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  #9931  
Alt 18.12.2018, 18:45
Biggy Biggy ist offline
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Standard AW: Selbsthilfegruppe Zungenkarzinom

erinnern nein, Mischka44, ich hatte mich zu jener Zeit, als Du hier aufgeschlagen bist, ziemlich bis ganz heraus genommen - ich hab aber nachgelesen, dass Du wohl ein Zungengrund- und zusätzlich ein Tonsillen-Karzinom mit OP in 2013 hattest - stimmt das soweit ?

böse Nachrichten zum Jahresausklang bekommen?
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  #9932  
Alt 18.12.2018, 19:17
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Mischka44 Mischka44 ist offline
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Standard AW: Selbsthilfegruppe Zungenkarzinom

Ja- so genau ist es.
Viele, viele OP`s. Die erste vor 6 Jahren. 16 Stunden. Anschließend die Hölle. Unzählige OPs folgten. Nicht mehr gegen Krebs, sondern um meine Lebensqualität zu verbessern. 3 mal Hautlappen aus den Oberschenkeln in den Rachen, dann war die Nase zu, Konnte nur noch durch den Mund atmen. Allein dagegen operieren wir nun etwa 1/4jährlich seit knapp 3 Jahren. Immer neue und andere Platzhalter wurden eingebaut, aber nach ihrer Entnahme wuchs die Nase wieder zu. Habe im Moment wieder einen (den größten bislang) und der wurde nun zweimal (1/4jährlich) gewechselt. Immer mit Vollnarkose.

Von Rezidiv oder so aber zum Glück war nichts zu finden. Ging mir an sich auch ganz "gut". Sagen wir mal, ich war zufrieden, dass alles so abgegangen ist. Natürlich habe ich schwere Sprachstörungen und essen kann ich nun auch schon 6 Jahre nichts mehr (nur noch Fresubin). Sind aber alles Dinge, an Die man sich gewöhnt hat und mit denen ich "gut" leben kann.
Heute aber bin ich in die HNO, weil ich eine etwa 3cm breite Wucherung im Mund (auf einem Implantat) geklärt haben wollte.
Was soll ich sagen ? Die Scheiße geht wieder los. Probe wurde eingeschickt
und Ergebnis erfahre ich am 28.12. Nun suche ich eine gute Klinik. Denn ich weiß, meine Chancen stehen nicht gut. Habe schon eine riesige Bestrahlung und auch Chemo bis zum Herzinfarkt hinter mir. Auch die Lymphknoten wurden entfernt. Also auch keine schlechten Folgen der Bestrahlung usw,- aber alles zu ertragen, weil ich mich halt dran gewöhnt habe. Von Uni Rostock habe ich genug. Das ist da alles nicht o.k. Und in der HNO Rostock möchte ich mich auch nicht operieren lassen. Habe dafür triftige Gründe,
Prost Neujahr

Geändert von Mischka44 (18.12.2018 um 19:23 Uhr)
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  #9933  
Alt 18.12.2018, 20:45
Biggy Biggy ist offline
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Standard AW: Selbsthilfegruppe Zungenkarzinom

das tut mir sehr leid für Dich, mischka44, also im Gesamten - das mit der Nase muss unglaublich nervig sein.

Ausgerechnet vor den Feiertagen zur Gewebeprobe zu dürfen und dann bis nach den Feiertagen aufs Ergebnis zu warten, ist etwas, was man niemand wünscht.

Trotzdem würde ich persönlich versuchen die Ruhe zu bewahren, soweit da eben der Verstand die Oberhand behalten kann. Mir fällt das zugegeben auch immer etwas schwer, wobei es mit der zunehmenden Erfahrung doch deutlich besser wurde.
Es gibt einige Möglichkeiten, was das an Gewebezubildung sein könnte - auch harmlose und einfach nur lästige.

was aktuell an Kliniken gut ist, das kann ich Dir leider nicht sagen - da müssen andere weiterhelfen

ich drück Dir auf jeden Fall die Daumen, dass es nicht so schlimm wird wie es jetzt auf den ersten Blick ausschaut ....
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  #9934  
Alt 18.12.2018, 22:05
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Mischka44 Mischka44 ist offline
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Standard AW: Selbsthilfegruppe Zungenkarzinom

