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  #31  
Alt 31.07.2014, 16:05
hope75 hope75 ist offline
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Standard AW: Gibt es nach dem Tod noch etwas?

Ihr Lieben,

ich war schon länger nicht aktiv hier .... aber manchmal schaue ich eben doch vorbei, weil dieses Forum während der Krankheit meines Vaters sehr wichtig für mich war.

Ich denke, es ist vermessen, darüber zu urteilen, ob es ein "Leben" nach dem Tod gibt. Es ist noch nicht allzu lange her, dass Menschen ganz genau wußten, dass die Erde eine Scheibe ist ;-) ..... wie wir wissen, wissen wir nichts. Deswegen es heißt es ja auch glauben.

Die Einschätzung, dass manche Menschen "nur" an das Leben nach dem Tod glauben, weil sie den Tod nicht anders ertragen können, bewerte ich etwas anders - selbst wenn das der Grund sein sollte, macht es den Glauben daran nicht geringer. Ist es nicht fast einfacher, an die wissenschaftliche Theorie des absoluten Endes zu "glauben" ;-) ?? Gehört nicht fast mehr Mut dazu, an etwas so "Unglaubliches" zu glauben, das vielen Menschen nur ein bedauerndes Lächeln auf die Lippen zu zaubern vermag. Ist es nicht einfach wesentlich bequemer, sich der (aktuell) gültigen Meinung über unsere Welt anzuschließen?

Unser Weltbild hat sich in den vergangenen Jahrhunderten so unfassbar oft verändert - warum sollten wir nun bei DER Wahrheit angekommen ein? Vielleicht ist bereits in 100 Jahren eine ganz andere Wahrheit da?

Ich wünsche Euch, dass Ihr alle mit dem Glauben oder Nichtglauben durchs Leben gehen dürft, der Euch gut tut. Ansonsten wünsche ich allen Erkrankten und Angehörigen sehr viel Kraft und Energie - ich freue mich über jeden, der diese Krankheit besiegt!
Allen Hinterbliebenen sende ich herzliche Grüße und alles Gute beim schrittweisen Verarbeiten und Annehmen mit all seinen Auf und Abs.

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  #32  
Alt 01.08.2014, 05:21
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RudiHH RudiHH ist offline
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Standard AW: Gibt es nach dem Tod noch etwas?

Moin Moin...
@Tanja
Zitat:
Jeder der schonmal eine vollnarkose bekommen hat, weiß, dass das Bewusstsein aller Wahrscheinlichkeit sehr wohl an den Körper gebunnden iist. Ohne Gehirn kein Bewusstsein.
Ja das ist so ich war schon oft unter Vollnarkose und habe es immer "Genossen".
Einfach 0 Zeit, also Licht aus und sofort wieder an was dazwischen war ????

Ich empfand das als sehr schön, erstrebenswert. (Damals)!!

Nur...
Meine Seele ist noch im Körper, ich bin nicht Tot, also was passiert wenn ich Tot bin?
Ist es dann auch einfach "Nichts" oder doch etwas?

Dazu ist es natürlich wichtig, an das vorhanden sein einer Seele zu glauben.
Ich tue es und Passe auf das sie endlich mal ihr recht bekommt in meinem Leben.
Sie wurde so schwer verletzt das ich .... Siehe oben Narkose.
Jetzt nehme ich sie war habe mich geöffnet und höre, vertraue auf sie.

Das Leben nach dem Tod ist anders als wir es uns vorstellen können dazu sind wir zu klein.
Aber ich kann euch versichern nicht unbedeutend.
Jeder von euch ist wichtig.

Noch mal meine Frage was wäre wenn es die Zeit mit einmal nicht mehr gäbe?

Lieben Gruß und ich finde diese Diskussion sehr spannend.
Hier noch etwas was ich gefunden habe und für mich passt es sehr gut.

