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  #1  
Alt 05.08.2005, 10:15
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard ich muss es mir mal von der seele schreiben...

die ärzte haben vor einigen monaten metastasen in der leber meiner oma festgestellt. sie hatte immer schmerzen im bauch und der bauch war auch immer sehr angeschwollen, der hausarzt hatte nur eine magenentzündung diagnostiziert. durch die verschriebenen tabletten trat natürlich keine besserung ein und wir suchten einen anderen arzt auf, der stellte fest das sie metastasen in der leber hat. nach vielen untersuchungen hatten die ärzte den "mutter"tumor, also den tumor der streut nch nicht gefunden. sie haben ihn bis jetzt nicht gefunden!
wir konnten im juli noch omas 70 geburtstag feiern doch vor einer woche haben wir sie ins krankenhaus, da sie sich nicht mehr wohl fühlte. doch schon am montag (nur 3 tage später) bin ich sie wieder besuchen gefahren und da war sie so gelb...ich hab mich so erschrocken!glücklicherweise klagt sie über keine schmerzen da sie starke schmerzmittel bekommt. die chemotherapie (sie hatte je eine pro woche, bis jetzt 8 chemos) wurde abgebrochen und das schlimmste ist sie da so liegen zu sehen und...sie ist so langsam im denken geworden (natürlich durch die schmerzmittel). das ist alles so schnell gegangen, innerhalb einer woche hat sie so abgerissen. am mittwoch haben die ärzte angerufen, das oma jetzt in eine art koma fallen wird und dann ohne schmerzen einschläft...

was mich aber noch sehr belastet ist eigentlich der rest der familie. meine mutter...meine schwester...und auch mein papa. oma ist die mutter meines vaters und ich hoffe so das sie ihn nochmal sieht bevor sie nicht mehr aufwacht. mein vater ist in der woche immer auf montage und kommt meist erst samstag zurück. es wäre ihr so wichtig. und für meinen papa auch. und meine mama und meine schwester kommen mit der situation auch nicht so zurecht. ich hab die woche schon bei meiner mutter geschlafen(mit 20), damit sie sich nicht so alleine fühlt. sie ist immerzu nur am heulen und ich weiß nicht was ich sagen soll oder wie ich ihr helfen kann. bei meiner schwester ist es ähnlich, die hat aber gott sei dank noch unterstützung durch ihren freund.

...ich musste das mal hier loswerden, ich weiß das e vielen so geht aber ich bin ein mensch ich kann nicht weinen und ich kann das vor allem nicht vor anderen...manchmal halte ich mich für vollkommen gefühllos...alle um mich herum sind am boden zerstört und ich kann nicht mal weinen wenn meine liebe oma stirbt... ich finde es fast noch schrecklicher die menschen um mich herum leiden zu sehen...

es wäre schön wenn mir jemand seine gedanken hierzu mitteilen würde, dass würde mir bestimmt ein wenig helfen.

lieben gruß
anne s.
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  #2  
Alt 18.08.2005, 01:02
Ulla1 Ulla1 ist offline
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Beiträge: 10
Standard AW: ich muss es mir mal von der seele schreiben...

Liebe anne,

es ist jetzt schon 11 Tage her, dass du geschrieben hast. Gibt es denn was Neues?

Aber als allererstes fühl dich mal gedrückt.

Meine Mutter ist im Juni verstorben und bei ihr war es ähnlich wie bei deiner Oma. Sie war noch 17 Tage im Krankenhaus bevor es endlich vorbei war.

Allerdings bin ich mir einer Sache mittlerweile ganz sicher: Wenn deine Oma deinen Vater noch mal sehen will, dann schafft sie das auch.

Ich wünsche dir viel Kraft für die nähste Zeit.

Lieben Gruss Ulla
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  #3  
Alt 22.08.2005, 07:40
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elke51nhl elke51nhl ist offline
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Standard AW: ich muss es mir mal von der seele schreiben...

liebe Anne,
bitte denke nicht das Du gefühllos bist. Manchmal braucht die Familie einen der anscheinend über allem steht, das wirst Du sein. Es ist bestimmt so das Du sehr an Deiner Oma hängst und Du alles in Dich hinein friesst. Lass es raus !!!
Meine Oma war für mich der Mittelpunkt des Lebens, ich vermisse sie heute noch obwohl sie 17 Jahre tot ist.
Da ich mich sehr zusammen genommen habe als es bei Ihr soweit war, ging es mir hinterher schlechter als meiner Familie. Ich nahm bestimmt ein Jahr innerlich von ihr Abschied. Außerdem zeigt jeder Mensch seine Gefühle anderst, also sei einfach Du !!
Alles liebe für Eure Familie
Gruß Elke
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  #4  
Alt 05.09.2005, 10:43
Benutzerbild von Simone F.
Simone F. Simone F. ist offline
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Frage AW: ich muss es mir mal von der seele schreiben...

