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  #1  
Alt 26.01.2016, 21:47
stefan-hh stefan-hh ist offline
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Standard Wie kann man vor einer OP wissen ob es Krebs ist?

Nach einigen Jahren (damals ging es um den Leberkrebs meines Papas) muss ich mich leider wieder mit dem Krebs beschäftigen. Dieses mal geht es jedoch um meine Mama. Nachdem mein Papa damals sehr schnell den Kampf gegen den Krebs verloren hat mache ich mir größte Sorgen.

Meine Mama war zur quartalsweisen Blutuntersuchung und dabei wurden ausnahmsweise neben den Zuckerwerten (sie hat Diebetes Typ 2) auch mal die Leberwerte genommen. Diese waren deutlich erhöht. Dies veranlasste den Arzt dann ein Ultraschall des Bauchraums zu machen. An der linken Niere hat er dann etwas gesehen was ihm nicht gefallen hat. Es folgte die Überweisung (Raumforderung linke Niere) zum MRT und heute kam der Bericht und es gab die Besprechung beim Hausarzt.

Leider ist da tatsächlich etwas. Ein Tumor der ca. 8 cm groß ist. Der Arzt meinte, dass der Bericht sagen würde, dass nicht ganz klar ist wo das ganze ist. Im Bericht ist wohl auch von einem möglichen Tumor an der Nebenniere mit 8,5 cm die Rede. Ganz genau konnte man die Lage wohl nicht feststellen. In den übrigen Organen war wohl nichts auffälliges (auch nicht in der Leber - obwohl die Leberwerte ja erhöht sind).

Im Bericht steht, dass es wohl so oder so auf eine OP hinauslaufen würde. Der Hausarzt meinte jedoch, dass es durchaus nicht bösartig sein muss was dort gefunden wird - aber ebenso auch bösartig sein könnte. Es gab also eine Einweisung vom Hausarzt fürs Krankenhaus.

Frage:
Ich möchte ja gerne das meine Mama möglichst optimal behandelt wird und wollte mich im Netz erkundigen welche Krankenhäuser in Hamburg spezialisiert sind. Aber es macht ja keinen Sinn ein Krankenhaus mit einem Spezialisten für ein Nierenkarzinom zu suchen wenn es vielleicht gar kein Krebs ist. Was soll ich jetzt machen? Wonach suche ich am besten?

Ist es denn überhaupt möglich, dass ein Tumor dieser Größe noch gutartig sein kann? Oder wollen uns die Ärzte nur "schonen" und nicht alle Hoffnung nehmen? Die Größe von 8 cm ist ja schon ganz schön groß wenn man sich das mal auf einem Lineal anschaut.

Ich habe größte Sorge, dass das ganze nicht gut enden wird.
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  #2  
Alt 26.01.2016, 22:14
joggerin joggerin ist offline
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Standard AW: Wie kann man vor einer OP wissen ob es Krebs ist?

Hallo Stefan,

leider ist bei einem Tumor von 8cm die Wahrscheinlichkeit gross, dass es bösartig ist. Sind es 2 Tumore (Niere und Nebenniere)?

Ich würde damit in die Uniklinik gehen.

Alles Gute Deiner Mutter,
joggerin
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  #3  
Alt 26.01.2016, 22:19
Hego Hego ist offline
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Standard AW: Wie kann man vor einer OP wissen ob es Krebs ist?

Bei mir ist der festgestellte Tumor in der Niere 4,5 x 5,5 cm groß und zwei Ärzte - Nephrologen - sagten zu mir, dass dieser mit großer Wahrscheinlichkeit bösartig ist.
Wirklich sicher weiß man das aber erst nach der OP, di,e bei mir am kommenden Freitag sein wird.

Ich wünsche Dir und Deiner Mutter, dass es gut ausgeht.
Und mir wünsche ich es auch. :-)
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  #4  
Alt 26.01.2016, 22:55
joggerin joggerin ist offline
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Standard AW: Wie kann man vor einer OP wissen ob es Krebs ist?

Alles Gute für die OP am Freitag, Hego! Melde dich, wenn du wieder fit bist.

joggerin
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  #5  
Alt 26.01.2016, 23:07
stefan-hh stefan-hh ist offline
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Standard AW: Wie kann man vor einer OP wissen ob es Krebs ist?