Irgendwann

Wenn ich eines Tages gehen muss,
tue ich das nicht wirklich
du kannst mich dann nur nicht mehr sehen,
nicht mehr berühren.
Aber ich werde immer da sein, egal wo du bist.
Werde der Wind sein,
der zärtlich durch dein Haar streicht,
der Regen, der sanft deine Haut berührt,
der Regenbogen am Horizont, der dir die schönsten Farben schenkt,
die Sonne, die dich wärmt und mit dir lacht,
der Duft von Sommer, den du einatmest,
die Erde auf der du gehst,
die Nacht, in der ich für dich die Sterne erstrahlen lasse,
der Tag, der dir tausend Überraschungen bringt,
die Hoffnung, die dich trägt, wenn du traurig bist,
dieses Gefühl was in dir ist,
wenn du glücklich bist.
Du kannst mit mir reden, ich werd dich immer hören,
oder einfach weinen,
dann nehm ich dich in meinen Arm,
und du wirst dich frei fühlen.
Ich werde über deinen Schlaf wachen
und dir wundervolle Träume schenken.
Du brauchst keine Angst haben
wenn du daran glaubst!
Du bist niemals allein,
weil ich immer da sein werde,
wenn du an mich denkst;
so wie ich an dich.
Ich liebe dich.
__________________
.
Rüdiger
--------------------------------------------------
Gott gebe uns Gelassenheit, hinzunehmen was nicht zu ändern ist, Mut zu ändern was man ändern kann und Weisheit zwischen beiden zu unterscheiden.

Wir werden Kämpfen!
Denn wer nicht mal versucht zu Kämpfen, hat schon verloren. Herr gebe uns Kraft und lasse uns verstehen.
http://krebs-infozentrum.de/index.ph...sch-Nein-BSDK/

Geändert von RudiHH (01.08.2014 um 05:27 Uhr)
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  #33  
Alt 01.08.2014, 07:42
schnaddi schnaddi ist offline
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Standard AW: Gibt es nach dem Tod noch etwas?

Hallo Ihr lieben,

hallo lieber Rudi,

wenn es die Zeit nciht gäbe? Du meinst hier auf der Erde, oder irgendwo in einem Paralleluniversum? Das ist ja unvorstellbar für mein Gehirn. Denn alles unterliegt dem Alterungsprozess, und den gibts ja nur durch die Zeit. Das würde ja bedeuten, alles wäre konserviert, die Zeit steht still, nichts geht mehr weiter. Wir altern nicht mehr? Unvorstellbar.

Genauso unvorstellbar, ein Leben ohne irdische Genüsse.....wie gestaltet sich das? Klar, wir brauchen kein Essen und kein Trinken mehr. Schade eigentlich, essen ist ja was sehr angenehmes und schönes. Können wir noch Dinge genießen, wie einfach nur in der Sonne sitzen? Können wir all die Dinge tun, die unser Leben versüßt haben? Wenn dem nicht so ist, wie gestaltet sich dann ein Leben nach dem Tod?

Und dann das Wort "EWIG". Ewiges Leben? Ich weiß gar nicht, ob ich das so möchte. Dass es nie mehr aufhört.

DAgegen die Vorstellung aus der Vollnarkose? Wäre ja dann nicht schlimm, dieses Nichts, oder? Wenn es denn so wäre, und so kann ich es mir vorstellen, ich würde behaupten, so war es auch vor meiner Geburt. Wir waren die längste zeit nicht hier, und werden es wieder sein. Dazwischen haben wir hier tolle Jahre, die manchmal auch anstrengend sind, aber insgesamt ein tolles schönes Leben, und dann ist es eben vorbei. Auch keine schlimme Vorstellung, oder?

Welchen Sinn erfüllen wir hier eigentlich? Ich für mich kenne meinen Sinn des Lebens, aber welchen Sinn haben wir für diesen Globus? Dieser Erdball ist ein wahres Wunder, an alles ist hier gedacht, udn wunderschön ist er auch noch. Und wir Menschen? Wir machen alles kaputt, zerstören alles, und töten. Nicht zum Überleben. Aber wer weiß, vielelicht liegt es einfach in unserer Natur Kriege zu führen, weil der Mensch eben keine natürlichen Feinde hat. Oder nur wenige in Form von Krankheiten und Naturkatastrophen.

