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Alt 20.09.2009, 22:11
PetraW PetraW ist offline
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Registriert seit: 30.12.2005
Beiträge: 57
Standard AW: Kritik am Verstorbenen?

Hallo,

erstmal ich gehöre erst seit heute Nacht zu euch. Um 01.17 kam der Anruf mein Vater hat es geschafft. Er wurde 74 Jahre und genau 1 Monat alt.

Aber trotz dem Schmerz des Verlustes bin ich auch wütend auf ihn. Er hat zu Lebzeiten das Thema Tod verschwiegen und wehe man hat versucht ihn darauf anzusprechen hat er den Kopf weggedreht. Er hat von Anfang an gewußt, sind immerhin 5 Jahre und 8 Monate gewesen, dass es keine Heilung gibt und er auch sterben kann. Klar habe ich auf der einen Seite auch Verständnis für ihn, den es gibt viele Menschen wo vor dem Tod Angst haben, ich auch. Es ist ja bisher auch keiner von den Verstorbenen zurückgekommen und hat gesagt wie es ist.
Aber so machen wir die Trauerfeier und die Beerdigung (es wird eine Urnenbestattung) wie wir denken dass es in seinem Sinne war. Auch die Todesanzeige gestalten wir so wie er war, nicht mit einem frommen Spruch. Den gläubig war er nicht.

Auch gebe ich offen zu die Krankheit hat uns zusammengeschweißt. Ich war kein einfacher Tennager und mein Vater war kein einfacher Mensch bis zum letzten Atemzug nicht, er hat uns von sich gestoßen, wollte ganz einsam und alleine sterben. Was ich damit meine es war nicht einfach zwischen uns wo wir noch zusammengelebt haben.

Aber eins weiß ich mein Vater war ein herzensguter Mensch, der nur nie gelernt hat über seine Gefühle zu sprechen.

Wir Menschen sind nunmal facettenreich und unsere Persönlichkeit ist vielschichtig, anders wäre es doch auch langweilig.

Was mir heute Nacht geholfen hat ist ein Brief zu verfassen in dem ich ihm alles geschrieben habe, was ich zu Lebzeiten nie sagen konnte, weil er einfach zu einem Gespräch nicht bereit war, obwohl ich ihm die letzten Monate oft signalisiert habe ich bin bereit. Vielleicht habe ich auch falsche Signale ausgesendet. Auf jedenfall werde ich den Brief in das Urnengrab mit reingeben

Auch schreibe ich offen, das er mich die letzten Tage sehr verletzt hat, auch wenn er es sehr viel schlimmer hatte, indem er mich weggestoßen hat. Aber es war sein Leben und es war sein Tod, und dass muß ich akzeptieren. Es tut mir nur so verdammt weh wenn ich daran denke, den in den schwersten Stunden alleine zu sein, stelle ich mir grausam vor.

Ich hoffe da wo er jetzt ist geht es im wieder gut und er muß keine Schmerzen mehr leiden.


Liebe Grüße

Petra

Geändert von PetraW (20.09.2009 um 22:14 Uhr)
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