dieses Phase erinnern, in der ihr euch grad befindet. Ich konnte auch nicht verstehen, dass die Ärzte sich so viel Zeit liessen, ich wurde schier wahnsinnig und hatte das Gefühl, die Zeit läuft mir davon.
Habt keine Angst, es ist zwar ernst, aber es kommt jetzt auf ein paar Tage mehr oder weniger nicht an. Zwar schwer zu glauben, aber es ist so. Mit dem Wissen von heute (9 Monate später) hätte ich den damals gebuchten Urlaub sehr wohl noch gemacht. Aber man hat halt unglaubliche Angst und ist mit den Nerven am Ende.
Ich bin bis heute nicht operiert und habe vorab Chemo erhalten. Es war nicht so schlimm, wie ich mir das vorgestellt habe, eigentlich war es überhaupt nicht schlimm, ein,zwei Tage hatte ich mal ein Krankheitsgefühl (wie Grippe), ein paar Muskelschmerzen und das war´s. Dabei bin ich was Schmerzen angeht kein Held. Ich werde mich bei der OP Ende Juni freiwillig von meinen beiden Brüsten trennen (es ist nur eine befallen) - ich will leben und dafür opfere ich gern einen Teil von mir, zu mal man heute so eine tolle plastische Chirurgie hat.
Auch wenn für euch im Moment noch der Super-Gau ausgebrochen ist, ihr werdet es auch schaffen, wie so viele vor euch. Ihr seid hier sehr gut aufgehoben, man bekommt fast immer sehr gute Tipps!!!
Wenn ihr noch einen zweite Meinung wollt - das ist sehr wichtig - dann verschiebt die OP um eine Woche!!! Jeder Arzt hat dafür Verständnis.
Ich habe 3 Meinungen eingeholt und alle sagten dasselbe, daher fiel mir die Entscheidung nicht schwer.

Ich drück euch die Daumen!!!
__________________
LG

Pia


*Streite nie mit einem Dummen - dazu musst du auf sein Niveau herab und dort schlägt er dich mit seiner Erfahrung*
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 27.05.2007, 13:48
esther2 esther2 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 07.01.2005
Ort: Wien
Beiträge: 228
Standard AW: Gefahr nach Biopsie - Aufschieben Brust OP - Fall Karin Sonnleitner?

hallo michael,

wenn du was genaueres wissen möchtest, karin ist eine bekannte von mir,
vielleicht kann ich dir weiterhelfen,
__________________
Liebe Grüße Esther
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 27.05.2007, 14:11
Benutzerbild von Erika Rusterholz
Erika Rusterholz Erika Rusterholz ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.06.2005
Ort: Region Zürich
Beiträge: 212
Standard AW: Gefahr nach Biopsie - Aufschieben Brust OP - Fall Karin Sonnleitner?

Hallo Michael,

Ich kann die momentane Situation recht gut verstehen: es ist wirklich sehr zermürmend, auf einen Bescheid warten zu müssen. Oder nicht sicher zu sein, ob man auch wirklich das Richtige macht...

Zu: "Allerdings sind zwei Biopsien gemacht worden, die Krebszellen in den Stichkanal gebracht haben könnten."
und: "Wie lange darf man maximal warten?"
kann ich eine Antwort auf Grund meiner damaligen Situation geben.

Ich wurde wegen Mikroverkalkungen in der einen und einem Knoten in der anderen Brust operiert. Dies geschah brusterhaltend. Die Schnittführung wurde so gewählt, dass die Einstichkanäle der Biopsien im entnommenen Gewebe mit einbezogen werden konnten.

Zwischen der ersten Biopsie des Knotens und der Operation lagen 25 Tage, da noch einige Abklärungen erfolgen mussten, wie stereotaktische Biopsie der Mikroverkalkungen und Gewebeprobe des vergrösserten Lymphknotens (es konnte dann glücklicherweise beidseits eine Sentinel-Lymphknoten-Biopsie durchgeführt werden).

Meine Empfehlung: die Operation vom nächsten Mittwoch abzusagen und eine Zweitmeinung in einem zertifizierten Brustzentrum einzuholen.
Grund: Am 10. Mai war ich Zuhörerin an einem Senologie-Update (Aerztekongress über neueste Erkenntnisse in der Brustkrebsbekämpfung) in Zürich. Es herrschte bei den Aerzten die Meinung vor, dass heute, wenn immer möglich, brusterhaltend operiert werden sollte.

