Novaminsulfon + Tramadol

[micha54]

Hallo Schnaddi,

irgendwie hört sich das wie ein deja-vu an. Bei meiner Mutter war es auch so, daß es hieß "noch ein paar Wochen", und nach knapp 2 Tagen kam der Anruf vom anderen Hospiz "ist was frei".

Ich hoffe mal, es geht Dir wie mir, dass Du danach zur Ruhe kommst. Meine Mutter hatte mir immer bestätigt, wie schön es dort ist und dass alle so nett sind - sie hatte allerdings erhebliche Wortfindungsstörungen und lag tief in ihrem Bett eingemummt. Aber sowas befreit von der Sorge um ihr Wohlbefinden. Wenn ich die Zeiten Deiner Postings lese kann ich mir Deinen Schlafrythmus vorstellen.

Ist es denn weit für Dich ? Für uns wäre das Ricam eine tägliche Fahrerei durch den Feierabendverkehr gewesen und so waren wir am Ende froh, dass wir "nur" in die Bernauer Straße im Norden gekommen sind.

Gruß,
Michael

[Tiina]

Liebe Schnaddi,
ja, das kann ich sehr gut nachvollziehen, dass Du jetzt aufgeregt bist! Ich erinnere mich auch noch sehr gut daran, als ich den Hospizplatz zugesagt habe - einerseits war ich sehr froh, weil es so gar nicht mehr ging, andererseits hat es mir schon sehr die Kehle zugeschnürt.

Aber die Ankunft im Hospiz war eine große Erleichterung - auch für meine Mami... Wir sind sehr liebevoll empfangen worden und dann die Möglichkeit, mit dem Rollstuhl direkt raus zu fahren, selbst vom Bett ein schöner Blick ins Grüne... Die Sauerstoff-Lieferung hat auch problemlos geklappt - und von da ab haben die sich um die Termine und so gekümmert.

Ich wünsche Euch von Herzen, dass alles gut läuft und ihr dort noch eine möglichst entspannte positive Zeit genießen könnt!
Alles Liebe,
Anja

[RudiHH]

Hallo Tanja
Oha das geht schnell.
Damals bei uns war es auch sehr schnell mit einmal und wir mussten uns entscheiden.
(Meine Liebe wollte ja nach der Diagnose sehr schnell in ein Hospiz)
Daher kann ich dich gut verstehen und ich wünsche dir von Herzen alle Kraft die du brauchst.
Unser SAPV sagt immer Hospiz ist wie Krankenlaus nur in sehr schön.

Ich drücke dich mal ganz dolle

[schnaddi]

Hallo Ihr Lieben,

vielen, vielen lieben Dank für Euren Zuspruch. Das tut echt gut, denn es ist nicht ganz einfach die Mama an einen anderen Ort zu bringen. Und ihr ist auch ziemlich bang, verständlicherweise. Aber wie ich lese, gings Euch da ein bißchen ähnlich, und das ist schon immer sehr hilfreich, wenn man nicht allein ist

Mom sagt, sie fühlt sich zuhause jetzt wie auf dem Pulverfass. Weiß was sie meint, sie will jetzt einfach, dass es dann auch losgeht. Ich habe etwas Bammel vor morgen, der Abschied von den Katzen, da werden Tränen laufen, bei ihr, bei mir. Schon der Gedanke treibt mir die Tränen in den Augen. Ich habe ihr aber gesagt, und ich hoffe, das klappt auch so, werden wir sehen, dass sobald sie sich dort eingelebt hat, und die Katzen sich hier eiingelebt haben, besorg ich nen Krankentransport und lass sie nochmal für auf einen Besuch hierher bringen. Wenn sie sehen kann, wie gut es ihren Katzen geht, und die nicht von meinem "Revierhengst" permanent gehauen werden , dann wird sie sehr gelöst sein, denn das ist ihr so wichtig. Und wird sie ungemein beruhigen, und wir haben morgen nicht so ganz dieses, sie sieht sie jetzt zum letzten Mal. Ich denke, ich werde morgen versuchen die Emotionen erstmal wegzudrücken, und mich auf das Sachliche und Organisatorische konzentrieren. Mom wird mit Krankentransport morgen früh um 10 Uhr abgeholt. Mein Sohn und ich fahren mit dem Auto hinterher und laden vorher ihre ganzen Sachen ein, auch Medikamente Pipapo muss alles mitgenommen werden.

