Die Liebe meines Lebens hat Krebs...

[edith57]

Lieber Björn mit Freundin,

Auch ich freu mich sehr, dass nun ein paar Unklarheiten aus dem Weg geräumt sind und vor allem, dass die Nebenwirkungen weg sind. Ich wünsch euch auch weiterhin alles, alles Gute für die Behandlung und dass ihr zwei ein schönes Leben miteinander vor euch habt.

LG Edith

[sarah 123]

Sie sagt, sie verträgt die Chemo besser als die letzte, die sie hatte - und die war tablettentechnisch, also sanfter als die, die sie jetzt bekommt.

[mac2010]

Update

Hab meinen Schatz gestern in Bremen getroffen, war zwar eine kurze, aber intensive Begegnung. Hatten zusammen eine wunderbare Zeit. Morgen kommt sie zu mir, mit ihrer Tochter und bleibt fürs Wochenende.

Sie hatte heute noch ein, zwei gynäkologische Untersuchungen, dabei wurde bei ihr Wasser in der Gebärmutter und ein Knoten in der Brust festgestellt, ersteres scheint wohl ziemlich normal zu sein, letzteres nichts mit der eigentlichen Sachlage zu tun zu haben (eine Milchdrüse... -> man frage mich was leichteres, ich bin ein Mann). Der Schreck saß trotzdem erstmal tief, ich hab schon das Schlimmste befürchtet.

Ich spiel sie fast jeden Abend mit meiner Gitarre in den Schlaf - und sage ihr, wie sehr sie mir ans Herz gewachsen ist, was sie mir wert ist und wie stolz ich auf sie bin.

Und trotzdem kriecht die Angst wieder hoch - heimtückisch und in der Nacht kommt sie daher und nistet sich ein.

Ich will diese Kuh vom Eis haben, aber flott!

[monzi78]

Hallo Björn,
es tut mir sehr leid für euch so eine Diagnose zu bekommen.

Mein Papa hat ein Nierenkarzinom auf der Lunge.
Wir haben jetzt eine Therapiemöglichkeit gefunden wo die chance auf Heilung ohne op sehr hoch ist.
Diese Therapie nennt sich PROTONEN-Therapie.Bei uns in der nähe ist das Therapie-zentrum in München,vielleicht erkundigst du dich mal ob´s bei euch in der Nähe auch sowas gibt.!!???? funktioniert aber leider nur wenn der krebs oder tumor noch keine chemo abbekommen hat.

Kann das nur empfehlen,es ist eine schmerzfreie sache,fast ohne Nebenwirkung und ohne das man gleich was rum schneidet.
Vielleicht geht das ja auch bei dieser art krebs!!!???

In München wird das im RPTC-Centrum gemacht.

Vielleicht ein Tip für euch!!

Wünsche alles,alles gute euch beiden.

Ich weiß auch wie schwer das ist für dich,kann dir aber nur sagen:Kopf hoch und durchhalten.wenn du schon aufgibst wie soll sie dann durchhalten???

[mac2010]

Die Diagnose ist an sich nicht sehr dramatisch:

3 Metastasen lokal im Darm. In der Gebärmutter ist nichts mehr. Chemo gabs die Woche schon, die hat sie gut vertragen. Es sieht alles sehr positiv aus.

Und ich tu mein Möglichstes, daß sie sich keine Sorgen macht und ein gutes Gefühl hat, sich aufgehoben und gewärmt und geliebt fühlt. Denn: sie wird es wirklich, von mir.

[mac2010]

Update

Haha, was für eine Hiobsbotschaft: heute morgen erzählt die Ma meiner Freundin, eine ihrer Freundinnen ist mit 48 gestorben - an Gebärmutterhalskrebs... . Hat auch erst in den Darm gestreut, dann gings weiter über Lymphen Richtung Lunge. Sie war Raucherin und 18 Jahre älter... .

Trotzdem: es schnürt einem alles zu. Nicht meine Maus!

Bitte um Aufbau!

LG,

Björn

[Ute08]

Hallo Björn,
ich drück dich einfach mal.
Zu der Krebserkrankung deiner Freundin kann ich nichts sagen.
Aber es gibt bei allen Erkrankungen immer gute und schlechte
Beispiele. Du wirst hier von vielen Frauen lesen können, die
seit vielen Jahren nach der Therapie krebsfrei leben. Denke
an diese guten Beispiele.