Zitat:
Zitat von joggerin Beitrag anzeigen
leider ist bei einem Tumor von 8cm die Wahrscheinlichkeit gross, dass es bösartig ist. Sind es 2 Tumore (Niere und Nebenniere)?
Ich würde damit in die Uniklinik gehen.
Ich habe mir schon gedacht, dass wenn etwas so großes da ist es wahrscheinlich nicht gutartig sein wird. Ob es wirklich zwei Tumore sind kann ich nicht genau sagen. Habe den Arztbericht gerade nicht hier und der war auch sehr schwierig geschrieben. Irgendwie stört wohl auf den Aufnahmen auch noch eine alte Narbe von einer ganz anderen OP und man konnte daher nicht alles genau erkennen. Aber es scheint jedenfalls was an der Niere und an der Nebenniere zu sein.

Wie finde ich denn am besten raus welche Klinik am besten für meine Mutti sein könnte? Ich muss dazu sagen, dass die psychische Belastung in der anderen Klinik schon allein deshalb sehr groß wäre weil da mein Papa behandelt wurde und wo er dann auch für immer eingeschlafen ist. Auch wenn da inzwischen ein riesiger Neubau ist - das Gefühl wäre für meine Mama nicht sehr schön.

Oh man... ich will nichts falsch machen bei der Klinikwahl.

Zitat:
Zitat von Hego Beitrag anzeigen
Bei mir ist der festgestellte Tumor in der Niere 4,5 x 5,5 cm groß und zwei Ärzte - Nephrologen - sagten zu mir, dass dieser mit großer Wahrscheinlichkeit bösartig ist.
Wirklich sicher weiß man das aber erst nach der OP, di,e bei mir am kommenden Freitag sein wird.
Tut mir sehr leid, dass Du auch mit der Sorge kämpfen musst, dass es etwas bösartiges ist. Ich drücke Dir auf jeden Fall die Daumen, dass die OP gut verläuft und hinterher etwas gutes festgestellt wird.

Wie hast Du denn die passende Klinik gefunden? Wie lange hat es gedauert von der bestätigten Diagnose bis zur OP am Freitag? Musstest Du lange auf den OP-Termin warten?

Man weiß ja auch bei Dir noch nicht ob es gut oder bösartig ist. Wurde denn trotzdem schon auf Metastasen untersucht? Wenn es gutartig ist wäre die Suche nach Metastasen ja völlig überflüssig. Aber wenn es bösartig wäre hätte es doch sicher auch Einfluss auf die OP wenn schon Metastasen vorhanden wären.

Darf ich fragen wie alt Du bist?

Geändert von gitti2002 (27.01.2016 um 02:09 Uhr) Grund: Beiträge zusammengeführt
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  #6  
Alt 27.01.2016, 06:54
Hego Hego ist offline
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Standard AW: Wie kann man vor einer OP wissen ob es Krebs ist?

Zitat:
Zitat von stefan-hh Beitrag anzeigen
Wie hast Du denn die passende Klinik gefunden? Wie lange hat es gedauert von der bestätigten Diagnose bis zur OP am Freitag? Musstest Du lange auf den OP-Termin warten?

Man weiß ja auch bei Dir noch nicht ob es gut oder bösartig ist. Wurde denn trotzdem schon auf Metastasen untersucht? Wenn es gutartig ist wäre die Suche nach Metastasen ja völlig überflüssig. Aber wenn es bösartig wäre hätte es doch sicher auch Einfluss auf die OP wenn schon Metastasen vorhanden wären.
Am 28. Dezember wurde der Tumor bestätigt. Allerdings musste man bei mir warten, bis der Nierenstein auf der anderen Niere weg ging. Die OP erfolgt jetzt am Freitag, also vier Wochen.

Metastasen wurden im CT noch keine gefunden.
Was für eine Klassifizierung der Tumor hat, kann man erst nach der OP sagen.

Geändert von gitti2002 (27.01.2016 um 21:06 Uhr) Grund: Zitat gekürzt
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  #7  
Alt 27.01.2016, 14:10
Jan64 Jan64 ist offline
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Standard AW: Wie kann man vor einer OP wissen ob es Krebs ist?

