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  #1  
Alt 28.06.2012, 12:28
bildbar bildbar ist offline
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Standard Erfahrungsberichte Brusterhaltende OP

Hallo zusammen,

ich bin hier neu im Forum und habe leider über die Suchfunktion nichts über diesen Topic gefunden - ich bin mir ziemlich sicher, dass das Thema hier bereits diskutiert worden ist, aber ich hoffe ihr seht es mir trotzdem nach. dass ich hier frage.

Ich stehe kurz vor einer Brusterhaltenden OP nach der Chemo. Ich bin 32 Jahre und hatte die Diagnose letztes Jahr im Dezember erhalten. Nach 2xTAC wurde bei mir die Chemo umgestellt. Da war es schon klar, dass der Tumor an sich nicht viel weiter schrumpfen wird, was sich jetzt auch nach der Chemo bestätigt hat.

Mein Tumor, 3-Dimensional gesehen, ist in der längsten Länge 21mm lang. Der Arzt meinte, dass man nach der OP schon ein Größenunterschied zwischen beiden Brüsten sehen wird.

Mir ist klar, dass ich mich eigentlich ziemlich glücklich schätzen kann, dass ich die Chemo ohne größeren Probleme überstanden habe und ich froh sein kann, dass ich, soweit bekannt, keine Metastasen habe.

Trotzdem würde mich mal interessieren, wie eure Erfahrungen nach der OP waren. Wart ihr mit dem Ergebnis zufrieden? Foh, dass der Tumor raus war? Oder hattet ihr danach noch irgendwelche Beschwerden? Psychisch wie auch physisch? Habt ihr euch in irgendeiner Weise eingeschränkt gefühlt?

Gab es vielleicht irgendwelche Sachen oder Unklarheiten, die ihr gerne schon vor der OP geklärt hättet?

Lieben Gruß schon mal an euch alle da draußen und alles, alles Gute!
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  #2  
Alt 28.06.2012, 13:32
Benigna Benigna ist offline
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Beiträge: 14
Standard Erfahrungsberichte Brusterhaltende OP

Liebe Bildbar

Ich hatte so ungefähr, je nach Zählart, ca. 3-4 Eingriffe (Chemo brauchte ich zum Glück nie, aber Bestrahlung) Den ersten Eingriff (links innen) tätigte ein, wie man im Volksmund sagt: Schönheitschirurg ca. 1998. Die Narbe sieht man gar nicht, er schnitt in der Brustwarze, die darum bis heute empfindlicher als auf der andern Seite. Obwohl der Mann einen tollen Job gemacht hat, muss ich schon sagen, eine OP verändert etwas im Körper, mag es auch noch so gut gemacht sein. Die Frage, ob ich Silikon einsetzen wollte, verneinte ich stets und fand immer: rausnehmen, was nötig ist, das ist ok, aber Fremdkörper will ich nicht meinem Körper.)

Ausserdem hatte ich bei allen Brust-OPs hinterher Probleme (fürchterliche Blutergüsse und Schwellungen), worauf eine entsprechende Untersuchung endlich ergab, dass mein Blut offenbar nicht gut gerinnt, was jedoch einzig und alleine bei Brustoperationen (nie bei anderen OPs) zum Problem wurde.

Ich spürte nach dem Eingriff von 1998 noch jahrelang jeweils aus heiterem Himmel einen Stich in der operierten Gegend, hielt dann stets (vor Schreck) inne, atmete tief durch, was den Schmerz rasch löste. War nie schlimm, bloss die Überraschung war eben unangenehm.