Viele Grüße
Ute

[Jojo73]

Hallo Björn,

hab Vertrauen in Eure Liebe! Sie kämpft für Ihre Tochter und auch für Dich. Diesen Kampf muss der Krebs erst mal gewinnen... Ich bin auch Mutter und behaupte, dass die Krankheit es schwer haben wird.

Mir hat es oft geholfen, dass mein Schatz mich einfach ganz fest gehalten hat. Er hat auch oft geweint und hat versucht, es vor mir zu verstecken. Dafür kennt man sich zu gut. Ich habe es trotzdem gemerkt. Manchmal haben wir gemeinsam geweint, bis er auf einmal tief Luft geholt hat und mir sagte, dass wir das schaffen - egal wie es kommt. Dass wir uns gefunden haben und alles überstehen, was das Leben für uns vorsieht.
Er hat das so ernst gemeint und ich hatte einfach nur Angst. Angst, verlassen zu werden, weil ich nie wieder die sein werde, die ich mal war. Ich glaube, dass die Krankheit tiefe Furchen in meiner Seele hinterlassen hat, mit denen auch mein Schatz erst einmal umzugehen lernen muss. Dennoch ist er da und hört mir zu, selbst wenn ich schweige.

Für die Angehörigen ist es wohl manchmal schwerer, als für einen selber. Man muss ihnen sagen, wie sie sich verhalten sollen, damit sie ihre Unsicherheit verlieren. Was man haben kann und was nicht...

Ich ziehe meinen Hut vor Dir!



Alles alles Gute für Euch!!!

Jojo

[edith57]

Hallo Björn,

Ach ja, dieses Gefühl kenne ich nur zu gut. Erst ist man ganz positiv eingestellt voller Optimismus und dann zieht es einen plötzlich wieder ganz nach unten und die Angst kriecht ganz langsam ein einem hoch, das Herz klopft wie wild und die Gedanken kreisen immer nur um das eine Wort "Krebs".

Versucht einfach, jeden gemeinsamen Moment miteinander zu genießen. Auch wenn sich immer wieder Traurigkeit einnistet, so habt ihr euch doch hier und jetzt und ihr habt euch lieb. Das ist sehr schön und darum kostet es aus.

Also in diesem Sinne genießt euer gemeinsames Wochenende und lasst es euch gut gehen und wenn euch danach ist, dann weint auch zusammen - das kann auch sehr befreiend sein.

Ich wünsche euch alles Liebe
Edith

[sarah 123]

Hallo Björn
Habe weiter oben ein Zitat von dir eingestellt, vieleicht hast du es übersehen.

Hatte deine Freundin vorher schonmal Krebs oder wann hat sie die Chemo in Tablettenform bek.

LG Sarah

[skye1603]

dieses gedicht hat mich durch viele schwere stunden in meinem leben getragen,
möge es auch dir kraft schenken....

Eines Nachts hatte ich einen Traum:
Ich ging am Meer entlang mit meinem Herrn.
Vor dem dunklen Nachthimmel erstrahlten,
Streiflichtern gleich, Bilder aus meinem Leben.
Und jedesmal sah ich zwei Fußspuren im Sand,
meine eigene und die meines Herrn.
Als das letzte Bild an meinen Augen vorübergezogen
war, blickte ich zurück. Ich erschrak, als ich entdeckte,
daß an vielen Stellen meines Lebensweges nur eine Spur
zu sehen war. Und das waren gerade die schwersten
Zeiten meines Lebens.

Besorgt fragte ich den Herrn:
"Herr, als ich anfing, dir nachzufolgen, da hast du
mir versprochen, auf allen Wegen bei mir zu sein.
Aber jetzt entdecke ich, daß in den schwersten Zeiten
meines Lebens nur eine Spur im Sand zu sehen ist.
Warum hast du mich allein gelassen, als ich dich am
meisten brauchte?"

Da antwortete er:
"Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie
allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten.
Dort wo du nur eine Spur gesehen hast,
da habe ich dich getragen."

Originalfassung des Gedichts Footprints (c) 1964 Margaret Fishback Powers;
deutsche Fassung des Gedichts Spuren im Sand (c) 1996 Brunnen Verlag, Gießen.