Danke Biggi,
schön, wenn hier jemand etwas sagt, auch wenn es nur "Trotzdem würde ich persönlich versuchen die Ruhe zu bewahren," ist.
Kommentieren will ich diesen guten Rat nicht, weil,- Du weißt ja. Aber es ist trotzdem gut für mich. Dass es eine gutartige Geschwulst ist, das habe ich mir abgeschminkt, denn alles, alles das, das was da zu sehen, das spricht eigentlich eine eineindeutige Sprache. Ist einfach unverkennbar.
Meine Hoffnung zielt nun nur noch auf eine harmlose bzw. gar keine Metastasierung. Nun sind ja die Halslymphknoten längst entfernt, so dass ich auf eine dortige Bremse auch nicht mehr hoffen kann. Also...…
alles ganz schön besch…………….
Wenn ich noch 2 Jahre bekäme, das wüde mir reichen, würde ich sofort unterschreiben. Das aber, das halte ich nicht für so unbedingt unrealistisch.
Also- das muss ich schaffen, dann ist das Haus bezahlt. Meine Frau allein, die kann das nicht.

Geändert von Mischka44 (18.12.2018 um 22:08 Uhr)
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  #9935  
Alt 16.02.2019, 00:14
martina26 martina26 ist offline
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Standard AW: Selbsthilfegruppe Zungenkarzinom

Guten Abend!
Ich habe heute die Bestätigung bekommen, dass ich ein Plattenepithel-CA am rechten Zungenrand (Oropharynxkarzinom) habe. Es ist wohl ein Rezidiv meines Tumors von 2010, der nicht operiert, aber 33x bestrahlt und mit Chemo (Cisplatin) behandelt wurde. Das Rezidiv hat rcT4rcN0 M0.
Ich hatte die Hoffnung einer neuen AK-Therapie, diese wurde heute zerstört. Es soll operiert werden, die halbe Zunge soll entfernt werden mit der gängigen Methode (Hautlappen aus dem Unterarm). Dass der Unterkiefer dabei "gebrochen" wird, war mir neu. Es hört sich alles grausam an. Ich suche nun Menschen, die diese OP durchgemacht haben. Ich kann nicht verstehen, wie man jemals wieder essen, trinken und sprechen kann. Wie soll das gehen? Wie lange war der stationäre Aufenthalt bei Euch? Mir sagte man, er soll 4-6 Wochen dauern. Ich hatte schon enorme Probleme vor 8,5 Jahren, da ich meine Sonde fast 1 Jahr gebraucht habe. Hatte enorme Schmerzen im Halsbereich und massive Schleimbildung, habe fast 1 Jahr Morphine genommen und insgesamt 15 Kilo abgenommen. Chemo und Bestrahlung ist bei dem Rezidiv nicht geplant. Kann mir jemand weiter helfen? Danke! Martina
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  #9936  
Alt 16.02.2019, 18:33
Biggy Biggy ist offline
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Standard AW: Selbsthilfegruppe Zungenkarzinom

Martina, ich würde Dir jetzt gerne was wirklich aufbauendes schreiben, aber außer "man kann es überleben" fällt mir nicht wirklich etwas aufbauendes ein ....
Mein Leben nach der Entfernung des überwiegenden Teils der Zunge und dem nicht eben besonders gut geglückten Versuch einer Rekonstruktion mittels Radialis-Lappen ist definitiv anders als das davor .....

essen - öhm ja, Futter sollte schwimmen, sonst wird's eher schwierig
Sprache - ich hab mich daran gewöhnen müssen, dass mein Nachwuchs die Dinge für mich regelt und mein Gegenüber mitunter glaubt, ich sei hörbehindert oder geistig minderbemittelt, eine Arzthelferin fragte mich mal nach meiner Betreuungsperson, weil ich ja wohl kaum befugt sei, alleine einen Termin zu vereinbaren ....... das sind dann die Momente ......

trinken - ach ja, aber mit der Kohlensäure gibt es Probleme, bei mir fehlt auch der Zungengrund, sprich eine wirkliche Barriere gibt es zwischen Mundraum und Rachenraum nimmer, da kommt schon mal gerne was durch die Nase ....

die wirklich gute Nachricht fällt mir eben ein : ich lebe noch, trotz eines T4 und nicht sauberen Schnitträndern damals (weiter schneiden ging nimmer, es wurde dann be(ver)strahlt ....)
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  #9937  
Alt 17.02.2019, 10:25
martina26 martina26 ist offline
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Standard AW: Selbsthilfegruppe Zungenkarzinom