Wer weiß, was dieses Universum wirklich bedeutet? Abre es könnte was anderes sein als Gott und Jesus. Also dieses Sodom und Gommorrha was die Kirche veranstaltet hat, das kann ja nicht gottgewollt sein. Ich hab immer die Vorstellung, wenn ich da oben ankomme, dann sagt der:"Mensch Tanja, cool, dass du da nicht mitgemacht hast, sondern deinen eigenen Weg gegangen bist."

Ich glaube auch, dass hinter Leben und Tod ein ganz großes Mysterium steckt, dass durchaus einen Sinn ergibt. Nur wir Menschen haben das noch nicht verstanden.

Und die Vorstellung, dass Mama da oben jetzt irgendwie weiter macht, finde ich nicht wirklich tröstlicher als die Vorstellung, dass sie quasi schläft. Wenn ich vor dem Grab stehe, und diese Ruhe und Stille dort wahrnehme, dann sagt mir mein Bauchgefühl ganz deutlich, sie ist nicht mehr da, und es ist gut so.

Was ich auch nicht vergessen kann, dass ich bis ca. drei Wochen nach ihrem Tod sie hier wirklich anwesend fühlen konnte. Und es endete so abrupt, von einem Moment auf den anderen hab ich gespürt, dass jetzt weg ist.

Mir ging es im Gefühl dieser Gegenwart irgendwie irgendwann nicht mehr so gut. Weiß nicht warum. In dem Moment hatte ich noch die Vorstellung, dass Mom das gespürt hat, dass ihre Anwesenheit nicht mehr gut sit, und deshalb weiter gezogen ist, was ja dann auch sinnvoll wäre.

Die Vorstellung, dass sie nicht die ganze Zeit um mich ist, finde ich angenehmer, ja. Seltsam oder? Aber ja es ist mir so lieber.
Und wenn sie doch irgendwie aufpasst und ich das nicht spüre, ist es doch auch gut so.

Sie wird doch immer weiterleben, a in mir, in ihrem Enkelsohn, in den vielen, schönen Erinnerungen, mir sind zwischendurch Gegenstände und Fotos in die Hand gefallen, wo nur so:"Achjaaaaaa" kam. Mom hatte ein wundervolles Leben, und dafür bin ich sehr dankbar. Ihr wisst doch, es ist nicht immer zwangsläufig die Länge des Lebens.

Und die Miezen hab ich doch auch, die machen zwar viel Arbeit und Unfug, grrrrrrrr.......aber auch sehr viel Freude. Katzen sind sehr treulos. Ich wette, käme Mama hier jetzt rein, wäre die Freude bei den beiden sicher groß, aber ich denke, wirklich an sie denken tun sie nicht, die sind hier angekommen und fühlten sich sofort zuhause. Inzwischen hab ich Mama ersetzt und bin nun ihre Mama geworden. Manchmal denk ich, sie wussten dass das kommt, sie haben ja auch Mama die letzten Tage völlig in Ruhe gelassen. Sie haben genau gespürt, dass Mom am Lebensende ist. Sicher nicht in dem Bewusstsein, aber das etwas ist. Ein Hund hätte aber trotzdem sehr viel mehr darunter gelitten. Wenn die Tiere sich über solche Dinge nicht so den Kopf machen, wieso tun wir es dann?

Naja, es ist immer noch alles unwirklich. sie fehlt mir so sehr. In manchen Momenten sehr, sehr intensiv. Morgen geh ich das Grab schneiden, das gibt mir auch ne Befriedigung, und ich bedaure schon, dass wir nicht ein viel größeres Grab gekauft haben. :/ Mein kleiner Garten..... hab da viele Inspirationen, das so zu gestalten, dass ihr Geist dort erkennbar ist

Jedenfalls ist es meiner Meinung nach das alles was bleibt........andernfalls lass ich mich gern überraschen, rausfinden werd ich es mit Sicherheit.

