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Astreya 02.01.2009 16:01

Jetzt haben wir den Salat!
 
Am 27.12. habe ich bereits im Daumendrücker-Thread meinen ersten Beitrag gepostet und habe ein paar ganz liebe Antworten bekommen. Zur besseren Übersicht schreibe ich die Sache mit Updates hier noch einmal hinein:

Mein Dad (73) hatte seit Frühjahr 2008 diffuse Bauchbeschwerden und ist trotz meines Drängens erst Mitte Dezember endlich zum Doc gegangen (ich konnte ihn ja schlecht k.o. schlagen und hinschleppen), der ein CT veranlasste, wo in Mitte des Colon Ascendens eine 3cm lange Stelle mit bis auf 1.5cm verdickter Darmwand festgestellt wurde. Alle anderen im CT abgebildeten Organe - u.a. Leber - zeigten zum Glück keine Anzeichen von tumorösen Neubildungen.

Der Radiologe empfahl dringend eine Darmspiegelung, aber mein Vater ließ sich erst einmal einen Termin für März 2009 geben, und das, obwohl meine Oma (seine Mutter) vor 5 Jahren an Darmkrebs gestorben ist* - aber was nutzt es, sich den Mund fusselig zu reden, wenn er nicht will, will er nicht...

Sein Hausarzt meinte zum Glück am 23.12, als er den CT-Bericht in die Hände bekam, der Termin sei viel zu spät, da er einen Ileus befürchtete und organisierte eine Einweisung für dem 27.12.

Allerdings war das auch schon zu spät, denn ab dem Abend des 23.12. begann mein Dad, unter deutlichen Symptomen eines Subileus zu leiden, aber nur mit viel gutem Zureden gelang es uns, ihn morgens am 25.12. ins Krankenhaus zu befördern. Dort wurde er dann erst einmal ausführlich untersucht (ein riesiger Dank an die wahnsinnig netten Ärzte und Schwestern des Bottroper Marienhospitals, die trotz Weihnachtszeit verfügbar sind und mit großer Freundlichkeit und Kompetenz ans Werk gegangen sind!) und Vorbereitungen getroffen (Einläufe, Infusionen etc), um ein möglichst gutes Arbeitsfeld für die unvermeidliche OP zu bereiten.

Am Montag, dem 27.12.2008, wurde die Operation angesetzt, und in einer 3-4 stündigen OP (ich habe leider den Bericht noch nicht gesehen und auch noch keinen Arzt selber sprechen können) wurde laut Äußerung des operierenden Arztes "restlos alles entfernt, was nicht dort hingehört" - es scheint also eine R0-Resektion geworden zu sein. Allerdings hat es sich offenbar doch um einen bösartigen Tumor gehandelt (mein Vater rief heute aus dem Krankenhaus an, dass der behandelnde Arzt sich ausführlich mit ihm unterhalten habe).

Ich habe leider noch keine Informationen über das Staging, aber meinem Vater gegenüber wurde bereits eine Chemotherapie empfohlen.

Diesbezüglich mache ich mir große Sorgen wegen einer ganz anderen Sache, denn im CT-Bericht schrieb der Radiologe, er habe eine Steatosis hepatis mit diskreten Zeichen eines zirrhotischen Leberumbaus gefunden. Nun frage ich mich, wie eine derart geschädigte Leber eine adjuvante Chemo verkraften kann? Ich denke, ich muss dringend alsbaldig mit dem Doc sprechen, wenn ich ihn bei einem Besuch im Krankenhaus einfangen kann.

Ich werde hier weiter über die Story meines Vaters berichten und hoffe, dass es ein positiver und mutmachender Thread werden wird, da ich davon ausgehe, dass wir die Sache siegreich beenden werden.


*) Meine Großmutter war 1991 mit 76 an einem fortgeschrittenen Rektum-Ca erkrankt, das dennoch vollständig entfernt werden konnte, und es hat, obwohl sie auf adjuvante Chemo und Strahlentherapie verzichtete, fast 12 Jahre gedauert, bis ein Rezidiv eintrat. Auch zum Schluss weigerte sie sich, eine Chemo zu machen und wurde nur palliativ behandelt, obwohl mE die Schmerztherapie ziemlich zu wünschen übrig ließ. Schade, dass ich das Forum noch nicht kannte, als meine Großmutter erkrankt war - ich bin sicher, das wäre sicherlich sehr hilfreich und unterstützend gewesen.

chaosbarthi 04.01.2009 14:17

AW: Jetzt haben wir den Salat!
 
Hallo Astreya,

ich denke, das kann sicherlich ein Problem werden und das Fortschreiten der Leberzirrhose deutlich beschleunigen. :mad: Andererseits muss man eine adjuvante Chemo ja auch nicht zwingend machen. Ich habe meine damals abgelehnt, u.a. weil ich in schlechter körperlicher Verfassung war.

