Meine Mama ist gestorben - Seite 3 - Krebs-Kompass-Forum seit 1997

bluesun · #31 29.05.2010, 11:20

Hallo mariefleur,
nee das weiß ich noch nicht. Ich krieg den Termin erst noch zugeschickt mit der Post.
Heute nacht hab ich geträumt, sie stirbt nochmal. Ich hab meinem Bruder gesagt, dass es jetzt auf's Ende zu geht, und dass wir ab jetzt bei ihr sein sollten. Und dass ich mich im Traum gefragt hab, wie wir das schaffen sollen, das 2mal auszuhalten.

Ich glaub, das braucht alles noch ne Weile. Vielleicht hilft mir ja die Klinik, das irgendwann zu verarbeiten. Ich geh mal bißchen raus. Bis später oder heute Abend.

kerstin10 · #32 29.05.2010, 14:24

Hallo bluesun,

meine Mutter starb am 29.11.2009 nach Brustkrebs mit Metastasen in Knochen, Leber und Lunge. Sie starb auf einer Palliativstation und ich war auch bei ihr. Das mit den komischen Träumen geht eine ganze Weile so.
Ich habe letztens geträumt, dass ich sie beim einkaufen gesehen habe. Sie hat ausgesehen wie früher. Rosiges Gesicht, normale Figur und das wichtigste, sie konnte gehen. Sie saß am Schluss im Rollstuhl, bzw. brauchte seit 2 Jahren Krücken. Ich habe dann zu ihr gesagt, das tot sein scheint dir gut zu tun, du siehst nämlich echt super aus. Als ich aufgewacht bin habe ich mich total schlecht gefühlt. Unsere Mamas werden uns immer fehlen. Manchmal habe ich so Tage, da könnte ich nur heulen. Wie man damit zurecht kommt, weiß ich auch noch nicht wirklich. Aber wir werden es schaffen. Ich glaube ganz fest daran. Und du musst das auch, ja?
Ich wünsche dir viel Kraft
Kerstin

bluesun · #33 29.05.2010, 16:50

Ja Kerstin, wir schaffen das. Die Träume, ja ich weiß nicht, was ich denken soll. Ich hab ein paar Tage nach der Beerdigung auch von ihr geträumt, dass sie sehr entspannt und ausgeruht auf dem Sofa in meinem alten Kinderzimmer liegt und Kreuzworträtsel macht. Es ging ihr total gut im Traum. Als ich aufgewacht bin, hatte ich das Gefühl, sie wollte mir damit was sagen. Dass es ihr gut geht, und ich mir keine Sorgen machen soll. Vielleicht ist das bei deiner Mama auch so?

Vorhin war ich auf dem Friedhof. Ich kann mich inzwischen durchringen, hinzugehen und einfach mit ihr zu reden. Aber es tut echt weh. Jedesmal fang ich an zu heulen, zum Glück interessiert das keinen dort. Aber anscheinend ist es wichtig für mich, das zu machen. Es gehört zum Akzeptieren dazu.

Ach Leute, ein Auf und Ab. Ich lese hier ab und zu was andere schreiben. Manche verlieren ihre Kinder oder Partner. Ich denk oft, das muss noch viel schlimmer sein. Aber für Trauer gibt es kein Maß. Es ist was, was mich die ganze Zeit begleitet, und ich schaffe es nur langsam, das zu akzeptieren und mein Leben damit zu leben. Mein Leben irgendwie drum rum zu basteln. Aber wenn ich hier lese, weiß ich, dass ich nicht allein damit bin. Es geht vielen Leuten so. Draußen im normalen Leben sieht man das nur nicht.