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  #1  
Alt 14.12.2004, 22:58
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Hallo!
Mein Papa ist am 21.2.04 an Bauchspeicheldrüsenkrebs gestorben.
Wie wird Weihnachten werden? Wir waren zwar immer nur zu dritt, aber nun sind wir nur zu zweit. Ich habe fast Angst vor Weihnachten. Mein Papa war Weihnachten. Baum schmücken, singen, Glöckchen läuten etc. Es wird schlimm werden, ich wünschte es wäre schon Januar. Meine Mama möchte einen Baum aber es kommt mir so vor, als würden wir nur eine Fassade aufrecht halten. Ich weiß auch nicht.

Grüße Euch
Caro
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  #2  
Alt 14.12.2004, 23:12
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Standard Feiertage

Liebe Caro,

die Feiertage liegen uns alle schwer im Magen. Nichts ist mehr wie es immer war, auch Weihnachten nicht. Die Fassade hilft aber vielleicht. Zuerst wollte ich in diesem Jahr in der Adventszeit unser Haus nicht schmücken. Doch jetzt habe ich es doch gemacht, so bunt wie in jedem Jahr. Ich wollte, dass es so ist, wie mein Mann es immer bei uns erlebt hat. Schmück euren Baum auch in diesem Jahr für deinen Papa.

Es ist für uns alle schwer. Silvester wird noch schlimmer.

Liebe Grüße
Andrea
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  #3  
Alt 15.12.2004, 07:52
Melli Melli ist offline
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Standard Feiertage

Guten Morgen Caro,

ich habe auch angst vor den feiertagen ohne mama. wir haben nicht geschmückt, es ist alles noch zu frisch und ich streube mich dagegen es weihnachtlich zu machen. ich halte es ja schon kaum aus wenn ich draussen vor den häusern die deko sehe.

erst dachte ich auch ich schmücke für mama, aber ich kann einfach nicht und bin froh wenn januar ist. obwohl ich auch nicht will das dieses jahr vorbei geht irgendwie...denn das ist das jahr wo meine mama noch lebte...nächstes jahr sagt man dann schon "letztes jahr" .. die tage verfliegen nur so..

viele liebe grüsse
melli
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  #4  
Alt 15.12.2004, 08:23
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Liebe Melli, Caro und Andrea,

für mich ist es dieses Jahr das zweite Mal, dass ich ohne meine Mutter Weihnachten verbringen werde...
Das letzte Weihnachtsfest haben wir, meine Grosseltern und ich, mehr oder weniger ohne Gefühle verbracht. Wir haben "automatisch" den Baum geschmückt, gekocht und zusammen gegessen. Eigentlich habe ich mich um alles gekümmert, was vorher meine Eltern machten. Sehr glücklich war ich darüber nicht, weil es für mich nicht mehr so war wie früher. Meine Oma ist allerdings ein eher gefühlskalter Mensch, sodass sie sehr viel Wert darauf legte, dass nach "aussen" hin alles so schien, als würde ich gut klar kommen. Das hat mich nach dem Fest sehr weit nach unten gezogen, weil ich meine Trauer ja irgendwie verstecken musste. Dieses Jahr ist das anders, weil ich keine Scheu davor habe, den Leuten um mich herum zu sagen, dass ich Weihnachten nicht mag und am liebsten die drei Tage unter der Bettdecke verbringen würde. Die ganze Weihnachtsdeko und das Drumherum gehen mir sowas von auf den Keks, und als ich am letzten Wochenende bei meinen Grosseltern war, habe ich meine Oma wohl damit geschockt, als ich ihr sagte, dass es mir vollkommen egal sei, ob wir nun einen Baum hätten oder nicht.
Weiss nicht, wie Ihr das seht, aber ich habe beschlossen, an Weihnachten nicht nur für die "anderen" so zu tun, als wäre alles in Ordnung. Mir tut das alles fürchterlich weh, wenn ich andere Familien sehe, die an den Feiertagen zusammen sind und feiern...