Fragt doch einfach bei den Kliniken nach, wie viele solcher Operation sie so durchführen, dann seht ihr schnell wer die Erfahrung damit hat. Ihr könnt euch auch auf der "weissen-Liste" im Internet informieren, dort geben die Krankenhäuser ihre Statistik bekannt und wieviel Operationen welcher Art sie machen.

Gruß Jan
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  #8  
Alt 27.01.2016, 14:31
Hego Hego ist offline
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Standard AW: Wie kann man vor einer OP wissen ob es Krebs ist?

Der operierende Oberarzt hat mir sehr viel Vertrauen gegeben. Soviel Zeit haben sich noch wenige Ärzte für mich genommen. Er hat einen Stuhl genommen, sich neben mein Bett gesetzt und alle fragen geduldig und ausführlich beantwortet.

Für morgen (Aufnahmetag) habe ich mir schon wieder viele Fragen notiert und werde auch nach allen bisherigen befunden fragen für eine eigene Krankenakte

Geändert von gitti2002 (27.01.2016 um 21:06 Uhr) Grund: PN
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  #9  
Alt 27.01.2016, 14:53
stefan-hh stefan-hh ist offline
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Standard AW: Wie kann man vor einer OP wissen ob es Krebs ist?

Heute waren wir im Krankenhaus um einen Termin zu besorgen. Ich hatte zuvor unter weisse-liste geschaut und dort gesehen, dass das Krankenhaus wohl tatsächlich viele dieser OPs gemacht hat. Die Zahlen waren allerdings von 2013 und ich habe vielleicht auch nicht bei der richtigen Krankheit gesucht.

Habe aber jetzt noch mal den Bericht vom Radiologen und dort steht:
- 8 cm große runde Raumforderrung cranial dorsal des oberen Poles der linken Niere, möglicherweise nicht zwingend von der Niere ausgehend. Insbesondere in coronarer Schichtführung hat man den Eindruck, dass nie Niere etwas verdrängt wird . Der Lagekontakt besteht, eine Fettlamelle möglicherweise dazwischen. Ausgangspunkt könnte auch die linke Nebenniere sein. Auch die Milz wird etwas nach ventral verdrängt. Zystische und solide Anteile. Ein maligner Nebennierentumor ist nicht auszuschließen.

- 8,5 cm große von der Niere ausgehende Raumforderung an Mittel- und Untergeschoss links mit auch wiederum Verlagerung der Niere etwas nach ventral. Aufgrund des Radspeichenphänomens und der zentralen Narbe ist hier differentialdiagnostisch auch an ein Onkozytom zu denken. Die fehlenden Fettanteile sprechen gegen ein Angiomyolipom. Letztlich ist ein malignes Geschehen nicht auszuschließen aufgrund der Größe beider Befunde wird vermutlich ohnehin eine OP angestrebt.

- Hinweise auf eine lokoregionäre LK Filialisierung durch Nachweis vergrößerter Lymphknoten ergibt sich nicht.

- kleine Nierenzysten rechts, allerdings Bosniak 1.
Ich weiß von damals (als mein Papa die Diagnose bekommen hatte), dass hier einige unterwegs sind die sich richtig gut auskennen. Wenn ich nun diesen Bericht lese kann ich nicht einschätzen wie es um meine Mama stehen könnte - denn ich verstehe nur Bahnhof. Natürlich habe ich einige Begriffe bei google eingegeben. Aber es ergibt sich für mich kein zusammenhängendes Bild. Vielleicht kann mir hier jemand was zum Befund sagen. Dafür wäre ich wirklich sehr dankbar.

Im Krankenhaus hat man heute gesagt, dass wir nun irgendwann einen Anruf bekommen wenn ein Arzt sich die Bilder angeschaut hat und wir dann einen Termin machen bei dem auch Blut abgenommen wird und das weitere Vorgehen besprochen wird. Meine Mama nimmt ASS und diese Blutverdünner müssten vor einer OP ohnehin 5 Tage nicht genommen werden. Ich habe gefragt ob es nicht Sinn macht die Einnahme jetzt schon zu stoppen. Die Schwester meinte, dass es reicht wenn man das bei dem Besprechungstermin abklärt.

