Habe unerträgliche Schmerzen und kann fast nichts mehr Essen.

[zometa]

Hallo liebe Forumsmitglieder,

erst mal muß ich sagen, daß ich froh bin euch gefunden zu haben und daß es dieses Forum gibt. Am besten ich stelle mich kurz vor. Ich bin weibl, 58 und seit Februar an Brustkrebs erkrankt. In der einen Brust ein 9cm-Tumor, in der anderen Krebszellen. Außerdem diffuse Metastasen in der gesamten Wirbelsäule und im Becken. Im März wurden beide Brüste entfernt. Danach keine Chemo oder Bestrahlung. Ich bekomme alle drei Wochen Bisphosphonate. Außerdem jeden Tag Antihormoneinnahme.
Das ging bis Mitte August gut. Dann bekam ich Schmerzen in der Hüfte, die auch ins Bein, Wade, Becken, Bauch wanderten. Ich bin dann in die Gyn. Ambulanz in meiner Klinik, in der ich auch meine Infusion erhalte. Daraufhin wurde die rechte Hüfte geröntgt. Ergebnis: keine Frakturgefahr. Gegen die Schmerzen erhielt ich Novalgin Tropfen, mit folgender Dosierung: alle 6 Stunden 35 Tropfen. Das hat nur eine Woche geklappt. Es wurde außerdem ein Skelettszintigramm gemacht (Ergebnis: unverändert.) und gleich für den 27.9.12 ein PET-CT-Termin vereinbart.
Am 27.8.12 bin ich zu meinem Hausarzt (die Gyn.Ambulanz hatte schon zu) um noch etwas für die Schmerzen zu bekommen. Er gab mir Fentanyl 25. Die Novalgin sollte ich weglassen. Habe abends um 20h das Pflaster aufgeklebt. Das diese Dinger 24 -36 Stunden Anlaufzeit haben, habe ich erst aus dem Waschzettel entnommen. Nachts um eins hat mich meine Lebenspartnerin in die Klinik gebracht, weil ichs vor lauter Unruhe und Schmerzen nicht mehr ausgehalten habe. Ich bekam eine Infusion (so eine Art Narkosemittel hat der Arzt erklärt), die 36 Stunden lief. Ich mußte natürlich im KH bleiben.
Das Pflaster wurde gelassen. Nach Absetzen der Infusion erhielt ich zusätzlich ein Fentanyl-Pflaster 12,5 und alle 4 Stunden eine Novalgin 500mg. Bei Bedarf wurde mir außerdem eine Palladon 2,6mg verabreicht. Pro Tag brauchte ich ca 3 x Palladon. Nebenwirkungen: Verstopfung. Dafür gab es aber ein Pulver.
Nach wenigen Tagen konnte ich das Palladon ganz weglassen. Nach weiteren zwei Tagen unter Beobachtung, wurde ich entlassen. Die Medikation Pflaster + Novalgin sollte ich beibehalten. Und bei Bedarf halt wieder Palladon.
Nun zum eigentlichen Problem. Ich kann seit drei Tagen kaum mehr was essen. Fühle mich immer voll. (Stuhlgang funktioniert durch Obstsäfte) Außerdem sind die Schmerzen wieder da. Bin außerdem fast nur am Schlafen. Die Schmerzen sind halbwegs erträglich .Hat jemand von euch eine Idee, wie ich das mit dem Essen wieder in den Griff gekomme? Ich bin durch die Krankheit eh schon recht schmal geworden, habe also kaum Reserven.
Entschuldigung für den langen Roman.
Ich würde mich wirklich sehr über Rat und Ideen freuen. Vielen Dank und liebe Grüße aus Schwaben

Zometa

[Calypso]

Liebe Zometa,
das klingt aber nicht gut.
Was sagt dein Onkologe?? Ich glaube nicht, dass die gynäkologische Ambulanz das richtige für dich ist

Es sollte ja nun als erstes Mal festgestellt werden, ob die Schmerzen von den Metastasen kommen. Und wenn ja, sollten sie m.E. sofort bestrahlt werden!!!