Meine Ma wurde auch nur 46 und das letzte Weihnachtsfest mit ihr war so wunderschön, dass ich heute immer noch davon zehre, wenn ich an ihre glänzenden Augen denke, als der Baum geschmückt war...Sie hatte Hirnmetastasen und vielleicht nicht mehr alles so vom Fest mitbekommen, aber die kleinen, glücklichen Momente mit ihr sind das, was es mir heute leichter macht, diese komische Zeit zu durchstehen.

Ich wünsche Euch viel Kraft für die kommenden Wochen und vielleicht hilft es uns ja, wenn wir daran denken, dass wir diese Zeit irgendwie gemeinsam packen werden.

Liebe Grüsse,
Sandra
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  #5  
Alt 15.12.2004, 08:37
Melli Melli ist offline
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du sprichst mir aus der seele sandra, ich fühle auch so.
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  #6  
Alt 15.12.2004, 09:57
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Hallo alle zusammen,

ihr sprecht mir auch so sehr aus der Seele. Mein Vater (64 Jahre) ist am 02.12.04 von uns gegangen. Am Freitag ist die Trauerfeier. Er hatte ein Nierenzellkarzinom mit Knochen- und Hirnmetastasen. Am 01.09.04 wurden die Hirnmetastasen diagnostiziert und drei Monate später ist er nicht mehr bei uns. Auch meine Mutter ist vor zwei Jahren im Dezember verstorben. Weihnachten wird für mich nie mehr so sein, wie es einmal war. Ich habe zwar etwas geschmückt und wir stellen auch einen Baum auf, aber ich tue das eigentlich nur für meine Tochter. Ich würde mich am liebsten verkriechen. Aber ich weiß, mein Vater hätte nicht gewollt, dass wir uns so quälen. Ich klammere mich an den Gedanken, dass es unseren Liebsten dort, wo sie jetzt sind, besser geht und sie vielleicht sogar glücklich sind. Ich wünsche uns allen sehr viel Kraft und dass der Schmerz irgendwann weniger wird.

Viele Grüße
Babsy
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  #7  
Alt 15.12.2004, 13:55
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Hallo Sandra,
du schreibst:...an Weihnachten nicht nur für die "anderen" so zu tun, als wäre alles in Ordnung

Ich denke, du solltest das NIEMALS tun. Warum sollte man, nur um es den anderen, die einen sowieso nicht verstehen und keine Hilfe sind, etwas vormachen, nur damit deren heile Welt bestehen bleibt?

Mir ist es egal, was andere denken. Mir war egal, was andere erwartet haben bzgl. Beerdigung, Kleidung, Danksagung u.s.w. Ich habe und werde alles so tun, dass es weiterhin für mich und meinen geliebten Mann "richtig" ist.

Liebe Babsy, es tut mir sehr leid. Auch mein Mann ist an einem Nierenzellkrazinom gestorben knapp 8 Monate nach Auftreten erster Symptome.

Ich bin sicher, dass es unseren Lieben jetzt besser geht und ich bin sicher, dass wir sie eines Tages wiedersehen werden. Irgendwie fühle ich, dass mein Mann noch da ist, losgelöst von seinem Körper aber mit seiner Seele, seinen Gefühlen , seinen Gedanken und vor allem mit seiner Liebe...

Viele Grüße
Andrea
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  #8  
Alt 16.12.2004, 09:45
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Hallo!
ich danke Euch für Eure Antworten/Gedanken. Es wird mir helfen die Feiertage zu überstehen. Es wird einiges anders laufen und das ist glaube ich auch gut. Eine Freundin von mir, die Ihre Mutter verloren hat (vor einigen Jahren), hat mir mal gesagt, daß man jede "Jahreszeit" einmal erlebt haben muß, bevor es ein bischen besser wird. Im Moment sage ich immer "vor einem Jahr..." ...da waren wir in Oldenburg im Krankenhaus (auch Weihnachten) etc. Nächstes Jahr kann ich dann sagen es war grausam, nur Mama und ich aber wer weiß...