Geht da jetzt zu viel Zeit ins Land? Müsste ich mehr druck machen? Bringt das überhaupt was?

Bei meinem Papa hatte ich hinterher (bis heute noch) damit zu kämpfen, dass ich das Gefühl hatte man hätte mehr machen müssen. Mehr hinterher sein, mehr Meinungen einholen....

Ich bin z.B. damals extra noch mal in die Leberambulanz gefahren um nach einen früheren Termin zu fragen (Termin von Papa war drei Wochen entfernt) weil ich das Gefühl hatte man verliert jetzt kostbare Zeit. Habe mich dann von der Sprechstundenhilfe "abbügeln" lassen mit der Auskunft, dass das schon ein schneller Termin sei. Manchmal denke ich dass ich dort so lange hätte sitzen bleiben sollen bis mir ein Arzt über den Weg läuft. Immerhin ging es um das Leben meines Papas. Bei meiner Mama darf ich jetzt nichts falsch machen.

Geändert von gitti2002 (27.01.2016 um 21:08 Uhr) Grund: PN
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  #10  
Alt 27.01.2016, 15:38
Jan64 Jan64 ist offline
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Standard AW: Wie kann man vor einer OP wissen ob es Krebs ist?

Hallo Stefan,

Es kann schon sein, das ein Krankenhaus mehr dieser Operationen durchführt als eine Uniklinik (evtl. ein sehr erfahrener Chirurg dort unterwegs). Der Patient braucht vertrauen und muss sich dort wohlfühlen, sonst wird das nichts.

Ihr müsst jetzt Schritt fü Schritt vorgehen. Der Radiologe hat 2 Tumore ( griechisch=Schwellung) gefunden. Diese müssen jetzt operativ entfernt werden, dazu bedarf es einer Operationsplanung. Die Chirurgen müssen sich die Bilder ansehen und den optimalen Weg der Operation bestimmen, das kann etwas dauern. Dann wird der Termin für die OP festgemacht, auch das muss organisiert werden, meist sind mehrere Chirurgen aus mehreren Fachgebieten erforderlich, dies muss koordiniert werden, damit die auch alle da sind.

Nach der Entnahme der Tumoren werden sie feingeweblich untersucht, wobei man danach genau weis um was es sich handelt. Auch dies kann 12 Tage dauern. Erst dann kann man weitere Dinge entscheiden, vorher weis man ja gar nicht wogegen man angehen muss. Die Warterei ist nervig, aber da müssen wir durch, auf dem Knie auseinander brechen bringt nichts. Ein Onkozytom ist übrigens gutartig (gutartig=kann keine Fernabsiedlungen bilden).

Ruhig Blut und alles Gute deiner Mutter

Jan
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  #11  
Alt 27.01.2016, 15:52
stefan-hh stefan-hh ist offline
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Standard AW: Wie kann man vor einer OP wissen ob es Krebs ist?

Zitat:
Zitat von Jan64 Beitrag anzeigen
....
Nach der Entnahme der Tumoren werden sie feingeweblich untersucht, wobei man danach genau weis um was es sich handelt. Auch dies kann 12 Tage dauern. Erst dann kann man weitere Dinge entscheiden, vorher weis man ja gar nicht wogegen man angehen muss. Die Warterei ist nervig, aber da müssen wir durch, auf dem Knie auseinander brechen bringt nichts. Ein Onkozytom ist übrigens gutartig (gutartig=kann keine Fernabsiedlungen bilden).....

Danke Jan für Deine Ausführungen.

Das man nach der OP unter Umständen so lange auf ein Ergebnis warten muss wusste ich nicht. Ehrlich gesagt habe ich gedacht, dass vielleicht schon während der OP was analysiert wird oder zumindest innerhalb von 1 bis 2 Tagen.

Wenn es ein Onkozytom ist wäre das also mehr oder weniger positiv zu werten wenn ich Dich richtig verstehe. Dann ist da zwar was aber nichts was weitere Schäden verursachen kann.

Jetzt steht ja aber im Bericht auch, dass die fehlenden Fettanteile gegen ein Angiomyolipom sprechen. Bei Google steht, dass das ein gutartiger Tumor wäre. Das würde doch aber bedeuten, dass der Radiologe es eher nicht für gutartig hält, oder?

