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  #1  
Alt 24.11.2016, 15:03
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Karin21 Karin21 ist offline
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Standard AW: Mein Vater hat Tumore in mehreren Organen, Primärtumor noch nicht bekannt

Hallo Susanne

die Patientenverfuegung und sonstigen Vollmachten solltest Du mit Deinen Eltern ausfuellen solange Deine Mutter noch keinen Betreuer hat und solange Dein Vater noch aufnahmefaehig ist.

Gerade fuer den akuten Fall Deines Vaters jetzt ist ja auch wichtig das geregelt ist wer im Falle des Falles Entscheidungen treffen kann. Damit umgesetzt wird was er sich wuenscht falls ihm was passiert (was wir natuerlich nicht hoffen)

Die Formulare dafuer sind im Netz. Du bekommst aber auch Hilfe durch die Sozialstelle des KH in dem sich Deine Mutter oder Dein Vater befinden/befanden.

LG Karin
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  #2  
Alt 02.12.2016, 18:55
Susi1966 Susi1966 ist offline
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Standard AW: Mein Vater hat Tumore in mehreren Organen, Primärtumor noch nicht bekannt

Leider ist mein Vater total unvernünftig und beide Dokumente sind immer noch nicht vorhanden. Er ist jetzt zuhause, wartet dort auf die ambulante Chemo- und Strahlentherapie. Und was soll ich sagen, er trinkt Bier und Wein sowie Glühwein. Ich kann ihn da nicht bevormunden. Ich frage mich aber was für Folgen das denn für ihn haben kann und ob der Krebs dann noch schlimmer zurück kehrt, wo er schon entfernt wurde. Ich mache mir große Sorgen.

Geändert von gitti2002 (02.12.2016 um 19:44 Uhr)
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  #3  
Alt 02.12.2016, 20:20
p53 p53 ist offline
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Standard AW: Mein Vater hat Tumore in mehreren Organen, Primärtumor noch nicht bekannt

Hallo Susi,

herauszulesen ist, auch deine vorigen Beiträge einbezogen - dein Vater möchte gerne einfach alles ein wenig verdrängen, solange eh noch nicht alles sicher ist (obwohl dann hätte er erst recht einen Grund).

Leider ist Alkohol ein gutes Helferlein, wer das einmal für sich "entdeckt" hat. Ich weiß ja nicht, inwiefern der Alkoholkonsum neu ist oder schon früehr vorhanden war, sich intensiviert hat oder wie auch immer.

Fakt ist, Alkohol schwächt das Immunsystem, kommt natürlich auf die Menge und Art des Alkohols an sowie die Häufigkeit.
Sind Lebermetastasen vorhanden, wäre es ganz schlecht, die Leber ist ja für den Alkoholabbau hauptverantwortlich. Falls er noch weitere Medikamente einehmen muss, wäre das eine zusätzliche Belastung.

Also gut und förderlich ist es nicht, das wissen wir, glaube ich alle (wollte jetzt auch keine Moralpredigt halten).

Da du aber rein gar nichts tun kannst und herummäkeln leider leider leider fast immer eine Abwehrreaktion bewirkt (ihm ist ja auch klar, was er tut) bist du leider in der unglücklichen Position, hilflos zuschauen zu müssen.

Sobald es ihm mal schlechter geht, überdenkt er seinen Alkoholkonsum ja evtl von selbst.


zu der Betreuersache:
Wenn deine Mutter einen gesetzlichen Betreuer bekommt, ist dieser aber nur für deine Mutter zuständig und wird nicht deinem Vater bei seinem Papierkram behilflich sein. Kann natürlich im Einzelfall mal möglich sein, wenn es beide betrifft....
wollte nur darauf hinweisen, dass ein Betreuer keine Familienhilfe oder etwas ähnliches ist. Der hat strikt seinen Zuständigkeitsbereich, in diesem hat er sehr weitreichende Kompetenzen!, und sich daran zu halten, dazu sind Betreuer auch betreuungsrechtlich verpflichtet.