Hallo,

ich bin neu hier, deshab stelle ich mich erstmal kurz vor. Meine Name ist Simone, ich bin 35 verheiratet und habe 2 kids (m12 und w14). Nun zum Thema, weswegen ich auf dieser Seite gelandet bin.

Meine Mutter (61) hatte im November 2003 einen Tumor an der Nebenniere. Bei OP alles entfernt, danach keine Chemo oder so. Sie war seitdem ständig in ärztlicher Kontrolle, d.h. halbjährlich in die Röhre und Blutuntersuchungen. Da war immer alles i.O. laut Ärzte. Dann im Juli der erste Schock! Beim normalen Darmröntgen wurde ein 4cm großer Lebertumor an der rechten Seite entdeckt. Seitdem ständig ins KH zu Untersuchungen, wieder nach Hause, warten auf Anruf der Klinik und wieder rein ins KH zu den nächsten Untersuchungen.

Letzten Freitag dann Chefarztgespräch, und seitdem bin ich nur noch am Heulen, total fassungslos und hilflos. Bei den ganzen Untersuchungen kam raus, das meine Mutter 2 Tumore in der Leber hat, wobei der eine schön weitergewachsen ist in den letzten Wochen, dann hat sie 2 in der Lunge und noch 1 im Bauchraum. Leider kann ich keine genaueren Angaben zur Größe und Lage der Tumore machen, weil meine Mutti allein mit dem Arzt gesprochen hat, sie war gerade wiedermal im KH für weitere Untersuchungen. Diese Woche haben wir noch ein Gespräch, bei diesem bin ich dann dabei, um genauere Informationen zu erhalten.

Jetzt hoffen wir natürlich das die Ärzte so schnell wie möglich mit der Behandlung anfangen. Verzweifelt wie ich war, habe ich mit der Krebshilfe telefoniert. Der Mann am anderen Ende wunderte sich etwas darüber, dass noch nicht mit einer Chemo begonnen wurde, während den Untersuchungen. Auf dieAntwort des Arztes bin ich heute schon gespannt. Dann wäre die Diagnose vielleicht gar nicht so schlimm ausgefallen.

Und dann kommt ja noch dazu, dass ich mich schuldig fühle, da ich meine Mama regelrecht gedrängt habe zum Arzt zu gehen, weil ihr Bauch aussieht, als wäre sie im 9. Monat schwanger und sie hatte auch immer Schmerzen. Naja, und am Wochenende hat sie halt den Satz fallen lassen " hätte ich nur nicht auf dich gehört, dann wüßte ich nicht, dass ich was habe und könnte in Ruhe weiterleben". Ich weiß,dass sie es nicht so gemeint hat wie es sich angehört hat an dem Tag, aber natürlich frage ich mich jetzt auch, hat sie Recht? Ist es besser man weiß nicht das man was hat?

Tja, diese Frage wird wohl niemand richtig beantworten können.

Kann mir jemand sagen wie diese Leber-Op abläuft? Der behandelnde Arzt sagte nur, das die Vorbereitung auf die Op schon alleine 3 Tage dauert.

Wie verläuft eine Chemotherapie bzw. Bestrahlung?

So, jetzt habe ich mir es mal von der Seele geschriebenund hoffe, das der Artikel nicht zu langatmig ist. Ich bete darum, das bei meiner Mama alles gut geht, leider sitzen wir mal wieder in der Warteschleife, denn die Ärzte beraten mal wieder. Das zerrt am meisten an den Nerven, die Warterei auf das Startzeichen. Zumal wir gar nicht wissen wie es weitergeht. Denn meine mutti sagte, der Arzt hätte auch etwas von Nadeln in den Tumor und von innen bestrahlen erzählt. Wie oben erwähnt, war ich leider beim Gespräch nicht dabei

Danke fürs "zuhören". Ich drücke allen die in der selben Situation sind wie ich und um einen Angehörigen oder lieben Freund bangen müssen ganz fest die Daumen. Mögen wir nie die Hoffnung verlieren, denn diese stirbt zuletzt.

Ganz liebe Grüße

Simone F.

Geändert von Simone F. (06.09.2005 um 17:27 Uhr) Grund: mich vorstellen
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  #5  
Alt 06.09.2005, 17:36
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Simone F. Simone F. ist offline
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Standard AW: ich muss es mir mal von der seele schreiben...

Hallo nochmal,

einige Fragen brennen mir noch unter den Nägeln. Wie sag ich denn meinen Kindern das die Oma Krebs hat? Verharmlost man es vor den Kindern, denn sie wissen doch auch schon was Krebs ist? Und vorallem, wie reagiere ich, wenn sie fragen ob die Oma stirb? Was ich natürlich nicht hoffe.

Ich hoffe irgendjemand kann mir meine Fragen beantworten.

LG

Simone F.
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  #6  
Alt 07.09.2005, 08:19
Sabine O. Sabine O. ist offline
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Registriert seit: 16.08.2005
Beiträge: 152
Standard AW: ich muss es mir mal von der seele schreiben...