Ich bin ja sonst echt ein aufmerksamer Zuhörer. Aber nachdem beim Hausarzt das Wort Tumor gefallen ist sind mir so viele Dinge durch den Kopf gegangen, dass ich nicht mehr in der Lage war alle Fragen zu stellen die da aufgeworfen wurde. Dabei bin ich extra mitgekommen weil meine Mama sehr ängstlich ist und mit solchen Situationen schnell überfordert ist. Man würde sich eine Stelle im Krankenhaus wünschen an die man sich jederzeit mit seinen Fragen wenden kann (ohne dabei den normalen Krankenhausbetrieb zu stören). Ich bin ja nur froh, dass es dieses Forum hier gibt!
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  #12  
Alt 27.01.2016, 16:38
Jan64 Jan64 ist offline
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Standard AW: Wie kann man vor einer OP wissen ob es Krebs ist?

Hallo Stefan,

Beim Wort Tumor, Karzinom oder Krebs fällt bei jedem wohl die Klappe. Da wäre wohl nach ein paar Tagen ein weiterer Termin sinnvoll.

Bei Nachfragen an Stellen auserhalb des normalen Klinikbetriebs gibt es bei manchen Krankenhäusern Vereine oder Ähnliches mit erfahrenen Patienten, die man befragen kann.
Ansonsten sind Selbsthilfeorganisationen, die deutsche Krebshilfe, die deutsche Krebsgesellschaft und der Krebsinformationsdienst des DKFZ bewährte Anlaufstellen.

Gruß Jan
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  #13  
Alt 28.01.2016, 22:01
stefan-hh stefan-hh ist offline
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Standard AW: Wie kann man vor einer OP wissen ob es Krebs ist?

Zitat:
Zitat von Jan64 Beitrag anzeigen
....
Beim Wort Tumor, Karzinom oder Krebs fällt bei jedem wohl die Klappe. Da wäre wohl nach ein paar Tagen ein weiterer Termin sinnvoll....
Ich wäre wohl selbst davon ausgegangen etwas besser damit umgehen zu können nachdem ich damals bei meinem Papa alles Hautnah miterlebt habe. Aber ich stelle immer wieder fest, dass ich mich vom dem was mein Papa damals durchmachen musste noch immer nicht erholt habe. Ich hätte nie gedacht, dass mich so ein Erlebnis so extrem verändern und belasten würde. Ich habe mit der Krebserkrankung meines Vaters noch immer nicht minen "Frieden" gemacht. Ich war auf schwere Krankheit und Sterben einfach nicht vorbereitet - weil es sowas vorher in meinem Umfeld nie gegeben hat.

Dennoch würde ich im nachhinein sagen, dass ich relativ gut "funktioniert" habe als mein Papa noch da war. Ich habe mich bemüht alles für ihn zu erledigen was in dieser kurzen Zeit noch zu erledigen war. Er hat es mir überlassen mich über die Krankheit zu informieren (soweit das in der Kürze möglich war) und auch mit den Ärzten zu sprechen.

Natürlich bin ich bereit das jetzt auch im Fall meiner Mutti zu machen. Aber ich bin ja kein Stein. Einige Situationen hauen einen einfach aus den Latschen. Und der Gedanke, dass Sie nun auch schwer krank sein könnte... der ist unerträglich.

Zunächst hatte ich große Hoffnung, dass alles vielleicht doch noch gut verläuft. Inzwischen kann ich mir bei zwei Tumoren von jeweils 8 und 8,5 cm eigentlich gar nicht mehr vorstellen, dass das etwas gutartiges sein kann. Es bilden sich doch nicht zufällig zwei gutartige Tumore an unterschiedlichen stellen. Hinzu kommen jetzt weitere Ängste. Meine Mama geht ja nun schon hart auf die 70 zu und hatte in den letzten Jahren ganz schön an Gewicht zugelegt. Es viel ihr zunehmen schwer z.B. Treppen zu steigen oder längere Strecken zu gehen ohne dabei ordentlich zu schnaufen. Wir haben das immer aufs Übergewicht geschoben. Aber was wenn jetzt auch noch etwas an der Lunge ist? Außerdem hat sie in den letzten Jahren immer weniger Lust gehabt Dinge z.B. im Garten zu machen. Wir haben diese Antriebslosigkeit immer damit in Verbindung gebracht, dass Sie damit zu kämpfen hat, dass mein Papa nicht mehr da ist. Hoffentlich ist das kein Symptom vom Krebs.