Gestern war ich nochmal los, und hab ihr Sporthose und noch ein T-shirt besorgt, ihr Zeugs hat sie zuhause inzwischen so abgetragen, da muss mal jetzt was Neues her. Es ist wirklich nicht einfach, jemand einzukleiden, der 1,63m groß ist aber mit 30 kg soviel wiegt wie ein Kind. Also war ich bei Karstadt-Sport in der Kinderabteilung Und ich bin fündig geworden, so ne schnucklige kleine Adidas-Hose, die passt mir von der Länger ist mir aber ansonsten viel zu eng, das ist ein gutes Zeichen, dass ihr die Hose passen wird. Muss die Tage nochmal los und ähnliches nochmal kaufen, so dass sie wechseln kann.

Ich hab um 9 Uhr bei mom einen Termin mit unserer Ärztin. Das schöne ist, die Ärztin betreut mom auch im Hospiz weiter. Die machen SAPV also auch im Hospiz. Und sie hat gesagt, sie wird morgen früh im Hospiz sein und Mom empfangen, finde ich superlieb.

Das mit dem Sauerstoff ging super, nachdem ich mir erst einen blöden Spruch anhören musste:"Das ist aber bisschen sehr kurzfristig." Meinte ich nur, wenn sie sich da vielleicht auskennen, sowas geht eigentlich nur so spontan und kurzfristig. Also die liefern heute schon zwei frische Tanks ins Hospiz und die alten werden irgendwann demnächst abgeholt. Ernährung wird ab Freitag auch dorthin geliefert. Also klappt alles gut.

Heut mit Mom Sachen packen. Müssen halt sehen, dass wir paar Gegenstände mitnehmen, die dem Raum Moms persönliche Note verleihen. Und ich denke, Bettwäsche und Handtücher nehmen wir auch mit. Ist doch viel schöner mit den eingenen Sachen. Ich nehm das zur NOt mit und wasch es zuhasue, denke aber sie hat da eine Möglichkeit zum Waschen.

Also auch wenns mich noch bissel in der Herzgegend zwickt, weiß ich, es sit die richtige Entscheidung. Wenn ein Mensch so krank ist, hat er da ganz andere Möglichkeiten als zuhause. Sie kann dort im Rollstuhl alleine von ihrem Zimmer überall hinrollen, auch in den Garten oder auf die Terrasse. Sie ist auch noch in eimen Zustand, wo sie das noch ein bißchen genießen kann. Mom ist ja vom Kopf her erstaunlich klar, sagt sogar die Ärztin. Wenn man mal von der Merkfähigkeit und von den Wortfindungsschwierigkeiten absieht. Aber das ist neurologisch und nicht von Verwirrrung abzuleiten. Sie hat über alles den Überblick Glaube auch nicht, dass jeder zwingend vom Geist her so eintrübt, hab das aber neulich im Hospiz auch gesehen, die Dame dort im Rollstuhl hat auf Ansprache nicht mehr reagiert, die war in ihrer eigenen Welt.

Donnerstag habe ich Geburtstag.....den feier ich beim mom im Hospiz, ist ja wohl klar unter den Umständen. Also werden wir Donnerstag da zu sechst aufmarschieren, entweder machen wir da etwas zum Essen, da ist eine schicke neue Einbauküche, oder ich brings von zuhause mit. Müssen wir morgen mal gucken und da mal sprechen, wie wir das gestalten können.