Von Herzen alles Gute wünscht Erika Rusterholz
__________________
"Ein Brustkrebs und sein Verlauf"
www.brustkrebsverlauf.info mit Forum voll Wissenswertem
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 27.05.2007, 19:28
Moonlady Moonlady ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 13.05.2006
Ort: Großraum Karlsruhe
Beiträge: 493
Standard AW: Gefahr nach Biopsie - Aufschieben Brust OP - Fall Karin Sonnleitner?

Hallo Michael,

lasst Euch nicht mit einer "Holterdipolter"-OP überfahren. Mir passierte das 2005 - ich wurde mit einem eigentlich viel zu großen Tumor "von heute auf morgen" brusterhaltend mit gleichzeitigem Aufbau aus Eigengewebe operiert - und habe jetzt gerade vor drei Wochen letztlich doch meine Brust incl. dem Aufbau hergeben müssen.

Hätte ich gewußt, dass ich genug Zeit habe, mich trotz der Diagnose "Krebs" noch eingehend zu informieren, wäre zwar wahrscheinlich bereits 2005 eine Mastektomie erfolgt (was mir jämmerlich schwer gefallen wäre) - aber vielleicht hätte ich mir damit die jetzt aufgetretenen Rezidive erspart.

Deshalb mein Rat an Dich und Deine Frau: sagt die OP gleich nach dem morgigen Feiertag ab und wendet Euch - möglichst mit allen bisher vorliegenden Befunden - an ein kompetentes Brustzentrum, um Euch dort ausführlich über die bestehenden Möglichkeiten zu informieren. Normalerweise dauert es nicht allzulange bis man einen Termin bekommt - nehmt Euch diese Zeit, um anschließend alle Fakten gegeneinander abwägen zu können und für Euch eine gewisse Sicherheit zu haben, letztlich die "richtige" Entscheidung getroffen zu haben. So viel Zeit habt Ihr in jedem Fall!

Alle meine guten Wünsche gehen an Dich und Deine Frau, dass Ihr in dieser sehr schwierigen Situation etwas findet, das Euch Kraft gibt, und dass Ihr Menschen um Euch habt, die Euch ein bisschen auffangen!

Viele Grüße

Barbara
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 28.05.2007, 12:36
mammarilla mammarilla ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 01.03.2007
Beiträge: 36
Standard AW: Gefahr nach Biopsie - Aufschieben Brust OP - Fall Karin Sonnleitner?

Hallo mcbeth,

Glück im Unglück habt Ihr nach wie vor: weil eine MRT gemacht wurde!
Das gibt's nicht in allen Krankenhäusern, dann wird man eben brusterhaltend operiert, quasi gesund mit entsprechender Therapieempfehlung nach Hause geschickt und die Bombe tickt vorerst unbemerkt weiter.

Du schreibst, daß der erste, größere Tumor nur im Ultraschall, jedoch nicht in der Mammographie zu sehen war. Handelt es sich um eine invasiv lobuläres MaCa? Einiges aus Deiner Schilderung spricht hier dafür und dann könnte ich aus eigener Erfahrung weiteres erzählen.

Laßt Euch nicht drängen, "Brustkrebs ist kein Notfall" sagen auch die Ärzte selbst. Gibt's ein Brustzentrum in Eurer Nähe? Laßt Euch beraten und eine Zweitmeinung geben.

Alles Gute Euch beiden - die Welt dreht sich auch ohne Busen weiter, Hauptsache wir l(i)eben!

mammarilla
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 28.05.2007, 14:31
Benutzerbild von Vegi
Vegi Vegi ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 18.05.2007
Ort: fast auf Schalke
Beiträge: 535
Standard AW: Gefahr nach Biopsie - Aufschieben Brust OP - Fall Karin Sonnleitner?