Wenn ich dann hier lese.... wie teilweise recht junge Leute schon einen enormen Leidensweg hinter sich haben, dann denke ich manchmal, dass man gar nicht meckern darf über die eigene Situation. Ich weiß auch nicht ob es gut ist in dieser Situation überhaupt die Krankengeschichte anderer zu lesen. Aber man zieht natürlich trotz vieler Rückschläge bei anderen betroffenen auch immer mal wieder was positives aus den Berichten und hoffe, dass es vielleicht auch bei uns gut verläuft.

Sorry - ich schreibe quer und unstrukturiert. Ich bin durch den Wind. Will ja auch eigentlich gar nicht jammern. Aber es ist irgendwie alles ziemlich belastend.



Zitat:
Zitat von Jan64 Beitrag anzeigen
....
Ansonsten sind Selbsthilfeorganisationen, die deutsche Krebshilfe, die deutsche Krebsgesellschaft und der Krebsinformationsdienst des DKFZ bewährte Anlaufstellen.
Ich werde mich in den nächsten Tagen mal mit den genannten Stellen beschäftigen und schauen was ich im Netz an Infos finde.

Weißt Du zufällig ob irgendwie eine psychologische Unterstützung für Patienten innerhalb oder außerhalb der Klinik vorgesehen ist? Es wäre mir nämlich ziemlich recht wenn kurzfristig außer mir noch jemand meine Mama mental unterstützen würde falls es kein gutes Ergebnis im Krankenhaus gibt. Ist sowas im Krankenkassen-Katalog aufgeführt?
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  #14  
Alt 28.01.2016, 23:00
Jan64 Jan64 ist offline
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Standard AW: Wie kann man vor einer OP wissen ob es Krebs ist?

Hallo Stefan,

für diesen ganzen Themenkomplex der Psyschologische Unterstüzung, Anschlussheilbehandlung, Schwerbehinderung, evtl. erforderlichen Pflege nach dem Krankenhausaufenthalt, Verweise auf andere Stellen die euch helfen können, sollte es in jedem Krankenhaus ein Sozialdienst geben, die euch mit Rat und Tat beistehen. Nur kommen die nicht auf euch zu, ihr müsst euch an die wenden. Wenn der Sozialdienst in eurer Klinik gut gelebt wird, können die euch viele Tipps geben und viel Lauferei und Schreibkram abnehmen (z.B. versch. Anträge bei Ämtern). Schau mal auf der Homepage eurer Klinik unter Sozialdienst.

Mit eurer Vorgeschichte seid ihr auch gebrannte Kinder, zumal die Sache ja nicht gerade gut ausging. Eure Ängste und Bedenken sind da sehr verständlich. Du musst, wenn du dich im Netz umsiehst, lernen zu selektieren, in Dinge die auf eure jetzige Situation zutreffen und Dinge die für euch jetzt im Moment eben nicht relevant sind. Jetzt wird erst mal operiert und sich danach von der Operation erhohlt. Wenn dann der pathologische Befund vorliegt, wird man weitersehen können, alles andere ist jetzt im Moment Spekulation. Wenn dich manche Berichte runterziehen, darfst du sie nicht lesen, zumindest darfst du es nicht auf euch beziehen, jeder Verlauf ist individuell.

Wir machen hier keine Hitparade der Krankheiten, ala wer ist am schlimmsten dran. Jeder der hier Hilfe sucht hat ein im Moment dringendes Problem, dass ihn beschäftigt, und sei es vordergründig noch so geringfügig, und da gehört nun mal jedem geholfen, wenn es uns denn möglich ist.

Gruß Jan

Geändert von Jan64 (28.01.2016 um 23:04 Uhr)
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  #15  
Alt 07.02.2016, 04:06
stefan-hh stefan-hh ist offline
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Standard Knochenszintigramm vor Nieren-OP wichtig / sinnvoll / notwendig?