Ihr solltet die PV und Vorsorgevollmacht wirklich drigend regeln.
Wenn du die Formulare ausdruckst, und mal vorlegst, ohne zu drängen? Manchmal gibt es ja doch positive Überraschungen
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  #4  
Alt 03.12.2016, 00:50
lotol lotol ist offline
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Standard AW: Mein Vater hat Tumore in mehreren Organen, Primärtumor noch nicht bekannt

Hallo liebe Susi1966,

Zitat:
Er ist jetzt zuhause, wartet dort auf die ambulante Chemo- und Strahlentherapie. Und was soll ich sagen, er trinkt Bier und Wein sowie Glühwein.
Eigentlich ist das ja verständlich, wenn jemand "seine 3 Liter tägliche Wasserzufuhr" lieber per Bier, Wein und Glühwein "absolviert", anstatt sich - weiß der Geier was - "hineinzuschütten".
Allerdings nur im "Normalfall", der aber bei Deinem Vater (derzeit) nicht vorliegt.
Leider ganz im Gegenteil.

Wie p53 schon ganz richtig sagte, schwächt Alkohol das Immunsystem und verbietet sich allein schon von daher gesehen (derzeit) für Deinen Vater.
Ganz abgesehen davon, daß er seinen momentanen Zustand gar nicht so genau kennt.

Anders ausgedrückt handelt er mit seinem Alkoholkonsum zu Beginn der Chemotherapie leichtsinnig bis grob fahrlässig, indem er dadurch den Erfolg von ihr gefährdet.
Alkohol kann er sich bestenfalls erst dann "leisten", wenn er sicher sein kann, daß er höchstwahrscheinlich den hoffentlich erfolgreichen Verlauf einer Therapie nicht mehr tangieren kann.

Nebenbei:
Es ist nicht so, daß man immer nur Hoffnungsloses (bzgl. Drecks-Krebsen) im Internet lesen kann.
Im Lymphdrüsenkrebs-Unterforum kannst Du dazu genug "Aufbauendes" nachlesen.
Will ich Dir nur bzgl. Lymphknotenbefall Deines Vaters sagen, um Dir/Euch Hoffnung zu machen.
Leider ohne, daß ich etwas dazu sagen könnte, was im Einzelfall Deines Vaters insgesamt los ist.
Das können nur seine Ärzte einordnen.

Zitat:
Ich kann ihn da nicht bevormunden. Ich frage mich aber was für Folgen das denn für ihn haben kann und ob der Krebs dann noch schlimmer zurück kehrt, wo er schon entfernt wurde. Ich mache mir große Sorgen.
Du brauchst ihn nicht zu bevormunden.
Denn das hier:
Zitat:
Zitat von p53
Da du aber rein gar nichts tun kannst und herummäkeln leider leider leider fast immer eine Abwehrreaktion bewirkt (ihm ist ja auch klar, was er tut) bist du leider in der unglücklichen Position, hilflos zuschauen zu müssen.
sehe ich nicht ganz so.

Sprich bitte mit Deinem Vater über Deine Sorgen und Ängste ganz offen!
Und dann bitte ihn darum, mindestens bis zur Hälfte der Therapie keinerlei Alkohol mehr zu trinken.
Sollte mich sehr wundern, wenn er Dir diese Bitte nach einem offenen Gespräch nicht erfüllt. Bist ja immerhin seine Tochter.

Kannst ihm ja auch versprechen, dann mit ihm einen "zu heben".
Aber nicht mit Wein oder Glühwein, sondern mit Bier:
Hat den relativ niedrigsten Alkohol-Gehalt.

Versuch bitte alles, um Deinen Vater derzeit vom Alkoholkonsum wieder "wegzubringen", weil der - jedenfalls anfänglich einer Chemotherapie - kontraproduktiv sein dürfte.
Vermutlich; denn so genau weiß ich das weder, noch riskierte ich das.

Definitiv kann ich nur sagen, daß in meinem Fall, bei Lymphdrüsenkrebs, die Chemotherapie unglaublich "affenstark" war.
=> Der Drecks-Krebs wurde innerhalb kürzester Zeit komplett plattgemacht.
Allerdings war bzw. bin ich wieder kerngesund.

Nochmal:
Sprich mit Deinem Vater!
Das wird und kann Euch beiden in so einer beschissenen Situation nur gut tun.
Der Rest ist ohnehin reine Glückssache.