@micha54, ja ich glaube auch, dass ich dann mal abschalten kann, denn ich weiß, Mom sitzt dann nicht zuhause und wartet. Und es war die letzten Tage wirklich so, dass ich gesagt hab, heut mach ich mal nen freien Tag, und jeden Tag war ich trotzdem da Mom hat in den letzten Tagen auch ständig auf dem Handy angerufen, und gefragt, wo ich denn bleibe, sie warte schon, das geht sehr an die Substanz. Schlafrhytmus? Hmmmm......ich fall abends einfach nur noch um, und morgens wandert der erste Gedanke zu Mom. Ja ist so. Sooo schlecht gehts mir zur Zeit gar nicht, es war zeitweise schon schlechter, oder ich merk das gar nicht mehr, weils schon so normal ist
Nee, von der Arbeit befreit zu sein, ist im Moment eine große Entlastung. Nächste Woche zieht Sohn mit Freundin hier ein, und passt auf die "Kinderschar" auf, das ist super. Sohn hat auch gesagt, sollte Mom vor August was passieren, würde er auf seinen Urlaub verzichten, und mich unterstützen. Das ist soooo süß von ihm. Aber ich glaube, ich würde das nicht verlangen. Bei allem Organisatorischen nachher hab ich genug Hilfe. Wäre eher mentale Unterstütuzung, abr meinen Sohn um den Urlaub zu bringen, würds auch net besser machen.

Die Katzen bleiben noch bis Sonntag in der Wohnung, muss jetzt erstmal Mom eingewöhnen. Ein Freund wohnt solang bei ihr. Der hat sich übrigens lange nicht sehen lassen, weil er Angst vor Moms Krankheit und Zustand hatte. Und seitdem ich Sonntag mit ihm das Hospiz besichtigt habe, und danach bei mom waren, hat er seine Scheu verloren Die haben gestern sogar zusammen Fußball geguckt. Freut mich jetzt, dass ich ihm das bissel abnehmen konnte, weils für Mom auch wieder einen Zugewinn bedeutet. Frag mich ja, was die Leute sich in ihren Köpfen zusammen spinnen, dass die soviele Berührungsängste haben.

So, jetzt fertig machen, und ab zu Mom.....


Bis denni
LG
schnaddi

[RudiHH]

Hallo Tanja
Alles gute für den heutigen Tag.
Ich hoffe so sehr das ihr noch viel Zeit miteinander habt.
Wenn ich das alles hier lese bin ich unendlich Traurig aber auch voller Respekt vor den was ihr Schaft.

Ein großes Kraftpaket von mir zu dir an diesem Tag.

[schnaddi]

DAnke Rudi, das ist lieb von dir.

Mir ist heute morgen sehr seltsam zumute, fast ein wenig weiche Knie.....fühle mich wie auf meinem Gang nach Canossa :/

Mein Sohn wollte mich gestern dann auch beruhigen, und meinte, du ziehst ja nicht da ein. Ja, das stimmt, aber die Mom dahinzubringen ist auch nicht sehr einfach.

Ich möchte nachher jedenfalls dafür sorgen, dass es eben keiin Trauer/abschiedsspiel gibt, sondern dass es so normal wie möglich abläuft, so als würde Mom zur Reha fahren, oder sowas. Und ein bißchen hats ja auch davon. Die Sozialarbeiterin sagte ja auch zu mir, ein paar Leute gehen ja manchmal wieder nach Hause, weils ihnen doch plötzlich wieder so gut geht. Das hat sie gesagt, nachdem ichi ihr gestern erzählt habe, dass mir sehr seltsam zumute ist, denke sie wollte mir die Endgültigkeit nehmen. Ich glaube, zwar nicht wirklich, dass sie wieder nach Hause gehen wird, aber ich wünsch mir jetzt, dass die ihren Magen nochmal bissel hinkriegen, denn Mom ist noch klar und könnte noch ein wenig genießen, dazu braucht sie aber auch etwas Kraft. Das ist mein Wunsch, dass wir da jetzt noch bißchen die Umgebung genießen können.

Der Magen ist so kaputt, dass sich keiner so richtig einen Reim machen kann, worans denn jetzt liegt. Ärztin probiert grad etwas rum. Magenschutz wurde erhöht, kurz warten, wenns net besser wird, wird die Arcoxia weggelassen, ist ein Schmerzmittel speziell für Knochenschmerzen, aber kein sehr starkes, also kein BTM. Und wenns dann net besser wird, klingt Ärztin so, als wenn sie dann mal ein Bild machen lassen wird, um zu gucken, was da los ist.