Alles Liebe
schnaddi
__________________
Meine Mama
*21.01.1950 01.07.2014

Adenokarzinom Lunge ED:12.03.2012

Nicht den Tod sollte man fürchten, sondern, dass man nie beginnen wird zu leben.
(Marcus Aurelius)

Seid zuversichtlich und stark und lebt Euer Leben mit der Gewissheit, es ist endlich. Kostet das Geschenk des Lebens jeden Tag aus!
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  #34  
Alt 01.08.2014, 10:38
evelyn-wieda evelyn-wieda ist offline
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Standard AW: Gibt es nach dem Tod noch etwas?

Einen lieben Sonnengruß in die Runde,

Lieber Rüdiger, was wäre, wenn es die Zeit nicht gäbe? Oder, gibt es die Zeit? Oder was bestimmt unsere Zeit?

Interessant darüber nachzudenken. Also ich glaube, dass nur die "großen" Menschen hier auf Erden die Zeit als solche empfinden – wir haben ja im Grunde genommen als Erwachsene Angst vor ihr, sie lässt uns altern, sie bringt uns zum Ende unseres Weges. Wir unterwerfen uns ihrem Gesetz, obwohl es doch auch anders gehen könnte. Und nein, es würde für mich keinen Zeitstillstand geben, sondern einfach Leben im Moment. Für mich sind da z. B. kleine Kinder und Tiere so wunderbare, liebevolle und großartige Geschöpfe – sie leben einfach stets im Jetzt, ihnen ist die Vergangenheit unwichtig und die Zukunft egal, ihr Leben findet immer im JETZT und HIER statt. Das ist schön! Aus diesem Grund versuche ich auch immer mehr im Jetzt zu sein. Vielleicht kann man mit dieser Lebensweise der Zeit-Angst entfliehen? Jedenfalls klappt das bei mir ganz gut!

Tja, und dann glaube ich, dass es in der anderen Dimension, wohin wir einmal gehen werden und woher wir gekommen sind, zeitlos ist. So stelle ich mir einfach vor, dass dort nur der Moment zählt.

Und vielen, vielen Dank für das Gedicht, es ist wunderschön!

Liebe Tanja,

viele, viele Fragen, auf die wir wohl keine Antworten bekommen können, weil ich als Mensch vieles mit unserem „kleinen“ Verstand nicht fassen können.

Erst einmal das Ding mit der Vollnarkose, die ich auch schon oft erleben durfte. Es ist so wie Rüdiger es beschreibt, man fällt in ein Nichts. Durch Medikamente sind alle Nerven, alle Sinne, jegliches Schmerzgefühl ausgeschaltet und der Körper ist sozusagen schachmatt gesetzt. Jetzt kommt mein Glaube ins Spiel – denn unsere Seele (ich könnte auch höheres Bewusstsein, höheres Ich, Energie …) sagen, sitzt nicht im Gehirn oder so und wird halt nicht ausgeschaltet!

Das hier schreibst du schön: „Ich glaube auch, dass hinter Leben und Tod ein ganz großes Mysterium steckt, dass durchaus einen Sinn ergibt. Nur wir Menschen haben das noch nicht verstanden.“

Ich sage immer, wir spielen ein großes Spiel hier auf Erden und kennen oftmals die Spielregeln nicht, weil wir nicht mehr wissen, warum wir das spielen und was das eigentliche Ziel ist. Wir haben es vergessen mit dem Menschwerden und werden uns eventuell wieder erinnern, wenn wir „nach Hause“ gehen.