[mac2010]

@sarah: Ja, sie hatte vorher schonmal Hautkrebs - da hat das Ding aber nicht gestreut (bzw. das geht bei Hautkrebs, soweit ich weiß, eh nicht). Da gabs die Chemo in Tablettenform, und die hat sie schwerer vertragen als die jetzt.

Update

Sie war am Wochenende da, und es war wirklich erstklassig. Schön ruhig, ihre Tochter war auch mit dabei, und es war sehr schön. Montags hat sie die Chemo wieder bekommen, diesmal wars kein "Spaziergang", aber sie hat es wieder ganz gut weggesteckt. Gestern hatte sie dann zwei Zusammenbrüche: einmal in der Psychotherapie, das andere Mal bei der ärztlichen Untersuchung - der Arzt hat auf einmal super geheimnisvoll getan, die Schwester zu sich gerufen und Riesenaufhebens gemacht, dabei hat er nur die Zyste an der Niere entdeckt, mit der meine Freundin seit 15 Jahren sehr gut lebt.

Sie ist total ausgeflippt, hat geheult und nen anderen Arzt verlangt. Verständlich. Derzeit ist sie erkältungstechnisch leicht angeschlagen, und da machen sich natürlich Gedanken breit ob sie das schafft etc... .

Die Untersuchungen waren alle ohne Hiobsbotschaften: die drei Dinger sind noch vorhanden, aber es gab keine weitere Streuung, also alles beim alten.

Gestern gings mir dazu auch noch richtig beschissen, hab die letzten Nächte auch nicht sehr toll geschlafen und dann sind da noch andere Dinge aus meiner eigenen Vergangenheit aufgerissen, aber ganz großes Kino... . Bin so richtig zusammengeklappt und hab sogar gespuckt.

Trotzdem: jeden Abend spiel ich und sing ich sie in den Schlaf, mit meiner Gitarre.

[edith57]

Hallo Björn,

Dieses Auf und Ab ist wohl ganz normal bei allen Krebspatienten und auch bei allen Angehörigen. Auch uns wurde es gestern alles fast zuviel - wenn auch nicht so dramatisch wie bei euch. Das kann ich mir gut vorstellen, dass deine Freundin bei der Untersuchung ausgeflippt ist. Manchmal sind die Ärzte auch wirklich sowas von ungeschickt im Umgang mit angstvollen Patienten. Für sie mag das zwar alles Routine sein, aber nicht für den Patienten - schließlich geht es ja um sehr viel.

Behaltet euer Abend-Ritual bei, ich stelle mir das sehr schön vor - das ist ein ganz persönlicher "Gute-Nacht-Kuss" wenn man sich schon nicht in die Arme nehmen kann.

Ich wünsche euch eine halbwegs ruhige Woche ohne weitere Aufregungen.

Liebe Grüße an euch beide
Edith

[mac2010]

Update

Die Woche geht wohl ein in die Geschichte als die Woche der Hiobsbotschaften: anfangs die Freundin der Mutter, und jetzt auch noch zwei Fälle.

#1 ist eine Frau Mitte 30, Gebärmutterhalskrebs gehabt, geheilt, und binnen 2 Wochen einen Rückfall gehabt mit Metastasen überall im Körper - sie hat noch 2 Monate zu leben. Und machen läßt sich da auch nichts mehr.

#2 ist ein Typ, Sportler, 32, kerngesund, und Darmkrebs.

Heute hat sie auch noch ihren sensiblen Tag, ist also für sowas superempfänglich. Und ich sitze hier, 300 km weit entfernt, und soll sowas wie Zuversicht und Optimismus verströmen. Dabei stehen mir vor Angst und Sorge selbst die Tränen in den Augen.

Ich hab Angst, daß ich jetzt soviel Zeit mit ihr verpasse. Die mir, im Falle des Falles - was ich nicht zu hoffen wage - dann fehlt.

Ich würd so gern gerade meine Sachen packen und sofort zu ihr hinfahren...

[Pferdchen]

Wer bitte ist so unsensibel und erzählt euch von so traurigen Geschichten?!

Ihr zwei könnt im Moment alles gebrauchen aber nichts was euch noch weiter runter zieht! Ich glaube das positives Denken und viel Kampfgeist einiges zur Genesung beitragen kann.
Also Kinn hoch, Brust raus ( Bauch rein)...und Kämpfen!

Liebe Grüße

Michaela