Wie ich schon in einem anderen Beitrag geschrieben habe ist die Situation bei meiner Mama folgende:


- 8 cm große runde Raumforderrung cranial dorsal des oberen Poles der linken Niere, möglicherweise nicht zwingend von der Niere ausgehend. Insbesondere in coronarer Schichtführung hat man den Eindruck, dass nie Niere etwas verdrängt wird . Der Lagekontakt besteht, eine Fettlamelle möglicherweise dazwischen. Ausgangspunkt könnte auch die linke Nebenniere sein. Auch die Milz wird etwas nach ventral verdrängt. Zystische und solide Anteile. Ein maligner Nebennierentumor ist nicht auszuschließen.

- 8,5 cm große von der Niere ausgehende Raumforderung an Mittel- und Untergeschoss links mit auch wiederum Verlagerung der Niere etwas nach ventral. Aufgrund des Radspeichenphänomens und der zentralen Narbe ist hier differentialdiagnostisch auch an ein Onkozytom zu denken. Die fehlenden Fettanteile sprechen gegen ein Angiomyolipom. Letztlich ist ein malignes Geschehen nicht auszuschließen aufgrund der Größe beider Befunde wird vermutlich ohnehin eine OP angestrebt.

- Hinweise auf eine lokoregionäre LK Filialisierung durch Nachweis vergrößerter Lymphknoten ergibt sich nicht.



Meine Mama war nun einige Tage im Krankenhaus um festzustellen ob der eine Tumor hormonaktiv ist.

Angestrebt wird in jedem Fall eine OP mit Schnitt (Minimal geht leider nicht da es zwei Tumore sind) und voraussichtlich vollständiger Entfernung der Niere.

Zwei Dinge beschäftigen mich aktuell sehr:

1. Ich hatte beim Aufnahmegespräch mit der Ärztin gefragt ob ein Knochenszintigramm gemacht wird. Sie sagte es werden nur Aufnahmen der Lunge angefertigt - ob die Knochen in Ordnung wäre würde über einen bestimmten Blutwert ermittelt werden. Davon habe ich zuvor noch nichts gehört. Geht dass denn wirklich? Wozu dann überhaupt noch Knochenszintigramm? Hörte sich für mich irgendwie merkwürdig an. Sollte man an dieser Stelle darauf bestehen? Spricht etwas dagegen eines zu machen?

2. Das KH benötigt nun einige Tage um die Untersuchungen bezüglich der Hormone auszuwerten und auch die Bilder der Lunge. Anschließend soll in 2 bis 3 Wochen ein Termin zur Besprechung der Ergebnisse erfolgen. Dort wird dann auch der OP-Termin festgelegt. Allein durch das notwendige Absetzen der Blutverdünner wird dann eine weitere Woche ins Land gehen. Ich lese immer wieder von Krebspatienten die nach Diagnose innerhalb weniger Tage unters Messer kommen - einigen geht das ganze sogar zu schnell.
Warum kann man sich jetzt bei einem Tumor der sehr dazu neigt zu streuen so viel Zeit lassen? Zählt nicht jeder Tag wenn es darum geht den Tumor zu entfernen bevor sich Metastasen bilden? Und auch wenn schon Metastasen da sind müssten diese ja zügig behandelt werden.

Meine Mama hat Sorge als "schwierige Patientin" abgestempelt zu werden wenn ich zu häufig nachfrage im Krankenhaus. Ich weiß auch, dass die Ärtze dort viel zu tun haben und sich um alle Patienten kümmern müssen. Aber es kann ja nicht sein, dass man z.B. wegen nem Pickel im Gesicht 20 Minuten beim Hautarzt beraten wird und bei einer Diagnose bei der es um Leben und Tod geht immer in 5 Minuten abgespeist wird, oder? Welche Taktik wird hier die beste sein um möglichst viele Infos zu bekommen ohne zu nerven? Ich würde z.B. wahnsinnig gerne wissen was die Aufnahmen der Lunge gezeigt haben - ich finde es unzumutbar da jetzt zwei oder drei Wochen warten zu müssen. Meine Mama macht sich in der Zeit (vielleicht unnötig) Sorgen, dass da noch mehr sein könnte.
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