Tanja, ich sage immer zu meinen Kindern, dass wir nie getrennt werden, auch wenn ich einmal gehe. Dieses Band der Liebe, was zwischen uns besteht, wird uns auch nach dem Tod verbinden. Meine Kinder und ich haben eine innige Verbindung zueinander und wir spüren oftmals, wenn es dem anderen nicht gut geht. Und ja, irgendwann können wir uns nicht mehr umarmen, miteinander weinen und lachen, tiefsinnige und oberflächliche Gespräche führen und füreinander da sein. Doch ist das wirklich so?
Ich glaube nein. Körperlich werden wir uns zwar nicht mehr spüren können. Aber unsere Verbundenheit wird weiterhin bestehen. So sage ich meinem Kind, frage mich weiterhin alles und ich werde dir antworten. Bitte mich um Hilfe, und ich werde dir helfen … Nur auf andere Art und Weise.
Oftmals hat man selber ja auch Probleme, Fragen und plötzlich ist im Kopf eine Antwort da, die innere Stimme spricht zu einen! Oder aber genau über dieses Problem wird eine Dokumentation gezeigt, ein Zeitungsartikel fällt einen in die Hände … Weißt du, was ich meine?

Und zum Universum, Gott, Buddah … es ist für mich nicht das Unerreichbare, das Ferne, das Strafende, das Maßregelnde, es ist in mir, es liebt mich so wie ich bin, ich bin ein Teil davon, wie auch diese Welt ein Teil davon ist und für mich gibt es nichts Böses, Falsches, es gibt nur das Leben selber, was gelebt werden will und wurde. Die Erfahrungen, die ich gemacht habe, sind wohl ganz wichtig für die Weiterentwicklung im Allgemeinen. Vielleicht ist es ein Teil des Spieles, dass wir als Menschen erfahren, spüren, schmecken, riechen, fühlen, sehen, hören … weil das wohl ohne Materie nicht möglich erscheint!

Vielleicht sollten wir uns nicht ganz so wichtig nehmen, die anderen Geschöpfe genauso respektieren und achten, wie uns selber, das Urteilen, Verurteilen lassen und die Welt mit Liebe betrachten, vielleicht ...

Jetzt aber raus in die Sonne, das Leben lacht und wartet darauf, gelebt zu werden.

Allen eine erfüllte Zeit.
Evelyn

Geändert von gitti2002 (19.10.2014 um 00:38 Uhr)
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  #35  
Alt 01.08.2014, 14:20
Benutzerbild von HelmutL
HelmutL HelmutL ist offline
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Standard AW: Gibt es nach dem Tod noch etwas?

Moin zusammen,

es gibt zwei Dinge, die ich akzeptiere, doch nicht verstehe:

1. dass sich so viele Menschen als Christen bezeichnen und gleichzeitig am alten Testament kleben bzw. sich nicht als solche bezeichnen wollen, und sich dabei auf das alte Testament berufen,

2. dass so viele Menschen die Bibel so wortwörtlich nehmen.

Das alte Testament war bei seiner Entstehung keineswegs eine komplett neue Erkenntnis. Gleiches gilt für den Monotheismus, nur ein Gott. Auch das war nicht neu. Das gab es auch schon mal bei den alten Ägyptern. Der Gott des alten Testaments war, wie schon geschrieben, kein 'lieber Gott'. Er war grausam, rachsüchtig, intolerant und das Wort Verzeihung gab es nicht. Ein Gott, nur für ein Volk und wer sich ihm nicht unterwarf, der war verdammt. Das war keine Freiheit, das war Knechtschaft.

Das neue Testament, auf das wir Christen uns berufen (sollten), ist total anders. Es betont den Gott der Liebe und die Freiheit des Menschen und seines Glaubens. Das Wichtigste, was außer dem Monotheismus aus dem alten Testament übernommen wurde, sind die zehn Gebote und da steht: "du sollst".