Liebe Simone,

das ist ja ganz schön viel, was Ihr zu (er)tragen habt! Meine Mama hat mit 64 J. Gallengang-/Leberkrebs bekommen und es leider nicht geschafft. Meine Kinder waren zu diesem Zeitpunkt 10 und 14 Jahre alt. Ich bin jeden Tag nach meinem Halbtagsjob 60 km ins Krankenhaus gefahren und natürlich belastet das auch die Kinder, denn der ganze Tagesablauf ändert sich. Außerdem hingen meine Kinder unheimlich an meiner Mama. Ich habe ihnen gesagt, dass die Oma schwer krank ist und auf die Frage, ob die Oma stirbt, habe ich gesagt, dass ich das nicht hoffe, dass die Ärzte alles tun werden um sie gesund zu machen und damit waren meine Kinder erstmal zufrieden. Sie haben seltsamerweise auch erst am Tag ihres Todes diese Frage nochmal gestellt und dieses Mal habe ich ihnen gesagt, dass sie sterben wird, weil sie so krank ist, dass niemand sie wieder gesund machen kann und dass wir nur an Oma und nicht an uns denken sollten, weil die Oma nicht mehr leiden, keine Schmerzen mehr verspüren muss.
Vielleicht sollte ich Dir noch erzählen, dass meine ältere Tochter am Morgen, nachdem meine Mama starb (meine Mutter war im Krankenhaus, meine Tochter zu Hause) zu mir kam und sagte: Mama, um zehn nach 11 habe ich eine Hand auf meiner Schulter gespürt und gewusst, es ist Oma. Ich habe mich umgesehen, aber sie war nicht zu sehen. Das war so ein Gefühl, als ob Oma sich verabschieden würde. Ist sie tot? Simone, das war die Minute ihres Todes. Durch dieses Erlebnis und noch einige danach haben die Kinder die Gewissheit, dass sie ihre Oma wiedersehen werden und dass ihre Oma sie auch jetzt begleitet. Und damit ist es für die Kinder in Ordnung. Sie vermissen sie sehr, aber sie wissen, es ist nicht für immer.

Oh je, jetzt habe ich viel zu viel geschrieben. Eigentlich wollte ich Dir nur sagen, dass man offen zu den Kindern sein sollte, dass auch sie ein Recht darauf haben, die Wahrheit zu wissen und wenn wir noch nicht wissen, was wird, sollten wir auch das ehrlich sagen.

Liebe Simone, ich wünsche Euch noch viele schöne Momente und auch die Kraft zum Durchhalten, denn noch ist doch überhaupt nicht gesagt, dass Deine Mama es nicht schaffen kann. Es gibt auch hier im Forum so viele Beispiele von Menschen, die die Prognose der Ärzte Lügen gestraft haben!!

Liebe Grüße
Sabine
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  #7  
Alt 07.09.2005, 10:27
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Simone F. Simone F. ist offline
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Beiträge: 65
Beitrag AW: ich muss es mir mal von der seele schreiben...

Hallo liebe Sabine,

vielen Dank für die Antwort. Das mit deiner Mutter tut mir sehr leid! Wie ich schon geschrieben habe wissen wir ja noch nichts genaues, sprich Größe und Lage der Tumore. Meiner Großen habe ich es schon gesagt, das sie wieder etwas gefunden haben bei Oma. Ihr war aufgefallen, das ich soviel weine in den letzten Tagen. Sie fragte dann prompt auch, ob denn die Ärzte der Oma helfen können und ich antwortete ihr, solange sie Oma noch operieren wollen, dürfen wir die Hoffnuing nicht aufgeben. Das Erlebnis deiner Tochter kann ich auch bestätigen. Beim Tod meiner Oma, ist die Uhr meiner Mutter, welche sie von ihr geschenkt bekam, genau zu dem Zeitpunkt des Todes stehengeblieben und war kaputt. Sie ließ sich nicht einmal mehr reparieren. Auch ich hatte so ein Erlebnis, beim Tod der Oma meiner Freundin. In der Nach, in der sie starb, träumte ich von ihr und sie sagte mir, das ich meiner Freundin sagen soll das es ihr jetzt besser geht und sie halt nicht mehr leiden muß. Ich muß dazu sagen, das ich die Oma nie kennengelernt habe. Ich habe ein Bild von ihr bei meiner Freundin gesehen und wußte da erst, von wem ich da eigentlich geträumt habe.

Alsodenke ich auch, das es ein Leben danach gibt. Aber soweit will ich bei meiner Mutsch noch gar nicht denken! Jetzt warten wir erstmal auf das Gespräch mit dem Arzt, wofür sie sich nn entschieden haben und dann hoffe ich doch, das sie endlich mit der Behandlung anfangen.

Oje, es ist schon wieder ein Roman geworden, den ich hier geschrieben habe . Aber ich habe auch gemerkt , das mir das lesen im Forum gut tut, denn man merkt, das man nicht alleine ist.


Liebe Grüße

Simone F.
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