Liebe Grüße
lotol
__________________
Krieger haben Narben.
---
1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
Nach ca. 3 Jahren Rezidiv

2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel

3. Therapie (2021): Bestrahlung
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  #5  
Alt 05.12.2016, 11:17
Susi1966 Susi1966 ist offline
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Standard AW: Mein Vater hat Tumore in mehreren Organen, Primärtumor noch nicht bekannt

Dank euch für eure Worte.
Leider ist mein Vater ein ganz besonders eigensinniges Exemplar, aber ich denke wenn er erstmal in der Behandlung steckt, wird er sich sicher zu schwach fühlen um überhaupt noch Lust auf Alkohol zu haben.
Ich freu mich für dich lotol, dass du geheilt wurdest, sowas macht auch anderen Betroffenen sicher Hoffnung.
Was mich irgendwie stört, ist dass die Ärzte sich noch bis zum 15.12. Zeit lassen sich zu beraten und erst nach dem Gespräch mit meinem Vater endlich die Therapie beginnen, wieso wartet man so lang, zählt denn nicht jeder Tag und kann in den vier Wochen die er etwa wartet, nicht wieder was nachwachsen wo es schon entfernt wurde?
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  #6  
Alt 06.12.2016, 02:23
lotol lotol ist offline
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Beiträge: 716
Standard AW: Mein Vater hat Tumore in mehreren Organen, Primärtumor noch nicht bekannt

Hallo liebe Susi1966,

denke, nahezu alle Väter sind (aus der Sicht ihrer Kinder) nun mal eigensinnig.
Damit müssen die Kinder halt "leben" können.

Versuch bitte trotzdem, Deinen Vater darum zu bitten, wenigstens zu Beginn der Therapie den Alkoholgenuß komplett einzustellen.

Danke, daß Du Dich mit mir über meine erfolgreiche Therapie freust.
Und ich wünsche Dir bzw. Deinem Vater, daß auch seine Therapie erfolgreich sein wird.

Zitat:
Was mich irgendwie stört, ist dass die Ärzte sich noch bis zum 15.12. Zeit lassen sich zu beraten und erst nach dem Gespräch mit meinem Vater endlich die Therapie beginnen, wieso wartet man so lang, zählt denn nicht jeder Tag und kann in den vier Wochen die er etwa wartet, nicht wieder was nachwachsen wo es schon entfernt wurde?
Du hast ja selbst thematisiert, daß der Primärtumor (https://de.wikipedia.org/wiki/Prim%C3%A4rtumor) noch nicht bekannt ist.
An dem orientieren sich aber die Ärzte bzgl. der angemessenen Therapie.
Die sie auch mit Deinem Vater besprechen werden, damit er weiß, was dabei auf ihn zukommt.

Ob bzgl. evtl. "Verschlimmerung" jeder Tag oder auch vier Wochen eine Rolle spielen, kann Dir hier niemand beantworten.
Dazu können nur die Ärzte Deines Vaters etwas sagen.

Und diese sind gezwungen, Prioritäten zu setzen, was vermutlich keine ganz einfache Sache ist, weil es dabei darum geht, Deinem Vater zum Überleben helfen zu können.

Deinem Vater wünsche ich viel Glück dazu, das alles "überstehen" zu können.
Und Dir viel Kraft, ihn dabei begleiten zu können.


Liebe Grüße
lotol
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1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
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Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel

3. Therapie (2021): Bestrahlung
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  #7  
Alt 16.12.2016, 07:41
Susi1966 Susi1966 ist offline
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Standard AW: Mein Vater hat Tumore in mehreren Organen, Primärtumor noch nicht bekannt

Ich melde mich mal wieder nachdem mein Vater gestern sein Gespräch beim Onkologen hatte.
Es geht immer noch nicht los mit der Therapie, da man wohl immer noch auf der Suche nach dem Primärtumor ist
Jetzt kommt er am 27. erstmal wieder für ein paar Tage ins Krankenhaus, da er schon seit längerer Zeit einen Knubbel im Oberschenkel hat, will man diesen genauer untersuchen.
Dass man den nicht schon längst entdeckt hat, wundert mich.
Hört sich an als könnte es sich um ein Weichteilsarkom handeln, das würde auch die Tumore in den anderen Organen erklären.
Etwas gutes ist jedenfalls passiert, über das Internet habe ich einen meiner Cousins wieder gefunden, ein Neffe meines Vaters. Mein Vater hatte etwa 25 Jahre absolut keinen Kontakt mehr mit seiner Schwester wegen irgendwelcher Mißverständnisse, ich hab sie ausfindig gemacht und vor einer Woche sind wir zusammen bei meinen Eltern aufgetaucht, es war als wäre nie was gewesen, jetzt ist sie fast täglich da und mir dadurch eine riesige Unterstützung, da ich ja nur einmal in der Woche hin kann.
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