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  #1  
Alt 11.04.2005, 19:14
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Beiträge: n/a
Standard Hilflosigkeit

Hallo,
mein Freund liegt seit 6 Wochen im Krankenhaus, 2. AML- Rückfall. Wir sind noch nicht so lange zusammen, so dass ich die Krankheitsvorgeschichte nicht miterlebt habe. Er hat jetzt die erste Chemo hinter sich und es geht im ziemlich schlecht.
Ich merke langsam, dass meine Kräfte auch schwinden, will mir das aber vor ihm nicht anmerken lassen, da ich ihn nicht noch weiter runterziehen möchte. Ich fühl mich total hilflos, weiß nicht, was ich ihm am Telefon sagen soll,etc. Hab auch schon drüber nachgedacht, zum Psychologen oder so zu gehen, bin mir aber nicht sicher, ob dass das richtige ist. Meine gedanken fahren seit Wochen Achterbahn und es fällt mir sehr scher mein "normales" leben weiterzuführen ( Studium etc.). Hab auch das Gefühl, dass es meinem Umfeld zum Teil schwer fällt mit mir umzugehen. Hab zwar einige Freunde, die mir echt zur Seite stehen, aber manchmal hab ich dass Gefühl sie zu sehr zu belasten.
Wollt mir einfach mal alles von der Seele schreiben und vielleich hat ja jemand n paar Tips für mich?

Jenny
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  #2  
Alt 11.04.2005, 22:39
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Beiträge: n/a
Standard Hilflosigkeit

Hallo Jenny,

es ist normal, dass Du Dich hilflos fühlst, Du kannst keinen Einfluss auf die Behandlung Deines Freundes nehmen und eigentlich kannst du nur für ihn dasein, so gut es geht.
Im Laufe der Zeit merken alle Angehörigen, dass die Erkrankung auch die eigenen Kräften aufbraucht, ohn professionelle Hilfe von Psychologen schaffen es nicht viele, diese schwere Zeit durchzustehen. Ich kann Dir nur empfehlen, Dir psychologische Unterstützung zu suchen, dann kannst Du auch mal alles, was Dich belastet, von der Seele reden und - falls es im Krankenhaus, in dem Dein Freund ist, einen psychoonkologischen Dienst gibt, wende dich am besten dorthin, da diese Psychologen sich am besten mit den Problemen rund um die Erkrankung auskennen.
Vielleicht ist es auch nicht so schlecht, wenn Dein Freund merkt, dass es Dir nicht gut geht.
Ich habe auch die ersten Monate während der Krankheit meines partners versucht, ihm gegenüber immer die Starke zu mimen, allerdings immer mit dem schlechten Gefühl, dass er vielleicht meint, seine Erkrankung würde mich nicht so berühren. Vor ein paar Tagen ging dann nix mehr bei mir, ich habe nur noch geweint und konnte auch nicht aufhören, als er es gemerkt hat. Dann haben wir einige Zeit endlich mal über meine Gefühle geredet und er meinte, er hätte die ganze Zeit gemerkt, dass ich sehr unter seiner Erkrankung leide und das er sich darüber viele Gedanken gemacht hat, aber letztendlich ist es für uns beide jetzt einfacher, weil wir über alles sofort reden und wenn mir nach Weinen ist, dann lass ichs raus, das hilft etwas.
Sei froh, dass du noch einige Freude hast, die Dir zur Seite stehen. Die kannst du auch ruhigen Gewissens mit allem belasten, was Dir so durch den Kopf geht. Rede offen mit ihnen darüber, sag ihnen, wenns zuviel wird, sollen sie dir das bitte sagen. Wenn man in einer Notlage ist, dann zeigen sich wahre Freunde - leider kann man die meisten sogenannten "Freunde" schnell abhaken.
Ich wünsche dir auf jeden viel Kraftfür die nächste Zeit und drück Deinem Freund alle Daumen, das es ihm bald besser geht.
Lieben Gruss Gaby
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  #3  
Alt 11.04.2005, 23:05
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Standard Hilflosigkeit

Hallo Jenny !
Ich als Betroffene gebe Dir einen guten Rat.
Immer offen mit deinen Partner über alles zu sprechen,denn das ist besser,als etwas nicht zu sagen,denn das kränkt einen mehr als alles andere.
Ich halte es mit meinen Mann so das wir jeden Tag eine gewisse Zeit über unsere probleme reden,auch wenn es weh tut,aber wir beide haben herausgefunden,das das besser ist als es nicht auszusprechen.
Es fällt zwar in der ersten Zeit schwer,aber da vergeht und nach einer Zeit ist es sogar "normal" über die Probleme zu sprechen.
So ging es mir jedenfalls.
Ich weiß da das nicht für jeden zutrifft,aber ich wollte nur damit sagen wie es auch gehen kann.
Ich hpoffe das du das beste für euch rausfindet,und eins gebe nie auf,sondrn suche immer nach Lösungen.
Es grüß, Dich
Ute
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  #4  
Alt 12.04.2005, 01:35
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Standard Hilflosigkeit

Mach einfach,was Dein Herz Dir sagt !
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  #5  
Alt 12.04.2005, 08:52
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Standard Hilflosigkeit

Ich kann dir gut nachfühlen. Mein Freund (26)Morbus Hodgkin. Jetzt hat er grade der ersten Zyklus der Chemo hinter sich gebracht. Samstag habe ich ihn wieder ins Krankenhaus gefahren weil er Fieber bekommen hat.-------PANIK---------
Gestern war dann wieder alles ok.
Die Haare sind jetzt such weg. Wir müssen uns jetzt seit ende Februar damit abkämpfen. Wenn merke ich kann nicht mehr und es wächst mir alles über den Kopf suche ich mir eine stille Ecke und lese Harry Potter. Diese Geschichten helfen mir den Kopf frei zu bekommen.
Und Ute kann ich nur beipflichetn. Redet miteinander. Das ist das A&O.
Wir haben einen guten Weg gefunden, und das wünsche ich euch auch.
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  #6  
Alt 12.04.2005, 14:24
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Standard Hilflosigkeit

Hallo!
Ich bin völlig baff, dass in der kurzen Zeit schon einige Beiträge da sind! Danke! War erst sehr skeptisch, ob ich hier überhaupt reinschreiben soll, merk aber jetzt, dass mir das gut tut. Ich hab ihn jetzt seit 2 tagen nicht gesehen, da ich gerad selber etwas kränkel und ihn von daher nicht besuchen kann. So können wir nur telefonieren, was ich sehr schade find.
Jenny
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  #7  
Alt 12.04.2005, 23:00
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Standard Hilflosigkeit

Hallo Jenny

Haltet die Ohren steif und telefoniert ruhig bis die Drähte glühen. Ich kann meinen Schatz in zwei Tagen wieder mit nach Hause nehmen, wenn er in in den nächsten Tagen und Nächten fieberfrei bleibt. Aus der Isolierstation ist er raus. das war schon mal ein riesiger Schritt nach vorn. Für Frank gibt es nichts schlimmers als eingesperrt zu sein.
Dir wünsche ich gute Besserung und auf das du deinen Schatz bald wieder in die Arme schließen kannst
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