Die adjuvante Chemo wird ja nur vorsichtshalber gegeben, um die Prognose ggfs. zu verbessern. Letztlich muss aber jeder die Entscheidung für oder gegen eine Chemo selbst treffen, was in Anbetracht des Drucks, den die Ärzte oft machen, nicht immer leicht ist. Ich habe das durchgestanden und lebe trotz meiner von den Docs nicht unterstützten Entscheidung seit mehr als 3 Jahren gut und ohne neuen Befund mit meiner schlechten T4-Prognose...

:winke: LG chaosbarthi

stellina 04.01.2009 17:51

AW: Jetzt haben wir den Salat!
 
hallo astreya,
auch mein mann (85) hat jede art von chemo, vorher oder nachher strikt abgelehnt. er wurde jan. 07 operiert. rektum-ca. alles wurde im gesunden entfernt, keine metas, kein stoma mehr.
was mich sehr zuversichtlich stimmt, ist die aussage über deine oma. 12 jahre ohne rezidiv finde ich doch ganz beachtlich. vllt. weil die zellteilung im alter viel langsamer von statten geht.
ich wünsche dir von herzen alles gute für deinen papa und einen akzeptablen verlauf der behandlung.
liebe grüße, tina.

Astreya 05.01.2009 11:53

AW: Jetzt haben wir den Salat!
 
Vielen lieben Dank für die Antworten! Ich habe leider immer noch keinen OP-Bericht oder Arzt gesehen - das Krankenhaus ist während der Feiertage wohl recht unterbesetzt, und da haben die offenbar wenig Zeit für einen Plausch mit den Angehörigen. :shy: Naja, zumindest hat mein Dad erfahren, dass alles offenbar tatsächlich im Gesunden entfernt werden konnte, da alle Schnittflächen frei von Tumorzellen waren.

@chaosbarthi
Nun, der Doc sagte meinem Vater, er empfehle die Chemo, obwohl er sie nicht wirklich als nötig ansähe, da er nach seiner Erfahrung als Chirurg alles entfernt habe, was irgendwie Probleme machen könne. Mein Vater war zunächst für die Chemo, aber vorgestern ist ein neuer Patient eingeliefert worden, der ihm allerlei Nebenwirkungen geschildert hatte, und nun ist er gar nicht mehr so dafür.

Ich maße mir ohne Blick auf den OP- und pathologischen Bericht nicht an, eine Meinung abzugeben, aber in Bezug auf die Leber-Problematik sollte eine Chemo IMHO sehr genau abgewägt werden. Es nutzt ja wenig, wenn etwaigen Metastasen vorgebeugt wird, aber dafür die Leber schlapp macht.

Bei Dir hoffe ich, dass Deine positive Einstellung und Dein Kampfgeist weiter Früchte tragen und Dir Deine jetzige Gesundheit auch in Zukunft erhalten!

@stellina
Ich denke auch, dass durch die nachlassende Zellteilung im Alter eine hohe Wahrscheinlichkeit besteht, dass eine Krebserkrankung nur noch vergleichsweise langsam voranschreitet. Ich denke, der Patient sollte da in sich hineinhören und wird dann voraussichtlich für sich die beste Entscheidung treffen. Auf jeden Fall wünsche ich Deinen Mann, dass nichts mehr zurückkommt und er Jopi Heesters in Zahlen Konkurrenz machen wird!

Astreya 19.01.2009 13:07

AW: Jetzt haben wir den Salat!
 
So, heute ist meine Vater aus dem Krankenhaus entlassen worden. Er hat schon einen Port implantiert bekommen, und ich habe jetzt endlich den Bericht der Pathologie erhalten. Dieser ist soso lala. Einerseits ist sein Tumor ein niedrig-maligner, andererseits war es doch schon ein recht dickes Ding. Außerdem waren im resezierten Darmabschnitt noch drei weitere Adenome mit leichten Epitheldysplasien zu finden.

Tumorklassifikation: G1, pT3, L1, V1, N2 (5/22) R0

Also sieht es momentan so aus, dass G1 und R0 als gut zu bewerten sind, aber die Tumorinfiltration mit Kapseldurchbrüchen in den LKs und die Einbrüche in kleine Gefäße sind natürlich Sch...eibenkleister. Es ist hier zwar kein M angegeben, aber ich gehe da mal von dem Mitte Dezember erstellten CT aus, wo keine Lebermetastasen gesichtet wurden (und ein Tumor im Coecum streut ja aufgrund des venösen Abflusses in der Regel wenn, dann erst in die Leber und nicht in die Lunge).