Ich denke, die Bibel und seine Geschichten sollte man im Kontext zu der Zeit sehen, in welcher sie entstanden ist. Nur sehr wenige Menschen konnten lesen und schreiben. Die Verbreitung des Glaubens lief über Erzählung und da sind der Veränderung des Inhalts und der Deutung Tür und Tor geöffnet. Ins Extrem getrieben durch die Kirchen und die Mächtigen ihrer Zeit. Da war die Predigt auf der Kanzel das Mittel, dem einfachen, ungebildeten Gläubigen die Macht- und Lebensverhältnisse als gottgegeben darzustellen. Das hatte mit der Botschaft des neuen Testaments jedoch gar nichts mehr zu tun. Die Religion war zu dem verkommen, was alle anderen davor auch waren: das Mittel, eine möglichst große Masse an Menschen unter einen Hut zu kriegen und dahin zu lenken, wo die Mächtigen sie zu ihren Gunsten haben wollten. Wenn es sein musste, mit Gewalt. Die Kirche selbst hatte mit dem Christentum nur sehr, sehr wenig gemeinsam. Sie benutzte die Wörter der Bibel so, wie es ihr gerade in den Kram passte, nicht den Sinn der Bibel. Selbstständiges Denken war strengstens verboten. Logisch.

Ursprünglich wurde Religion 'erfunden', um die kleinen, nomadisierenden Grüppchen zu vereinen, denn nur so war es möglich, große Dinge zu erschaffen und einander Schutz zu bieten. War durchaus ein Vorteil zum Wohle aller unter diesem Hut. Irgendwie lief das dann allerdings aus dem Ruder.

Heute dürfen/sollen wir kritisch sein und selber nachdenken oder auch nicht. Jeder sollte so glücklich werden, wie er es möchte und auf seine Weise kann.

Ich persönlich 'glaube' und damit an das Leben nach dem Sterben. Das gab mir den Halt und die Kraft zu überleben und heute, um im Jetzt zu leben. Ob mein Glaube richtig ist oder nicht, werde ich irgendwann wissen ... oder auch nicht. Wenn dann Nichts ist, ist auch kein Wissen. In meinen Augen nicht die schlechteste Alternative.

Das hat nur indirekt mit meiner Taufe und Erziehung zu tun. Es war ein langer, schwerer Weg bis dahin und dieser Weg ist sicher noch nicht beendet.


Alles Liebe,

Helmut
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Zeit zum Weinen, Zeit zum Lachen.
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http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=48070

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  #36  
Alt 02.08.2014, 09:21
schnaddi schnaddi ist offline
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Standard AW: Gibt es nach dem Tod noch etwas?

Hallo Ihr Lieben,

naja......also ganz so wie du seh ich das nicht. Religion ist ja als solches nicht zeitabhängig. Sie ändert sich auch nicht mit der Zeit. Das geschriebene Wort der Bibel ist natürlich für den gläubigen Christen Gesetz, heute wie damals. Denn Gottes Wort wurde ja (angeblich) durch den Propheten empfangen. Daran gibt es dann ncihts auszulegen, und das war keine temporäre Erscheinung. Wenn das so wäre, was ich ja sowieso sage, nicht Gottes Worte, sondern irgendeines Menschen Worte, dann gäbs auch kein Christentum. Man kann doch nicht einfach sagen, die Bibel wäre heute gnadenlos zeitüberholt.

Okay das neue Testament. Und auch wie die Protestanten leben. Das ist für mich in Ordnung. Aber wenn man es genau sieht, leben die Protestanten nicht mehr nach Gottes Worten, die machen inzwischen was ihnen gefällt. Finde ich auch richtig. Aber, und das ist großer Bestandteil des Christentums, am Ende gibt es immer noch ein Jüngstes Gericht. Mit Satan als Ankläger pipapo. Wer jetzt sagt, das stimmt so nicht, hat das Christentum noch nicht verstanden. Nach christlichem Glauben, haben wir uns dann zu verantworten, und beim einen oder anderen könnte am Ende die Hölle stehen. Das besagt das Christentum. Sehr schöner Glaube, muss ich schon sagen (Ironieknopfaus)

Wer sich da seinen eigenen Mix draus macht, und sagt Gott wäre gütig (auch mein Gottesbild, wenn überhaupt) der lebt nicht nach dem Christentum, er mag gütig sein, aber er wird auch verurteilen, und wen weswegen wozu, das weiß keiner. Laut Bibel reicht die Erbsünde schon aus.........Erbsünde, wer hat sich solchen Mist ausgedacht? Klar, die meisten Menschen erleben sich nicht als sündig, da erfindet man einfach mal die Erbsünde und dann passt das schon.......