Seltsam war auch, dass ich, immer per Fahrrad unterwegs, mich nie so recht an das unterschiedliche Gewicht der Busen gewöhnen konnte. Kein Arzt hat mich je darauf hingewiesen, dass das unterschiedliche Gewicht mit der Zeit dazu führt, dass die Brustwarzen sich auf unterschiedlicher Höhe befinden. Das ist alles nicht dramatisch, aber es irritiert eine doch selber.
Die Busenpolster, die ich fortan mit einem neuen BH kaufte, verwendete ich im Alltag nie. (Die jungen Leute jedoch scheinen solche Prothesen zu mögen.)
Bei der hohen Rate an Brustkrebs sollte sich die Menschheit an asymmetrische Busen endlich gewöhnen, fand ich.

Vor zwei Jahren folgten die OPs auf der anderen Seite, diesmal rechts aussen. Hiervon hatte ich nie die stechenden Schmerzen. Die Narbe ist heute noch leicht sichtbar, dürfte mit den Jahren aber doch auch mehr und mehr verschwinden. Diesen Schnitt machte diesmal ein anderer Arzt, mein Gynäkologe und Krebsspezialist, der zum Glück ästhetische Ansprüche hat als einen Halbkreis ca. 2 cm ausserhalb der Brustwarze.

Meine beiden Schrumpfbusen haben mittlerweile Körbchengrösse A und sind durch die zweite OP-Serie halbwegs symmetrisch geworden. Ich habe mich bis heute nicht daran gewöhnt. Das ist aber nur mein eigenes Körpergefühl und hat nichts damit zu tun, dass von aussen nichts zu sehen ist. Naja, wenn ich so wenig Busen habe, kann man künftig auch nicht mehr viel wegoperieren. Ok, das ist Zweckoptimismus.

Mir scheint schon wichtig, dass Du den Chirurgen danach fragst, wie die Narbe sein wird, wie sie aussieht, und welche Schmerzen oder sonstigen Nachwirkungen zu erwarten sind und wie lange. Meiner Erfahrung nach, kommt es zwar oft ohnehin anders, als erwartet, aber dennoch ist es besser, als gar keine Information zu haben.

Bis heute hasse ich BH´s kaufen/aussuchen, weil man dann doch unweigerlich mit der ganzen Geschichte konfrontiert wird. Dass ich in einer Schachtel noch Bilder von 1997, also noch von meinem intakten Busen habe, zu einem Zeitpunkt, wo noch nichts zu ahnen war, war Zufall. Heute bin ich sehr froh über diese "Brustbilder". Vielleicht ist das ein Tipp: vor der OP Fotos für Dich selber zu machen (von einer Freundin oder mit Selbstauslöser).

Ich drück Dir die Daumen, dass alles gut läuft!

Geändert von Benigna (29.06.2012 um 10:25 Uhr)
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  #3  
Alt 28.06.2012, 14:04
Benutzerbild von karatina
karatina karatina ist offline
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Beiträge: 1.500
Standard AW: Erfahrungsberichte Brusterhaltende OP

Hallo Bildbär,

erstmal ein herzliches Willkommen hier im Forum, wenn es auch mit Sicherheit schönere Anlässe geben könnte..

Meine brusterhaltende OP erfolgte im April 2010, keine 10 Tage nach der Diagnosestellung.
Obwohl meine Tumore (2,2cm und 1,8x1cm) nur durch den Verlust von mindestens eines Drittels meiner Brust operiert werden konnten, so ist das optische Ergebnis für mich durchaus als zufriedenstellend zu beurteilen. Allerdings war ich zu dem Zeitpunkt auch schon 45 Jahre alt, und hatte niemals großen Wert auf die Optik gelegt. Wäre, wie bei Dir erfolgt, eine neoadjuvante Chemotherapie durchgeführt worden, so hätte man eventuell nicht "soviel" entnehmen müssen.

Meine linke Brust ist innerhalb der letzten 2 Jahre noch "kleiner" geworden und mehr oder minder in sich zusammengezogen.