Von einem Schmerzmittel zum nächsten - nach dem Motto Versuch und Irrtum - halte ich für unmöglich. Viele Schmerzmittel machen Magenschmerzen, deshalb muss man dazu einen Magenschutz nehmen. Und Opiate verursachen außerdem Verstopfung. Einfach mal so einer Patientin ein Fentanylpflaster mitzugeben - offensichtlich ohne ihr die Wirkung zu erklären, ist ja schon fast fahrlässig.

Begib dich ganz schnell zu einem ONKOLOGEN oder ein Krankenhaus mit Schmerzambulanz oder Schmerztherapeuten.

Zu deiner Frage mit dem Essen mag ich garnix schreiben, denn das Problem sind deine Schmerzen, die weg müssen! Sollten es Knochenmetas sein, die hier weh tun, dann kann es gut sein, dass sich der Schmerz legt, und dann irgendwie wiederkommt (bei mir lagen manchmal Wochen zwischen den Schmerzen).

Ich wünsche dir alles Gute

Calypso

[Charlotte11]

Ich stimme Calypso zu.
Umgehend in eine Schmerzpraxis oder Schmerzambulanz gehen.
So ein schwerwiegendes Schmerzsyndrom gehört "richtig" eingestellt.
Novalgin (peripher wirkendes Schmerzmittel) plus Opiat (zentral wirkendes Schmerzmittel) ist schon richtig, aber die Dosierung muß ordentlich eingestellt werden.
Und Schmerz-Pflaster sind meiner Meinung nach ungeeignet, da sie je nachdem wie sehr man schwitzt, wie gerade die Kreislaufsituation ist, mal mehr mal weniger Wirkstoff abgeben.

Ich wünsch Dir viel Erfolg!

[Vampirin]

Aus deinem Bericht geht jetzt leider nicht hervor, woher die Schmerzen stammen, aber ich würde diese auch von einem Onkologen beurteilen lassen. Möglicherweise kommen diese von Metastasen und da sind Schmerzmittel erstmal nicht die erste Wahl sondern eine Bestrahlung, um die Schmerzen zu beenden.

Ich befürchte, dass das mit dem Essen von den vielen Mitteln kommt, die du nehmen musst bzw. musstest. Ich würde das mit dem Facharzt abklären, in dem Fall mit dem Onkologen und würde ganz klar fragen, ob das Metas sind die diese Schmerzen verursachen.

[zometa]

Einen schönen guten Abend,

vielen Dank für eure Antworten. Zuerst noch ein paar Infos. Im KH wurde ich von einem Arzt aus der Schmerzambulanz auf die Medikamente eingestellt. Der Hausarzt der mir die Pflaster verschrieben hat, war "nur" die Urlaubsvertretung. Ich war heute bei meinem HA und habe mich mit ihm besprochen. Wir werden die Dosis des Pflasters etwas erhöhen. Außerdem bekomme ich ein Antidepressivum. Dieses setzt direkt an den Schmerzrezeptoren an und erschwert die Weiterleitung. Habe davon schon gehört und bin überzeugt, daß es Wirkung zeigt. Mein HA meint, daß mit weniger Schmerzen auch der Appetit wieder besser wird. Das scheint wirklich so zu sein, denn heute ging es mir wesentlich besser und ich konnte fast einen ganzen Teller Linseneintopf essen. Da bin ich gleich richtig stolz auf mich.
Werde euch gerne weiter von mir berichten.

Viele liebe Grüße

[leila1]

hi,
ich komme zwar aus einem anderen forum, hatte aber bis vor kurzem auch unerträgliche schmerzen. zwar an anderen stellen, aber halt schmerzen. im kh bekam ich auch diese pflaster sprich opiate, aber es half garnichts. dann hab ich ein super schmerztherapeut aufgesucht.2-4 stellten wir die medikamente um und mittlerweile hab ich so gut wie keine mehr.pflaster sind nicht immer das beste.unter anderem bekomme ich schmerzmittel was gegen nervenschmerzen ist, eins was u.a antidepressive wirkt dies zur nacht, und dann noch2 andere aus der reihe morphiene. manchmal dauert es bis man richtig eingestellt ist...aber schmerzen müssen wir nicht haben.

lg leila