Für den nächsten Dienstag ist die Besprechung beim Onkologen wegen der Chemotherapie, und da werde ich mir auf jeden Fall frei nehmen und mitgehen. Ich bin mal gespannt, welches Chemoprotokoll der Onkologe vorschlägt.

Ich bin übrigens höchst positiv von der Betreuung im Darmzentrum Marienhospital in Bottrop angetan. Mein Vater hat zur Entlassung aus dem Krankenhaus einen "Therapie-Ordner" erhalten, der ausführliche Erklärungen sowohl zur Krebsentstehung, zu den Untersuchungen, möglichen Therapieformen, Grading, Staging und weiterführende Adressen zu Selbsthilfegruppen, ein Lexikon der Fachbegriffe etc enthält.

Außerdem sind bereits viele vorbereitete Blätter mit vorformulierten Fragen an die Ärzte enthalten und dazu Freiräume, um eigene Notizen zu machen, Tipps und Hinweise zur Vorbereitung auf die Untersuchungen, mögliche Nebenwirkungen von Chemo- und Radiotherapie, sowie Tipps, wie man die Nebenwirkungen abmildern kann, etc pp.

(Die ganze Kladde ist ein stabiler Ordner, in dem man auch die Untersuchungsergebnisse und alles abheften kann und umfasst satte 109 Seiten.)

So, das zum augenblicklichen Stand. Weiteres nach dem Besuch in der onkologischen Praxis am 27.1.

Astreya 03.02.2009 12:35

AW: Jetzt haben wir den Salat!
 
So, ich wollte ja weiter berichten. Letzte Woche Dienstag war ich mit meinem Vater in der Praxis des uns vom MHB anempfohlenen Onkologen in Bottrop. Die Praxis ist weitläufig, in angenehmem Blau und Weiß gehalten und mit vielen Bildern von Unterwasserlandschaften und Fischen dekoriert.

Wir waren um 13 Uhr zum Termin bestellt, aber in der Praxis steppte offenbar der Bär - es waren massenhaft Leute dort. Irgendwie ist es erschreckend zu sehen, wie viele Leute - und auch junge! Im Wartezimmer war auch ein vielleicht 11 oder 12jähriger Junge mit leider einer deutlichen Gelbsucht - sich mit dieser sch... Erkrankung herumschlagen müssen. Wir warteten also zwei Stunden, aber als wir dran kamen, waren der behandelnde Onkologe nicht nur wahnsinnig nett, er erschien mir auch äußerst kompetent und nahm sich trotz der überfüllten Praxis gut über eine Stunde Zeit, meinem Vater alles genauestens zu erklären. Was mir dabei sehr positiv auffiel, war, dass er in der Lage ist, die medizinischen Sachverhalte einfach und klar darzustellen, dass sie sogar ein Laie problemlos verstehen kann, und er dennoch sogar die Wirkungsweise der ausgewählten Chemo (FOLFOX4) erklärte (auch wie das Regiment genau ablaufen würde, weshalb die einzelnen Medikamente in welcher Reihenfolge verabreicht würden etc.

Ich hatte auch die Möglichkeit, gezielt nachzufragen (zB gab es ja eine Studie, nach der Capecitabin möglicherweise besser im Vergleich zum FOLFOX-Standard abgeschnitten hätte), und ich habe auch diesbezüglich ausführlich Auskunft erhalten. (Offenbar ist nicht nur eine diesbezügliche Studie gelaufen, sondern es sind in mehreren Ländern Studien gelaufen, wobei die Ergebnisse unterschiedlich waren. Es erscheint, als ob die jeweils von den jeweiligen Pharmaunternehmen gesponserten Studien eine gewisse Überlegenheit des jeweils von ihnen hergestellten Medikaments nachweist. Er implizierte, dass man, um die Studien genau beurteilen zu können, auf jeden Fall nachhören sollte, wer diese Studie veranstaltet und von welcher Seite die Gelder dafür fließen.)

Auf mein Nachfragen bezüglich komplementärer Behandlung zur Chemo (ich möchte meinen Vater homöopathisch begleiten, um zu versuchen, die Nebenwirkungen gering zu halten), war er durchaus positiv eingestellt.

Er hat dann den Beginn des ersten Chemozyklus (FOLFOX4) direkt für den nächsten Tag angesetzt und meinem Vater seine private Handynummer gegeben, damit er anrufen könne, falls es irgendwelche Zwischenfälle gäbe.

Zudem hat er noch ein MRT der Leber sowie ein CT des Thorax angeordnet, um auf Nummer sicher zugehen, was Metastasen betrifft (Mitte Dezember hat das CT Abdomen meines Vaters ja noch keine Hinweise auf irgendwelche Metastasen gegeben, und eine Röntgenaufnahme der Lunge Mitte Januar im Krankenhaus war ebenfalls oB gewesen), wobei der Termin für das MRT gestern lag und das CT am Donnerstag durchgeführt wird. Ich war positiv überrascht über diese wirklich zeitnahen Termine (mein Vater ist gesetzlich versichert, nicht privat ^^).

