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  #1  
Alt 25.10.2015, 12:34
mausi69 mausi69 ist offline
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Standard AW: OP oder nicht?

Liebe Jana

Du musst es zu lassen das du die kleinen Momente in denen sie dich anlächelt, mit dir spricht und in denen es ihr gut geht, zu genießen.

Es sind Momente die dir niemand mehr nehmen kann, egal was geschieht. Diese Momente werden dir später sehr helfen.

Drück dich mausi
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Meine Mama
BSDK ED 05.02.2014

28.07.1949 - 22.06.2014

Du warst es wert so sehr geliebt zu werden!
Du bist es wert, das so viel Traurigkeit an deiner Stelle geblieben ist!



http://www.krebs-kompass.org/showthread.php?t=62514
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  #2  
Alt 25.10.2015, 18:30
LiebesHerz LiebesHerz ist offline
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Standard AW: OP oder nicht?

Ja das mache ich.
Hatten eben einen schönen Moment, ich habe ihr die Füße massiert.
Jetzt schläft sie friedlich und schnarcht ganz leise
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Meine Mutter:
Pankreas-Ca ED 7/2014
verstorben am 3.11.15

Immer in meinem Herzen...
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  #3  
Alt 26.10.2015, 22:52
LiebesHerz LiebesHerz ist offline
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Standard AW: OP oder nicht?

Die Blutwerte erholen sich, aber der geistige Zustand wird immer schlechter. Eine Unterhaltung ist nicht mehr möglich, maximal ein Satz. Sie erkennt uns alle, aber vergisst alles. Weiß weder Tageszeit noch Monat. Hat jedesmal Angst wenn wir fahren weil sie denkt sie sei alleine (das zerbricht mir das Herz...)
Lächeln geht noch.
Kein Fieber, alle Werte stabil, Ausscheidung, Niere alles super. Warum will es ihr dennoch einfach nicht besser gehen?
Ich habe dann heute mit dem Arzt gesprochen und er meinte wenn sie stabil bleibe, könne sie auf Normalstation zurückverlegt werden. Ich sagte ihm, dass wir Angehörigen die Palliativstation bevorzugen würden, darauf er :"Aber dann kann sie ja keine Chemo mehr bekommen, dann hat sie ja gar keine Chance mehr auf mehr Lebenszeit". Ich war dann wirklich entsetzt. Überlegt er tatsächlich, meine Mama könne noch die Strapazen einer Chemo durchstehen??? Was ist denn das für eine Lebensqualität??? Hat er keine Augen im Kopf??? Meine Mama liegt nur noch und ist von 24 h maximal 2 h wach! Chemo???????
Ich bin dann zu ihrer Onkologin (alles im selben Haus) die zum Glück aus dem Urlaub zurück ist und hab mit ihr gesprochen. Sie hat sich alle Werte und meinen Zustandsbericht angesehen und sieht es wie ich. Keine Therapie, es sei denn, meine Mama wird oh Wunder wieder fitter. Sie wird jetzt die Palliativstation involvieren. Wir hoffen auf einen Platz...
Mich wundert dennoch der so schlechte Zustand bei den noch relativ guten Werten. Sie hat nochmal 2 EKs bekommen, Hb 10, der Pleuraerguss läuft ab, die Atmung ist wieder normal. Ich verstehe diesen rasanten Verfall einfach nicht... Vor einer Woche hat sie mich sogar noch angerufen. Jetzt NIX mehr.
Allerdings habe ich beobachtet dass die beiden neuen Mitpatienten im Zimmer von heute auf morgen ebenfalls total abgebaut haben. Gestern hab ich noch gedacht wie stabil die doch seien und heute lagen beide schon nur noch im Bett. Ob das die Umgebung der überwachungsstation macht? Dieses ständige Gepiepe?? Der Lärm? Nach der OP auf der Intensiv hatte sie ja auch ein tagelanges Durchgnagssyndrom welches erst auf Normalstation langsam besser wurde.
Auf der Normalstation würde sie aber denke ich völlig untergehen. Dort haben die Schwestern sie tagelang nicht gewaschen und sich auch sonst überhaupt nicht gekümmert. Wir hoffen jetzt auf die Palliativstation und dass man sie noch ein wenig aufpäppeln kann.
Sie so zu sehen ist wirklich wirklich hart.
Ich bin an der Grenze meiner Belastbarkeit.
Es ist so brutal.
Ich kann mir derzeit nicht vorstellen dass man es schafft das irgendwann zu verarbeiten und ich kann mir auch nicht vorstellen dass man den Verlust der Mutter irgendwann verwinden kann.

Wenn jemand etwas positives schreiben kann... Ich wäre so dankbar. Für jedes gute Wort...
Danke.

Jana
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  #4  
Alt 26.10.2015, 23:20
Benutzerbild von Stadtkatze
Stadtkatze Stadtkatze ist offline
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Standard AW: OP oder nicht?