Hallo Biggy,
vielen Dank für die Nachricht. Nicht sehr aufbauend am Sonntag Morgen.....hatte aber auch nichts anderes erwartet. Wie soll man sich fühlen nach der OP mit nur noch einer halben ZUnge, gebrochenem Unterkiefer und einem Luftröhrenschnitt....Bestrahlen ist bei mir nicht mehr, es ist ein Rezidiv. Chemo gibt es auch nicht. Da fragt man sich wirklich, was man im Leben so verbrochen hat, um derart bestraft zu werden.....
Liebe Grüße
Martina
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  #9938  
Alt 17.02.2019, 18:25
Biggy Biggy ist offline
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Standard AW: Selbsthilfegruppe Zungenkarzinom

Hallo Martina,

eine halbe Zunge ist doch schon mal eine Aussicht - das ist deutlich mehr als mir blieb (nicht mal ein Viertel). Damit wirst Du sicherlich mehr anfangen können als ich mit meinem Restchen.

Denn ich erinnere mich an Torsten, der wurde auch nach dieser Methode operiert kurz nach mir (war hier auch mal aktiv, ist aber sehr lange her), der konnte (mit seiner halben Zunge und der Rekonstruktion) hinterher ein fast normales Leben führen (mit kleinen Einschränkungen) und ist auch wieder arbeiten gegangen.

Also lass den Kopf nicht hängen und halt Dich (für den Moment) daran fest, dass eine halbe Zunge schon ne ganze Menge ist.

Mir wurde der Unterkiefer übrigens nicht aufgesägt, das habe ich verweigert seinerzeit und der Arzt (jung und ambitioniert auf dem Weg nach oben - da ist er heute auch) erklärte sich dazu bereit, sofern die OP trotzdem durchführbar wäre, das würde er im OP sehen .....
und er hat mir auch versichert, dass es einen Luftröhrenschnitt nur geben würde, wenn er nötig sei - die erste Nacht hat er damals tatsächlich mehrheitlich auf der Intensivstation verbracht und geschaut, ob ich ihm nicht doch zu ersticken drohe.
Dieser Arzt ist heute noch mein ganz persönlicher Held - als er vor zwei Jahren in die "Lehre" ging, also eine Uni-Professur ohne weitere fachliche Arbeit am Patienten annahm, hab ich ihm viele Tränen hinterher geweint.
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  #9939  
Alt 17.02.2019, 22:14
martina26 martina26 ist offline
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Standard AW: Selbsthilfegruppe Zungenkarzinom

Liebe Biggy,
vielen Dank für die Antwort.
Durch die Bestrahlungen vor 8 Jahren habe ich eine sehr geringe Mundöffnung, somit wird eine OP an der Zunge unmöglich oder sehr schwer. Also verweigern werde ich nichts. Dein letzter Post hat mir wieder etwas Mut gegeben. Aber Angst habe ich trotzdem, furchtbare Angst.
Schönen Abend und viele Grüsse
Martina
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  #9940  
Alt 17.02.2019, 22:43
Biggy Biggy ist offline
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Standard AW: Selbsthilfegruppe Zungenkarzinom

ich hatte damals auch Angst, Martina, sogar riesige .....

und es ist kein Spaziergang, wirklich nicht - aber wenn Du das geschafft hast, dann wirst Du vielleicht auch daran wachsen .... und mit Glück den Krebs auch hinter Dir haben .... ich wünsche es Dir wirklich
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  #9941  
Alt 01.10.2020, 23:52
flo3107 flo3107 ist offline
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Standard AW: Selbsthilfegruppe Zungenkarzinom

Nach langem mal wieder ein Update:
Es ist nicht so, als wär nix passiert ;-( nachdem die BU-Versicherung meine Situation anerkannt hat, führe ich ein etwas entspannteres Leben, die finanzielle Lage ist wieder überschaubar...
Da unter dem Kinn ein massiver Narbenstrang anhaltende Beschwerden verursachte, habe ich mich von meinem Operateur zu einer Z-Plastik animieren lassen. Die OP war leider nur mittelmäßig erfolgreich. Hatte etwa 10 Tage nach dem Eingriff eine schwere Wundinfektion und musste ca. 8 Wochen regelmäßig zum Spülen und Streifenwechsel, eine Woche davon stationär mit Antibiose i.V.
Inzwischen ist die Lage unter Kontrolle, aber auch nach einem 3/4 Jahr gehe ich noch jede Woche zur Lymphdrainage, weil das Ödem nicht verschwindet.
Also ein Übel durch ein anderes ersetzt...

Jammern auf hohem Niveau, denke ich immer. Habe gerade den Begriff „Warmduscher-Krebs“ im TV gehört,, gefällt mir besser als „Penner-Krebs“!
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