Gestern wurde ihr Blut abgenommen, und die Entzündungswerte sind so hoch, dass die Apotheke gestern noch Antibiotika vorbei gebracht hat. Mom muss ja ständig pieseln und das kommt nur noch ganz langsam raus, ich denke sie hat eine Blasenentzündung, obwohl nichts weh tut, aber das kann sein, gut wir sehen Ärztin heute. Irgendein Infekt ist drin, und ich hoffe sehr, dass das nicht die Lunge ist.

Mom bekommt im Hospiz auch dreimal die Woche Physiotherapie. Atemübungen, Übungen für etwas Muskelaufbau, und Entspannungsmassagen. Das ist doch schön, och das freut mich so, dass die ihr da jetzt soviel Gutes tun, das braucht sie jetzt, und die haben auch gesagt, sie ist in einem Zustand, wo man noch eine Menge machen kann, das ist natürlich klasse. Und das ist auch der Grund, der es mir letzten Endes .erträglich macht, sie dort zu lassen.

Jedenfalls erwartet uns da jetz sehr viel Neues und ich bin sehr gespannt, und versuch da jetzt völlig positiv dranzugehen, auch für mom. Ich mach mich jetzt fertig, möchte so kurz vor 8 Uhr da sein, Sohn kommt um 8.30, damit wir das Auto beladen können. 9.30 kommt der Krankentransport, da müssen wir fertig sein. Wir fahren dann mit Auto hinterher. Moms Ärztin wird dann da sein udn sie dort empfangen.



Na denn.....
bis später Ihr Lieben
LG
schnaddi

[schnaddi]

Ohje grad mit Mom telefoniert, die ist fertig, hat die ganze Nacht nicht geschlafen. Pfleger ist um 23 Uhr gekommen und blieb bis ca. 0 Uhr, ist das lieb, der den mom so gerne hat. Mom hat viele Morphiumspritzen bekommen, wohl mehr für die Unruhe als für Schmerzen, eine hat er ihr liegen lassen, die hat sie sich selbst spritzen dürfen und trotzdem war an Schlaf nicht zu denken.

JETZT ist sie müde.

also gut, wird Zeit, dass das jetzt läuft, Mom will glaub ich nur da in ihr Bett. Darf mir das Hospiz sicher erstmal ohne sie ansehen. Mal gucken. Muss nun doch schneller hin und ein bißchen an ihrer Stimmung arbeiten.

LG

[micha54]

Hallo schnaddi,

das mulmige Gefühl kenn ich auch, plan halt ein, den ganzen Tag bei Deiner Mum zu verbringen.

Wir haben das jedenfalls so gemacht, und die Betreuer aus dem Hospiz sind immer wieder gekommen und haben nachgeschaut, wie es ihr geht und mit ihr geredet. Ich denke, die wissen, dass sie am 1. Tag ersteinmal Kontakt bekommen müssen. Irgendwann war ich auf der Toilette und als ich zurückkam saß jemand vom Hospiz da, hat mit meiner Mutter geredet und so ergab sich dann eine gute Möglichkeit, sich für den Tag zu verabschieden.
Möglicherweise hätte ich eher beiseite treten sollen damit die Leute vom Hospiz übernehmen können.

Dass Deine Mutter nicht schlafen konnte zeigt, wie bewusst ihr ist, was dieser Schritt bedeutet; durch die Einbahnstraße zu gehen. Ich möchte nicht eines Tages dortlang müssen, mein Kopf sagt, dass es richtig und gut ist, aber der Bauch sagt nein.

Gruß,
Michael

[mausi69]

Guten Morgen meine kleine schnaddi Tanja!

Ich fühle mich so sehr mit dir verbunden, sicherlich auch daher das wir gar nicht so weit auseinander wohnen!
Deine Mama ist so unruhig weil sie nicht weiß was auf sie zukommt und das sie ihre geliebte Umgebung verlassen muss. Ich kann sie sehr gut verstehen.
Aber unsere Mama's wissen das wir für sie nur das beste wollen.
Wir schauen uns das Hospiz heut auch an.
In Gedanken bin ich auch bei euch zwei!

