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  #1  
Alt 11.02.2009, 11:33
anja979 anja979 ist offline
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Registriert seit: 11.02.2009
Beiträge: 3
Unglücklich Tag 51 und es tut mehr denn je weh

Wie ich anfangen soll weiß ich nicht, ob das der richtige Weg ist weiß ich nicht, ob ich hier richtig bin, ich weiß es nicht... Einfach alles von der Seele Schreiben, ob das hilft??

Heute ist Tag 51, am 23.12.2008 ist mein Großvater, welcher für mich wie ein Vater war verstorben. Er hat 11 Monate gekämpft, Chemos über sich ergehen lassen, alles mögliche mit gemacht.
Am 02.01.2008 ist er mit starken Kopfschmerzen in Krankenhaus gekommen, er hatte diese zu dem Zeitpunkt bereits mehrere Wochen. Er wurde untersucht, noch mehr untersucht und noch mehr untersucht. Am 10. Tag im Krankenhaus konnte er auf einmal nicht mehr schlucken, nichts mehr essen. Die Ärzte haben alle Untersuchungen nochmal gemacht. Es war eine grauenhafte Zeit... Am 21.01.2008 klingelte das Telefon, die behandelene Ärztin meines Opas, "wir möchten bitte herkommen,es liegen neue Ergebnisse vor", die Fahrt ins Krankenhaus war die Hölle. Die ärztin hat nicht lange um den heißen Brei geredet, uns wurde mitgeteilt das mein Opa Lungenkrebs hat. Ich wußte was dieses bedeutet, schließlich habe ich lange genug selber im Krankenhaus gearbeitet, trotzdem ist eine Welt zusammen gebrochen. mein Opa war total gefaßt und sachlich, wollte gleich wissen was es für Möglichkeiten gibt. Am 01.02.08 ist er nach Hause gekommen, dadurch das er nicht Essen konnte, hat er 14 kg abgenommen, jetzt hieß es erstmal in aufpäppeln. Am 05.02.08 mussten wir dann zur PET Untersuchung, 2 Tage später hatten wir den Termin auf der POT, und nochmal 5 Tage später fing die Chemo an.
Er hat sie toll über sich ergehen lassen, vielleicht lag es auch daran, das er kaum Nebenwirkungen hatte. Ihm war nie Übel, hatte keinen Durchfall oder ähnliches. Das Schlucken wurde nicht wirklich besser, die Sprache war auch sehr schlecht. Durch einen großen Zufall sind wir an einen Arzt gekommen, der eine neue Methode entwickelt hatte. Dort bekamen wir relativ schnell einen Termin, uns wurde gesagt das man Silikonkügelchen in die Stimmlippen setzen kann, welches dazu beiträgt das der Glotisschluss nicht mehr den großen Spalt aufweist. Und wie immer, mein Großvater hat es machen lassen. Ich werd mie vergessen wie wir den Abend nach der Op ins Krankenhaus kommen, an Tag vorher musste man noch sehr genau zuhören wenn er gesprochen hat, wir kommen ins Zimmer rein,er sitzt aufen Bett, guckt uns lächelt an und sagt "Hallo". Meine Oma, mein Freund und ich gucken uns an udn sind total sprachlos, man konnte ihn mehr als gut verstehen. Es war toll ihn so glücklich zusehen.
Die OP war im Juni und 2 Wochen später haben wir schon gegrillt und er hat Rippchen essen können.

Um so mehr ich hier schreibe umso mehr tut es grade weh, ich muss immer wieder weinen, ich glaub ich hör lieber mal auf und schreib bei gelegenheit weiter.
Was mir aber grad noch durch den Kopf geht, wie gehen andere damit um wenn der Partner,Vater,Mutter verstirbt?? Hört der Schmerz irgendwann auf bzw wird er irgendwann besser?? Es gibt Tage da muss ich mich zwingen auf zustehen. Er fehlt mir so schrecklich...
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  #2  
Alt 11.02.2009, 11:50
Mapa Mapa ist offline
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Registriert seit: 29.01.2008
Beiträge: 1.087
Standard AW: Tag 51 und es tut mehr denn je weh

Liebe Anja,
zunächst möchte ich Dir mein herzliches Beileid aussprechen zu Deinem Verlust.
Du bist hier schon richtig, allerdings wäre es vielleicht besser, wenn Du Deine postings bzw. Deinen Thread ins Hinterbliebenen-Forum stellst. Hier ist das Angehörigenforum und darum gehen die Einträge mehr noch um den Umgang und das Leben mit der Krankheit. Ich denke, im Hinterbliebenen-Forum wirst Du deswegen mehr gezielte Antworten erhalten. Ich selbst bin Hinterbliebene und habe meinen Mann im Dezember 08 verloren. Im Moment ist es so, dass der Schmerz nicht weniger, sondern mehr wird. Jeder geht natürlich anders mit so einer Situation um. Leider kann ich Dir keinen Rat geben, wie Du die Trauer besser ertragen kannst, da ich selbst auch noch nichts gefunden habe. Auch ich muss mich zwingen, jeden Tag aufzustehen. Man muss ja draußen "funktionieren" und das geht auch irgendwie. Aber wenn man dann wieder zuhause ist, sieht es ganz anders aus.
Einstweilen liebe Grüße
Mapa
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  #3  
Alt 11.02.2009, 22:32
marcy marcy ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 18.10.2006
Beiträge: 86
Standard AW: Tag 51 und es tut mehr denn je weh

Liebe Anja,
um ehrlich zu sein, weiß ich auch nicht wie ich beginnen soll.
Auch ich habe meinen lieben Großvater verloren, im Juni werden´s 2 Jahre. Als ich deine Zeilen las, konnte ich mich sehr gut an die ersten Monate ohne meinen Opa erinnern. Eins kann ich dir sagen, bei mir ist es zumindest so, dass der Schmerz bleibt, aber irgendwie anders ist. Auch ich hatte eine besondere Beziehung zu meinem Opa, die werd ich auch für den Rest meines Lebens im Herzen behalten.
Du bist noch ein wenig durcheinander, auch ich hab meine Zeit gebraucht bis ich alles begriffen habe. In den ersten Monaten hab ich jeden Morgen als erstes an ihn gedacht, dass er nicht mehr da ist und ich weiß, was du durchmachst. Manchmal habe ich mir gesagt, er hätte nicht gewollt, dass ich so in Traurigkeit versenke und so konnte ich mich mit der Zeit auch an die häufigen lustigen Momente, die wir hatten, erinnern.
Du wirst für dich deinen Weg finden. Ich wünsche dir viel Kraft dafür.
Sei lieb gedrückt.
marcy
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