Ich hatte eine reizlose Wundheilung und hatte nicht einen Tag lang irgendwelche Bewegungseinschränkungen.
Man könnte demnach zu dem Schluss kommen, dass es besser nicht hätte laufen können...
ABER:
Durch die extreme Narbenbildung innerhalb der Brust (bei mir wurde während der OP eine "intraoperative Bestrahlung" durchgeführt) ist eine normale Befundung durch Mammographie und Tastbefund nicht mehr möglich. Einzig ein MRT kann mir ab und an Sicherheit bieten.

Ich für meinen Teil bin zu dem Ergebnis gekommen, dass, hätte ich schon damals all das Wissen gehabt, was ich jetzt habe, so hätte ich mir mit Sicherheit die Brust ganz abnehmen lassen.
Die psychische Unsicherheit ist, je mehr Zeit vergeht, immer schwerer für mich zu tragen...
Es ist mittlerweile bekannt, dass eine Ablatio, wie sie vor Jahren noch standartmäßig durchgeführt wurde, keinen wesentlichen Benefit bringt, im Verhältnis zur BET.

Meine jetzige Einstellung ist also "nur" gefühlsmäßig begründet. Dennoch wäre es durchaus angeraten, auch dieses Thema vor einer OP mit Ärzten zu besprechen und sich die Zeit zu nehmen, darüber nachzudenken.

Ich wünsche Dir nun eine gute, erfolgreiche OP mit besten Ergebnissen.
Liebe Grüße
Katharina
__________________

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  #4  
Alt 28.06.2012, 14:06
bildbar bildbar ist offline
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Beiträge: 8
Standard AW: Erfahrungsberichte Brusterhaltende OP

Hallo Benigna!

Vielen Dank für deine Antwort!

Puh...das hört sich ja erstmal doch etwas beängstigend an. Ich hatte gehofft, dass man sich so ein bisschen daran gewöhnt mit der Zeit.

Ich habe bereits mit einem Arzt, einen Spezialisten gesprochen, der mich ggf. auch operieren könnte, allerdings habe ich immer noch ziemliche Angst vor der OP. So wirklich beruhigen konnte er mich auch nicht.

Nach der OP werde ich noch bestrahlt. Wenn mich der Unterschied total stören sollte, hat man mir gesagt, dass es möglich sei, die andere Brust entsprechend anzugleichen. Hm....abwarten. Wenn es soweit ist, hoffe ich, dass ich die richtige Antwort für mich finde.

Ich habe übrigens gelesen, dass man die Bestrahlung vor der OP vorziehen kann, um den Tumor etwas zu verkleinern. Hat jemand damit Erfahrung gemacht? Ich denke mal, dass dies keine Option für mich darstellt, da man mir diese Vorgehensweise gar nicht vorgeschlagen hat.

Hat sonst noch jemand von euch da draußen gute Erfahrungen gemacht? Gibt es vielleicht eine entsprechende Adresse/Internetseite etc., wo man sich über Ärzte/Operateure informieren kann? Oder überhaupt über das Thema detaillierte Infos bekommen kann?
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  #5  
Alt 28.06.2012, 16:45
Benutzerbild von remeni
remeni remeni ist offline
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Standard AW: Erfahrungsberichte Brusterhaltende OP

Hallochen Bildbar,
wieder ein junges Küken hier, können wir uns nicht lieber in einem Trendsportforum oder Hundeforum .. treffen???
Die brusterhaltene OP fand ich völlig easy und problemlos. Ich war glücklich, dass das Mistvieh draußen ist und nun hoffentlich keinen weiteren Schaden anrichtet.
Ich war auch schon nach 2 Tagen wieder zuhause und hatte im Nachhinein keine Störungen oder Beeinträchtigungen (es wurden aber auch keine weiteren Lympfknoten entnommen außer dem Wächter, durch deren Entnahme können doch ein paar Probleme auftreten).
Bewegen konnte ich mich nach der OP sehr schnell wieder und habe paar Wochen später mit laufen wieder begonnen.
Das kosmetische Ergebnis ist etwas anders zu beurteilen. Die operierte Brust ist nun fast ne Nummer kleiner und "guckt" etwas nach außen und hat ne Delle.
Doch selbst ein knapper Bikini verdeckt die Narbe und es fällt nicht auf. Enge T-Shirts verrutschen mir etwas durch die Ungleichheit und beim BH muss ich so gepolsterte nehmen, die gleichen den Unterschied gut aus.
Nackt ist die operierte Brust nicht zu übersehen, doch ich finde mich immer noch schön. OK, ich bin bald 45, da dellt es sich schon mal am Bauch und Po und Brust sind insgesamt etwas nach unten gerutscht, also darf das eine Tittchen auch schon einen Schlag abbekommen haben - was soll`s
Das macht einen Menschen doch nur interessanter als makellose Schönheit.