Hallo mcbeth,
ich möchte mich den Vorschreiberinnen anschließen, laßt euch nicht zu einer schnellen Entscheidung drängen. Der Tumor ist nicht in ein paar Tagen gewachsen das hat auch Zeit gebraucht. Ich selbst habe mich nach dem Befund ca. 6 Wochen gründlich damit auseinandergesetzt , weil es sehr wichtig ist das man innerlich auch ja sagen kann zu den Therapien die dann anstehen. Deine Frau muß letztendlich mit den Ergebnissen dieser Entscheidungen leben. Die Panik nach dem Befund kennen wir hier glaube ich alle. Die Angst wird etwas weniger wenn man versteht was passiert, und Vertrauen zu seinen Ärzten hat.
Alles Gute für euch und viel Kraft für die nächste Zeit Gertrud
Mit Zitat antworten
  #8  
Alt 28.05.2007, 17:04
Trias Trias ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 28.05.2007
Beiträge: 11
Standard AW: Gefahr nach Biopsie - Aufschieben Brust OP - Fall Karin Sonnleitner?

Zitat:
Zitat von mcbeth Beitrag anzeigen
... Nun steht uns wohl die angesprochene Mastektomie (Amputation) bevor, bei zwei entfernt liegenden Tumoren wohl unumgänglich, ...
Hallo Michael, ich antworte mal hier statt in dem anderen Threat.

Ein bösartiger Tumor lag bei mir auf 5 Uhr. Der andere auf 6 Uhr, war aber nur ein DCIS. Der dritte Tumor (4mm und bösartig) wurde erst in der Pathologie entdeckt. Deshalb ist die Diagnose jetzt bifokal. Eine Nachoperation aufgrund des zu schmalen Sicherheitsabstands zum gesunden Gewebe wurde mir empfohlen, lasse ich aber nicht machen.

In der ersten Klinik (zertifiziertes Brustzentrum!!!) wollte man mir einen Brustaufbau kurz nach der OP verweigern, da ich keine Stanzbiopsie machen lassen wollte.

In der zweiten Klinik (ebenfalls zertifiziertes Brustzentrum!!!) wollte man 50 % der Brust und die Brusthaut weg nehmen. Als ich fragte, wie man das dann wieder aufbauen wolle, hieß es, dass sich das nicht lohnen würde! UND: damit es "schick" aussieht, wollte er meine andere Brust gleichzeitig mit verkleinern! Das ist kein Scherz, der Arzt hat beides wörtlich so gesagt. (Meine Brüste sind gerade mal eine Hand voll groß und das dann noch um 2-3 Körbchengrößen zu verkleinern, ist mehr als krass. Und dass sich ein Aufbau nicht lohnen würde, ist eine grenzenlose Unverschämtheit gewesen.)

In der dritten Klinik (eine Unfallklinik mit Mini-Frauenstation) konnte der Arzt nur noch die Reste meines Selbstbewusstsein zusammenfegen. Er hat mir hoch und heilig versprochen, so viel übrig zu lassen, wie irgendwie vertretbar ist. Er hätte mehr entfernen müssen, wenn bei der Makroskopie (mit bloßem Auge) sichtbar gewesen wäre, dass der Tumor bereits weiterführende Arme in das umliegende Gewebe gebildet hätte. Das ließe sich leider erst bei der OP feststellen. Jetzt fehlen mir rund 25 % der Brust und es sieht gar nicht mal so schlimm aus. Mein Freund meint, dass ich das sogar so lassen und auf den Brustaufbau verzichten könnte.

Grundsätzlich ist es so:

1. die Anforderung zur kompletten Entfernung ist gesetzlich vorgeschrieben:
http://www.gesetze-im-internet.de/rsav/anlage_3_58.html -> siehe Punkt: 1.4.2.3

ABER: Wenn Deine Frau darauf besteht, dass brusterhaltend operiert werden muss, dürfen die Ärzte keine Amputation vornehmen! Ohne Einwilligung des Patienten geht in D so gut wie gar nichts! Die Entscheidung liegt also bei Deiner Frau und sonst niemandem.

2. Die Krankenkassen legen fest, dass weiterführende Untersuchungen erst nach eine OP durchgeführt werden dürfen. Die SINNLOSIGKEIT dieser Anweisung ist genau zu durchdenken, bevor man sich operieren lässt! WEIL: Wenn Deine Frau bereits Fernmetastasen hat (z.B. Leber oder Lunge) gibt es keine Heilung, sondern nur noch Lebensverbesserungsmaßnahmen (Palliativmedizin). Daraus folgt: eine Amputation wäre ein unnötiges Trauma, da es eh nur noch um lebensverbessernde Maßnahmen geht (z.B. lange schmerzfrei leben).