Lg mausi

[schnaddi]

Hallo Ihr Lieben,

@micha ja so ähnlich war es bei uns auch. Nun war mom natürlich von der Nacht so erschöpft und fix und fertig, so dass die da erstmal das Allerwichtigste gemacht haben, und sie dann in Ruhe gelassen haben. Hab dann auch den Schwestern noch bissel über sie erzählt, und auch gesagt, dass es ihr sehr schwer fällt um Hilfe zu bitten, dass sie da doch bissel aktiver eingreifen möchten, denn mom braucht die Hilfe, kanns aber schlecht zulassen. Irgendwann am Nachmittag sind wir dann gegangen, und als ich am frühen Abend nochmal anrief, da waren dann auch die Schwester mit ihr zugange.

@mausi ich drücke Dich und knuddel dich.
bin in Gedanken bei dir, ich weiß, was du heute durchmachst, und auch wenns der richtige, bessere Weg für sie ist, so ist es doch sehr schwer. Deine Mom ist ja auf ihrem Weg schon ein Stück weiter als meine Mom. Ich wünsche Euch, dass ihr noch wenigstens einen kleinen Moment habt, den ihr mit ihr noch genießen könnt.

Ja noch mal Kurzbericht:

Der Morgen war gestern die Hölle, Mom hat den ganzen Morgen gespuckt, sagen wir mal eher nur gewürgt, weil im Bauch ist ja nicht wirklich viel. Und sie lag da wie ein Häufchen Elend, während ich ja da noch bissel packen musste. Das ging sehr an die Nerven, dass ich Mom nun in so desolatem Zustand dort hinbringen musste. War so nicht geplant.

war dann auch so, dass Mom sofort ins Bett ist. Ärztin wurde gerufen, die hat ja da mehrere Patienten in dem Hospiz. übrigens im Nachhinein könnt ich wetten, dass wir den schnellen Platz ihr zu verdanken haben. Die ist ja da ganz stark involviert, das wusste ich ja gar nicht, als ich sie da angemeldet habe, aber unsere Ärztin hatte das Hospiz ja vorgeschlagen. Von daher, denke ich, hatte die Sozialarbeiterin sicher schon von uns gehört. Und dann war auch gleich ne Sympathie da am Telefon, und dann hat das halt geklappt.

Naja, Mom hat dann erstmal intravenösen Magenschutz bekommen, noch Morphiumspritze und NaCi. Und dann gings etwas besser. Sie ist dann gegen 14 Uhr eingeschlafen, ich musste nochmal zu ihr, ich Depp hab die Ernährungsbeutel im Kühlschrank vergessen. Die hab ich ihr dann noch gebracht, da hat sie immer noch geschlafen, und dann sind wir auch gegangen. Als ich am frühen Abend anrief, da sagte sie mir, man hätte sie gewaschen und eingecremt und neu angezogen. Sie weiß auch schon welche Schwestern ihr gut liegen, welche eher nicht......also man merkt schon, dass sie sich einleben wird, und nun kann auch sie endlich abgeben. Mom konnte ja zuhause kaum was aus der Hand geben, ich hab ja alles übernommen, aber immer wollte sie mir erzählen, wie das alles sein soll, wie es geht usw., das nervt einfach mit der Zeit. Wenn du schon alles machst, und dann quatscht immer einer rein. Also das hat sie selbst gesagt, das wäre ihr zuhause einfach nicht gelungen, nämlich das Loslassen und in andere Hände abzugeben. Da kann sie das, und das ist gut. Und Mom ist auch an einem Punkt wo sie viel Pflege und Zuwendung braucht, das konnte ich so einfach nicht mehr gewährleisten. Sie schleppt sich nun nicht mehr aufs Klo, wenns nicht geht, sondern klingelt nach der schwester und die bringt ihr einen Toilettenstuhl. So kann sie auch ihre wenigen Kräfte sparen für andere schönere Dinge.