Habe keine Angst, Chemo hast du geschafft und damit den unangenehmsten Teil des Kampfes.
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  #6  
Alt 28.06.2012, 20:24
Fetzcat Fetzcat ist offline
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Beiträge: 31
Standard AW: Erfahrungsberichte Brusterhaltende OP

Hallo Bildbar,
mein Tumor war 3,2 x 2,8 x 1,5 cm groß, entfernt wurde 8 x 6 x 2,8 cm.
Ich wurde Mittwochs operiert und bin Freitags nachhause gegangen. Probleme hat die operierte Seite nur am Anfang gemacht, zb bei Wetterumschwung Narbenschmerzen. Apropos Narbe, da die Operateurin den Schnitt rund um die Brustwarze gemacht hat, ist heute davon kaum noch etwas zu sehen. Was man sieht ist aber der unterschiedliche Stand der Brustwarzen, die gesunde schaut nach unten und die operierte nach oben. Aber das kann man mit einem "blickdichten" BH unsichtbar machen.
O-ton der Ärztin damals war, ich wollte ihnen ein schönes Dekollette erhalten, und das ist ihr gelungen, obwohl das Mistvieh im oberen inneren Quadranten saß (zwischen 12 und 3 Uhr).
Hauptsache aber ist, ich bin am leben trotz G3 und TN und das seit inzwischen 8 Jahren.
Dir alles Gute
FetzCat
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  #7  
Alt 29.06.2012, 11:37
bildbar bildbar ist offline
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Beiträge: 8
Standard AW: Erfahrungsberichte Brusterhaltende OP

Hallo zusammen,

vielen Dank erstmal für eure Antworten!

@remeni
Ich wünschte auch man könnte sich einfach mal in einem Forum für einen Kaffeeklatsch treffen

Darf ich fragen wieviel man dir entnommen hat?

Ich habe eigentlich weniger Angst vor der OP selbst, sondern mehr Angst davor, wie ich mich danach psychisch fühlen werde - immerhin bin ich ja noch jung.
Ich träume jetzt nicht von traumhaften "Modellen", aber es wäre ja doch schön, wenn man im Bikini nichts merken würde
Jedenfalls würde ich mich dann besser fühlen. Mich hat es einfach irritiert, dass der Arzt meinte, dass die eine Brust kleiner sein wird, und höher liegen wird....
Da frag ich mich, ob es nicht bessere Möglichkeiten gibt...ob ich dann doch nicht nochmal andere Spezialisten befragen sollte

@Fetzcat
Ich weiß gar nicht wieviel bei mir raus genommen werden würde. Längste Länge ist bei 21mm und Sicherheitsabstand lt. Arzt würde er 0,5cm mit rausnhemen...bei dir scheint das ja unkompliziert verlaufen zu sein- das freut mich! Wie hast du den Größenunterschied empfunden, sofern du ihn gemerkt hast?

Danke nochmal für eure Antworten. Bin auch dankbar über Infos über Kliniken, in denen Ihr gute Erfahrungen gemacht hat. Ich bin ja am Überlegen, ob ich in München bei Prof. Feller anfrage. Wäre zwar ein Weg, aber den würde ich auf mich nehmen.
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