Liebe Jana,

ich verfolge täglich den Verlauf bei euch und ich kann dich doch ein Stück weit sehr gut verstehen und mit dir mitfühlen. Ich bewundere auch deine Stärke, mit der du alles durchstehst und auch weiter organisierst. Vielleicht wird man gerade in der Situation stark, kämpferisch.
Ich sehe das wie du. Wenn deine Mama schlapp und kraftlos ist, warum ihr die Strapazen einer Chemo noch antun? Mit welchem (realistischen) Ziel? Ich hoffe dass ihr bald einen Platz auf der Palliativ bekommt. Ich kenne nur sehr positives von den Palliativstationen. Ich denke, ihr werdet euch alle dort gut aufgehoben fühlen. Ob man den Verlust der Eltern, generell eines geliebten Menschen überwinden kann? Ich glaube man kann mit der Zeit damit lernen umzugehen und es zu akzeptieren wie es ist. Vielleicht hilft es einem dabei zu wissen, dass man mit bestem Gewissen dazu bei getragen hat, die letzte gemeinsame Zeit in schöner Erinnerung zu wissen.

Ich schicke dir viel Kraft!
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  #5  
Alt 27.10.2015, 11:55
mausi69 mausi69 ist offline
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Beiträge: 1.379
Standard AW: OP oder nicht?

Liebe Jana

Was positives kann ich dir leider nicht schreiben. Ich schildere dir mal unsere damalige Situation, vielleicht hilft es dir daraus ein paar Schlüsse zu ziehen und weiteres Vorgehen mit der behandelnden onkologin zu besprechen.

Bis zum 4.6 war alles gut bei Mama, sie hatte keine schmerzen. Ihr geistiger Zustand hatte sich aber zusehends verschlechtert. Wir schoben es auf die erhöhte Dosis vom oxicodon. In den nächsten Tagen wurde der Zustand immer schlechter der geistige.

Am 9.6 erfolgte die Einweisung ins Krankenhaus hohes Fieber. Der Zustand wurde im allgemeinen immer schlechter. Die Vermutung lag nah das die Leber nicht mehr richtig arbeitet und somit der Körper nicht mehr richtig entgiftet wurde. Das Hirn wurde dadurch zusehends geschädigt.

Ich bin kein Arzt kann also nur aus unserer Erfahrung Tipps geben. Wie sind denn die leberwerte bei deiner Mama?

Das sie nur noch zwei Stunden am Tag wach ist, ist leider kein gutes Zeichen. Eine weitere Therapie wäre denke ich überhaupt nicht tragbar.

Das du jetzt an deine Belastbarkeitgrenze stößt ist normal, aber du wirst es schaffen. Es ist schwer, aber es kommt ein Punkt wo man einfach funktioniert. Teile dir deine Kräfte ein, nimm dir immer wieder für ein zwei Stunden eine Auszeit.

Ich drück dich mega doll, du kannst dich jederzeit melden. Ich werde da sein.

Mausi
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  #6  
Alt 27.10.2015, 14:03
LiebesHerz LiebesHerz ist offline
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Registriert seit: 04.08.2014
Beiträge: 505
Standard AW: OP oder nicht?

Ihr Lieben,
danke euch..

Heute war sie richtig lange wach, insgesamt sah sie auch einfach besser aus.
Ich denke auch dass die Leber sicher eine Rolle spielt. In Verbindung mit dem Auf und Ab der Laborwerte, der Überwachungsstation, der Chemo, dem Krebs. Die Leberwerte waren bei der Blutung fast 2000! Jetzt zwischen100 und 200 . Die Onkolgin sagt dass sähen sie häufig bei Blutungen durch den Zellzerfall. Möglicherweise macht das eben einfach auch dusselig im Kopf.
Heute hat sie zu mir gesagt als ich sie gedrückt habe "du kleine Kuschelnase". Das war so süß...
Die von der Palliativstation meinten, dass sie optimistische seien, den Zustand zu verbessern.
Bin jetzt erstmal bei meinen Eltern zu Hause, ich war so müde.... Heute Nachmittag kommt ihre Schwester. Sie wollte sich eigentlich mit mir dort treffen und noch einen Kaffee treffen. Aber nur bis 16 Uhr weil sie im hellen nach Hause möchte usw usw....
Da ich einfach total alle bin, bin ich einfach weg aus dem Krankenhaus als meine Mama schlief. Meine Tante muss da jetzt alleine durch. Ich muss SCHLAFEN!!!!

Jana
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  #7  
Alt 27.10.2015, 21:19
Benutzerbild von Geliplie
Geliplie Geliplie ist offline
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Beiträge: 691
Standard AW: OP oder nicht?

Denke an dich... Aber das weißt du. Es fällt mir derzeit schwer, hier zu schreiben. Schön, dass wir eine andere Art des Kontakts noch gefunden haben. Bin bei dir. Deine
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Geli

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