Grüße Euch
Caro
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  #9  
Alt 16.12.2004, 11:14
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Hallo zusammen,ja,das stimmt irgendwie,wenn ein Jahr,mit allen Festtagen vorbei gegangen ist,wird es wieder anders,nicht "besser"aber anders.Ich möchte kurz von uns berichten,mein Schwiepa verstarb im letzten Jahr,am 24.11 also auch so ein Weihnachten,mit der ersten Wiederholung des Datums.Er war zuvor 9J.schwerstnehrfach Pflegefall,starb aber dann innerhalb von vier Tagen.Alle waren wir bei ihm,auch unsere achtj.Tochter,es war ein Sterben,wie er es wollte,in der Familie,mittendrin,bettlägerig war er da vier J.Mein Mann hat seinen Tod heute noch nicht im Ansatz akzetiert,aber das ist ein anderes Thema,er selbst ist Nierenkrank (kein Krebs),er hat ein Loch in der Harnröhre mit ständigen Nierensteinen und der Tod des Papas ging ihm im wahrsten Sinne ,"an die Nieren".Drei Wochen haben wir Schwiemas Zimmer renoviert,drei W.nahm er Medik.,dann kam er am 22.12.ins Krankenhaus,als Notfall,am 24.12.durften wir ihn mittags mal nach Hause holen.Er hatte wirklich wahnsinnige Schmerzen und die überschatteten die Feiertage natürlich auch.Wir waren auch da alle zusammen und irgendwann kam allen der Gedanke,das Opa im Himmel das ganze mitgelenkt hatte.Er war genau einen Monat tot,sein Sohn durfte zu unserer Freude an dem Datum erstmal nach Hause,es war seltsam.
Wir haben nicht wirklich geschmückt,nur einen riesengrossen Stern auf dem Balkon aufgestellt,da unsere Tochter meinte,so sähe der Opa,wo wir wären und das Weihnachten sei.Es war ein von vielen Dingen überschattetes Fest,aber es war auch eine Erinnerung an all die Feste zuvor,denn die waren eben anders.Wir waren dankbar,das er solange noch bei uns war und auch,das mein Mann Weihnachten daheim war.
Ich wünsche euch allen ganz viele ,schöne,euch zum Lächeln bringende Erinnerungen an diesn Tagen,Susanne
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  #10  
Alt 16.12.2004, 12:45
Melli Melli ist offline
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ich habe solche angst vor weihnachten...
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  #11  
Alt 16.12.2004, 13:23
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Liebe Melli,

vielleicht hilft es Dir, wenn Du Dir ganz bewußt überlegst, wie Du den Heiligen Abend und die darauffolgenden Tage begehen kannst. Auch wie Du diesen Tagen begegnen kannst. Vielleicht ein Spaziergang und ein Besuch am Grab Deiner Mutter?
Oder vielleicht Deinen Vater einladen und ganz bewußt für ihn etwas kochen?
Ein Bild Deiner Mutter zur Hand nehmen und ganz bewußt weinen.
Ihr von Hand einen Brief schreiben?
Ich würde Dir raten, vielleicht ist es ja ein schlechter Rat, ich weiß es nicht, aber ich würde versuchen etwas Aktives zu tun, meinem Schmerz einen besonderen Ausdruck verleihen und ihm bewußt begegnen. Und unterdrücke das Weinen nicht.
Liebe Grüße
Marion
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  #12  
Alt 16.12.2004, 13:28
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hallo marion,

ich unterdrücke das weinen auch nicht. saß gerade 5 minuten hier auf der arbeit auf dem klo und habe geweint. heute ist wirklich kein guter tag...bin die ganze zeit am denken.

ich weiss schon was weihnachten ist, wir sind bei meiner patentante heiligabend.

bilder von meiner mama stehen 3 in meiner wohnung, dort zünde ich jeden abend kerzen an und schaue sie mir jeden tag an und rede mit ihr...

was ist heute nur los mit mir...? es tut so weh gerade..
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  #13  
Alt 16.12.2004, 14:33
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Vielleicht liest Gott ja nochmal mit....
- heute bei DIR.

Kein weiterer Kommentar.
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  #14  
Alt 16.12.2004, 14:44
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den glauben an gott habe ich leider verloren..
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  #15  
Alt 16.12.2004, 14:45
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Aber GOTT hat DICH nicht verloren :-)
Vertrau.
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