Ja mir gehts so lala. Das muss jetzt erstmal ankommen, dass jetzt auch ich abgeben kann. Dass ich nicht mehr für alles verantwortlich bin, sondern sie einfach nur noch besuchen muss. Ich muss nur noch Zuwendung spenden, sonst nichts mehr. Das ist nach gut zwei Jahren nicht so einfach. So langsam kommts im Kopf an, und mein Körper fängt an mir totale Erschöpfung zu melden. Klar, wenn man mal zur Ruhe kommt. Aber es ist schon schön, ich muss mri grad keinen Kopf machen, dass ich gnaz schnell zu ihr muss, und noch dies udn das erledigen muss. Sondern kann erstmal meins machen, und nachher irgendwann am Mittag werd ich dann zu ihr fahren.

Emotional bin ich auch völlig im Eimer, seit vorgestern bin ich so nah am Wasser gebaut, dass ich bei jedem Mist heule. Auch jetzt merke ich, die Tränen befinden sich in den Startlöchern, ich brauche nur das Knöpfchen drücken Wahnsinn!

so....na denn. werde nun hier bissel was tun.
Euch einen schönen Tag
LG
schnaddi

[mausi69]

Liebe Tanja!

Ich finde gerade keine Worte!


Lg mausi

[RudiHH]

Tanja auch von mir eine herzliche Umarmung

Ich bin so erschüttert.
Ich Bete für euch.

[micha54]

Hallo Tanja,

hmmm, ist doch eigentlich gut gelaufen, Tagesziel erreicht - Deine Mutter nimmt die neue Situation an.

Man muss immer damit rechnen, dass irgendwas nicht wie geplant abläuft. Bei uns war es das Treppenhaus, der Krankentransport kam nicht die Treppe runter und meine Mutter musste im Tragetuch hinunter getragen werden, da dachte ich schon, sie sagt "Dann muss ich eben hierbleiben"

Bei Deinen Erzählungen fallen mir immer wieder neue Details aus dem Jahr 2012 ein, und es wird mir bewusst, unter welchem extremen Druck man das alles erledigt. Und auch, daß ich 2 Jahre danach das immer noch nicht wirklich verarbeitet habe.

Ach ja, da war doch noch was: Herzlichen Grückwunsch zum Geburtstag

Gruß,
Michael

[schnaddi]

Danke schön Ihr Lieben, und Danke für die Glückwünsche

Bin grad etwas geschockt, hab bei Mom angerufen, und sie hauchte nur ein Herzlichen Glückwunsch in den Hörer. Und dann nuschelte sie ganz schwach herum, udn ich habe kein Wort verstanden, was ist denn das jetzt? So hab ich Mom noch nie erlebt. Die setzen sie so extrem unter Morphium, und ich bin nicht schlüssig, ob das wirklich so in dem Ausmaß sein muss.

Nachher mit den Schwestern sprechen.

Oh menno...nee, genau das wollte ich nicht haben, dass sie da völlig sediert rumliegt. Aber mir wurde eben auch gesagt, ich solle mal noch abwarten, vielelicht gibt sich das noch in den nächsten Tagen.

Bin nun wieder unruhig.

Muss jetzt erstmal selbst zum Doc, dann weitersehen.

Bis denni
Ihr Lieben.....

[Tiina]

Liebe Tanja,
ich kann mir gut vorstellen, wie schwer der gestrige Tag für Dich war!
Aber schön, dass Deine Mutter schon anfängt, sich dort einzuleben und Du die erste Entlastung spüren kannst.
Auch klasse, dass sie so schnell die Pflege durch die Schwestern dort akzeptiert - meine Mutter hat auch sehr schnell den Toilettenstuhl akzeptiert und sich damit Entlastung verschafft, aber sich von den Schwestern waschen zu lassen ging bis fast zum Schluss nicht...

Ich wünsche Euch sehr, dass Deine Mutter sich jetzt ein bißchen erholen kann und ihr noch schöne gemeinsame Zeit miteinander habt - mit weniger Stress und mehr Zeit für Euch.
Alles Liebe,
Anja

PS: Ich lese das gerade mit dem Morphium - mensch, das war sicher ein Schock, Deine Mutter so zu hören! Aber Du bekommst das sicher geklärt, Du kennst die Ärztin ja auch schon...
Aber wieder was zu organisieren, wieder neue Sorgen...
Trotz allem Herzlichen Glückwunsch! Wird sicher ein schwieriger Tag...
Anja