Ich habe mir einen Hausarzt gesucht, der mir eine Überweisung zur CT und Knochenszyntigrafie ausgestellt hat. Mir ist es vollkommen wurtsch, ob das vielleicht unnötig gewesen ist oder wie viel das kostet. Ist mein Leben und davon hab ich nur eins ;-)

Zusätzlich gibt es noch das PET-Verfahren, das man aber selbst bezahlen muss (ca.1.500 Euro). Mir hat keiner gesagt, dass dieses Verfahren bei Brustkrebs eine Unterstützung zur Aufspürung von Entzündungen ist. (Tumor = Entzündungsherd, der besser durchblutet ist, als gesundes Gewebe und deshalb sichtbar wird. Aber jede Entzündung, auch eine frische Wunde, würde damit angezeigt werden. Ob die gefundene Entzündung ein Tumor/Metastase ist, muss dann durch die üblichen Diagnoseverfahren gegengeprüft werden. Also deshalb erst mal CT und Knochenszyntigraphie - nach meiner Meinung. Das mit der MRT kannte ich nicht.)

3. Die Therapie danach: Nachdem ich nun unendlich viel Zeit damit verliere, mich umfassend mit dem Thema Therapie danach auseinander zu setzen, muss ich zusätzlich auch noch feststellen:

- das Thema Brustkrebs ist so hoch komplex, dass es keine Standard-Therapie geben kann. Ein Konsens, der übrigens auch auf der diesjährigen St.Gallen Konferenz festgestellt wurde.
- deshalb gibt es keine allgemeingültige Aussage, ob man geheilt wird oder nicht.
- deshalb gibt es keine allgemeingültige Aussage, ob ein Medikament wirkt (siehe mein eigenes Problem, bei dem die Ärzte einen schnellen Rückfall und damit einen schnellen Tod auch noch gefördert hätten).
- die Angst vor dem Rezidiv bleibt, egal ob ich mich nun nachoperieren lasse oder nicht.

Meine Meinung grundsätzlich: Ich würde mir die Brüste nur dann entfernen lassen, wenn die Tumore so groß sind, dass die Schmerzen schlimmer sind als alles andere - das wäre dann palliativ, um schmerzfrei leben zu können. Diese persönliche Entscheidung habe ich unter folgendem Aspekt getroffen: Wenn die Tumore so groß (aber schmerzfrei) sind, dass nur eine Entfernung der kompletten Brustdrüse in Frage kommt, dann habe ich auch Metastasen. Und wenn ich Metastasen habe, dann will ich die letzten 1-3 Jahre mit höchster Lebensqualität verbringen und dazu gehört für mich eine weitgehend körperliche Unversehrtheit. Bis dahin habe ich lieber ein paar Beulen und Dellen in der Brust, als gar nichts mehr (die Empfindungsfähigkeit der Brustwarze bleibt dann z.B. erhalten).

Andere Meinungen sind: Für manche Menschen ist das Überleben, wichtiger als nur eine oder keine Brüste zu haben. Bei Frauen mit kleinen Kindern kann ich das zum Beispiel gut nachvollziehen. Und ein Brustaufbau kann heutzutage sehr gut Ergebnisse erzielen.

Mein Tip:
- Krebs ist kein Notfall! Klappert soviele Krankenhäuser ab, wie nötig ist.
- Lasst vorher so viel wie möglich untersuchen. Entscheidet dann neu. (Außer die MRT reicht schon, das weiß ich nicht.)
- Pro und Kontra auflisten: Kann man mit der Angst vor möglichen Tumorresten in einer erhaltenen Brust leben? Oder kann man besser mit der Komplettentfernung leben? Diese Entscheidung kann nur Deine Frau treffen.

Hoffe ein bisschen geholfen zu haben. Alles Gute für Dich, und vor allem, alles Gute und Liebe für Deine Frau.

Gruß Trias
Mit Zitat antworten
  #9  
Alt 28.05.2007, 19:01
Purzel 54 Purzel 54 ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 26.05.2007
Ort: 25451 Quickborn
Beiträge: 154
Standard AW: Gefahr nach Biopsie - Aufschieben Brust OP - Fall Karin Sonnleitner?

Hallo Trias,

wer sagt denn, dass man (frau) mit Metastasen nur noch 1-3 Jahre zu leben hat, ich habe auch welche, gehe aber davon aus, dass ich länger lebe.

Gruß
Purzel
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 12:32 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55