Jeder der das nciht glaubt, würde ich nicht als Christ bezeichnen, sondern als spirituell. Ich mach mir meinen eigenen Reim auf die Dinge. Ich glaube an etwas, aber nciht an die Bibel oder das Christentum. Auf alle Fälle nicht so, wie Menschen es aufgeschrieben haben.

Aber Religion ist nicht zerlegbar, entweder glaubt man das so wie es vorgeschrieben ist, oder man gehört eher einer universellen Religion an, so würd ich das für mich bezeichnen.

In meinen Augen gibt es keine Religion. Schon alleine, dass ganze Völker andere sachen glauben, müsste einen doch wachrütteln. Jeder hat seinen eigenen Glauben, unter Umständen seinen eigenen Gott, also so kanns nicht sein.......was ist es dann? Jeder meint, nur seine Reiligion wäre die richtige, ist doch vollkommen schräg. Da sind mir die Heiden, die an Naturgütter glaubten, und somit auch im Einklang der Natur lebten, doch wesentlich lieber. Die katholische Kirche würde von meinem Glauben schon behaupten, das wäre Teufelszeug......schon krank irgendwie. Der Teufel ist hier überall auf Erden, wieso sollte es eine Hölle geben? Die wäre doch leer, weil die Teufel alle hier auf Erden sind. Wieso sollte nach dem Tod was schlimmeres kommen? Glaubt ja keiner, will auch keiner glauben, aber das ist unsere Christenreligion. Die besagt, doch nach dem Tod könnts noch schlimmer sein.......

Sich die Religiion auf das jeweilige moderne Leben anzupassen ist Quatsch und besagt schon, dass so alles nicht stimmen kann....denn so will es keiner.....

Naja......also auch das Neue Testament lockt mich nicht aus dem Hinterstübchen.......da braucht man auch noch einen festen Glauben an Gott und Jesus, und wer den nifcht hatte, wird dann verurteilt.........schönen Dank auch.........

Und andersrum.....ein wenig Liebe zu mir selbst, lässt zu, dass ich auch andere lieben kann, lässt zu, dass ich Schwächeren helfen kann, lässt zu, dass ich andere nicht allzu schnell verurteile, oder desöfteren auch gar nciht bewerte. Ein bißchen Arbeit an mir selbst lässt zu, dass ich mich in solchen Dingen weiterentwickele und wachse.........wieso einen Gott? Wenn ifch fest zu mir selbst stehen kann, bedarf es solcher Dinge gar nicht.

Ich glaube auch an etwas, aber nicht an Religion im herkömmlichen Sinne. Eher so spirituell......ich glaube an etwas, aber es sit ganz anders als wir denken....

KÖnnt noch soviel schreiben.....aber muss mich fertig machen, bin gleich verabredet......

Liebe grüße
Tanja
__________________
Meine Mama
*21.01.1950 01.07.2014

Adenokarzinom Lunge ED:12.03.2012

Nicht den Tod sollte man fürchten, sondern, dass man nie beginnen wird zu leben.
(Marcus Aurelius)

Seid zuversichtlich und stark und lebt Euer Leben mit der Gewissheit, es ist endlich. Kostet das Geschenk des Lebens jeden Tag aus!
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  #37  
Alt 19.08.2014, 20:15
peanutsandjelly_78 peanutsandjelly_78 ist offline
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Standard AW: Gibt es nach dem Tod noch etwas?

Liebe Schnaddi,

wie geht es Dir? War eine Weile nicht mehr hier... denke häufig an Dich.

Fühl Dich gedrückt,

das Erdnussgellee
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