was genau ist an krebs so tödlich?

[dastoertchen]

hallo,
meine mutter ist vor 2 jahren an lungenkrebs erkrankt. wurde damals allerdings recht erfolgreich behandelt und war wieder fit.
letzten juni fand man dann metastasen im gehirn...letzte woche mittwoch kam sie in krankenhaus, da sie kaum noch laufen kann und es ihr recht schlecht geht. ihr onkologe meinte die metastasen im gehirn seien grad "nebensächlich", ihr schlechter zustand müsse von anderen metastasen die noch entdeckt werden müssen herrühren.
leider haben die ärzte noch nichts gefunden.
soviel zu meiner betroffenheit.
wollte aber eigentlich fragen ob mir wer kurz erklären kann woran man bei einer krebserkrankung eigentlich genau stirbt, was richten die mutierten zellen an dass man daran sterben muss? darauf fand ich bisher im netz noch keine wirkliche antwort.

danke für die aufmerksamkeit

melanie

[Alannah]

Das hab ich mich früher auch gefragt! Es ist nicht so, daß die Krebszellen irgendwie "giftig" sind und so direkt Schaden verursachen. Das läuft eher ungiftig ab: Wenn z.B. jemand Leberkrebs hat, dann werden die Krebszellen in der Leber immer mehr, die gesunden Zellen werden verdrängt/können ihre Aufgabe nicht mehr wahrnehmen, und man stirbt an Organversagen. In der Lunge wird das Lungengewebe verdrängt, oder die Krebszellen wuchern die Atemwege zu. Das grundliegende Problem ist immer, daß die Arbeit des Organs, wo die Krebszellen liegen, behindert wird.

Gruß
Alannah

[silverlady]

es ist oft so das man gar nicht an dem Tumor direkt stirbt. Oft sind Metastasen gefährlicher.
Ausserdem sind die Patienten oft durch vorangegangene Chemotherapien in ihrer Immunität geschwächt. Dann habe Viren und Bakterien leichtes spiel. Dann ist die Todesursache häufig Lungenentzündung o.ä.

sillverlady

[dastoertchen]

es ging eben haargenau darum was die metastasen bewirken das sie einen dahinraffen können.
trotzdem danke für die antwort.

melanie

[silverlady]

vielleicht kann ich dir das an einem Beispiel etwas klarer machen.
Mein Mann hat Zungenkrebs. Es war ein kleiner Tumor am Zungenrand der operativ entfernt worden ist. Leider kam er immer wieder und auch die Chemo half nicht.
Jetzt hat er Metastasen in Gesicht und am Hals. Die Metas am Hals werden weiterwachsen bis sie die Luftröhre zudrücken.
Sollte er vorher ein Tracheostoma bekommen wächst die Tumormasse trotzdem weiter. Irgendwann ist das dann im eine lebenswichtige Ader eingewachsen. Durch einen ganz normalen Blutdruck kann die Ader reissen und mein Mann verblutet. Oder der herzmuskel ist einfach durch die ganzen Belastungen einfach nicht mehr stark genug und hört auf zu schlagen.

Das ist nur ein Beispiel.
Du kannst ja wenn es bekannt ist wo deine Mutter weitere Metas hat mal überlegen was an wichtigen Organen in der Nähe ist.
Aber trotzdem solltest du die Hoffnung nicht aufgeben. Durch Chemo sind schon viele Metas einfach verschwunden.

silverlady

[dastoertchen]

danke ihr zwei...habs prinzip jetzt verstanden.
und alles gute für deinen mann, silverlady.


liebe grüsse

melanie

[Jörißen]

Hallo Melanie
Mein Sohn heute 16,5 Jahre hat im Dez 04 die Diagnose neuroendokrines carcinom am Schwanz der BSD mit Metastasenleber bekommen . In der Leber war kein normales oder kaum noch normales Lebergewebe vorhanden . Es folgten Chemos und Op . Man hatte ihm damals nur 3 Monate gegeben .
HEUTE GEHT ES IM SUPER

Hoffe ich konnte dir etwas Mut machen . Nie die Hoffnung aufgeben.
Lieben Gruß Christiane

[Gaby]

Hallo Melanie,

die Aussage des Onkologen, dass Hirnmetastasen hier nebensächlich wären, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Sicher, wenn er ein aktuelles MRT gemacht hat und genau weiss, wo die Metas sich befinden, mag es vielleicht so sein. Aber leider beeinflussen gerade Hirnmetas sehr oft das Befinden der Patienten, denn je nach Lage im Hirn beeinflussen sie zentrale Funktionen. Sie drücken auf bestimmte Bereiche, dadurch wird z.b. das Laufen, das Sehen, Sprechen, Organfunktionen und vielen mehr negativ beeinflusst. Hat deine Mutter für die Hirnmetas bereits Bestrahlungen erhalten? Oder bekommt sie Kortison, um eine Ödembildung ( Wasseransammlung) um die Metas zu verringern?
Ich drück euch die Daumen, dass sich das Befinden deiner Mutter wieder bessert und wünsch dir viel Kraft für die kommende Zeit
Lieben Gruss
Gaby