Am letzten Mittwoch hat mein Vater dann die erste Ladung Chemo bekommen. Wir hatten zwar schon einen Taxischein von der Onkologie-Praxis bekommen, aber ich habe ihn trotzdem zum ersten Termin um 9 Uhr gefahren. Allerdings hieß es dann, ich könne gegen Mittag wieder kommen, und daraufhin haben wir beschlossen, dass die Sache mit dem Taxi doch von Vorteil ist.

Unmittelbar hatte mein Vater noch keine stärkeren Nebenwirkungen. Bei der Infusion wurde offenbar präventiv nicht an einem Antiemetikum gespart, und er hat für zu Hause auch noch ein weiteres Mittel gegen Erbrechen und eins gegen Durchfall in Tablettenform mitbekommen, mit der Anweisung, beim kleinsten Anzeichen sofort etwas zu nehmen und innerhalb der erlaubten Dosis nicht zu sparsam damit umzugehen. Über das Wochenende ging es ihm recht gut, er war nur ein wenig schlapper als sonst.

Gestern ging es dann zum MRT Leber, und das wurde ziemlich zügig durchgeführt, ohne große Wartezeit. Wir haben ungefragt eine Mappe mit einer CD der Bilder sowie mehreren Ausdrucken der Durchgänge (mit und ohne Kontrastmittel, verschiedene Schnittebenen) für unsere eigenen Unterlagen mitbekommen. Ich habe mir die Bilder mal angeschaut, aber da traue ich mir keine Beurteilung zu. Mal schauen, was der Doc später dazu sagt.

Gestern Mittag hatte mein Vater dann nach dem Essen leichte Magen-Darm-Beschwerden (keine Übelkeit, eher so ein krampfartiges, schmerzhaftes Gefühl). Ich habe ihm erst einmal zu etwas Kamillentee geraten (zum Glück liebt mein Vater gruselige Kräutertees ;) ). Heute hat er mit ziemlichem Durchfall zu kämpfen gehabt. Ich habe noch nicht wieder mit ihm gesprochen (bin gerade auf der Arbeit), aber ich hoffe mal, er hat daran gedacht, sich eine Ladung der vom Doc mitgegeben Tabletten reinzuziehen.

So, das war's erst einmal. Übermorgen ist das CT Thorax fällig. Mal schauen, ob ich die Zeit finde, ihn dort hinzubringen, aber er kann ja auch ein Taxi nehmen.

Astreya 03.02.2009 20:22

AW: Jetzt haben wir den Salat!
 
Bin gerade wieder zu Hause aufgeschlagen und hatte bei meinen Eltern angerufen. Mein armer Dad hat heute eine volle Breitseite Nebenwirkungen als Nachzügler zur Chemo gekriegt. Er hatte das FOLFOX4-Schema Mittwoch angefangen, damit er über das Wochenende Zeit zur Erholung hatte.

Ab Mittwoch hatte er mit leichter Kälteempfindlichkeit der Finger zu kämpfen, aber da hatte ich ihn schon vorgewarnt. Heute haben leider häufiger wässriger Durchfall, Darmkrämpfe und ein unspezifisches Übelkeitsgefühl voll durchgeschlagen. Mein Vater hatte leider die Medikamente gegen die Nebenwirkungen doch etwas gering dosiert (frei nach dem Motto "ein Indianer kennt keinen Schmerz"), aber das war keine so gute Idee.

Auf der positiven Seite konnte ich dadurch das volle Spektrum der Nebenwirkungen ordentlich homöopathisch repertorisieren, und ich habe meinem Dad jetzt ein passendes Mittel herausgesucht. Ich hoffe mal, dass es ihm dann morgen wieder besser geht (und es ist mir reichlich egal, ob das dann an den Meds vom Onkodoc oder dem Homöopathikum lag ^^).

Andererseits hatten wir heute eine super Nachricht vom Onkodoc. Er hat meinen Dad vor einer Stunde angerufen und ihm gesagt, dass das am Montag gemachte MRT der Leber komplett sauber war und weder Metastasen zu sehen waren noch die im CT Mitte Dezember erwähnten zirrhotischen Läsionen. Megafreu! :prost: (Obwohl, Bier soll er trotzdem erst mal sein lassen, vor allem während der Chemo. ;) )

So. Am Donnerstag soll er gleich nach dem CT noch mal zum Onkodoc (das CT wird im selben Haus gemacht, nur eine Etage unter der Onkologie-Praxis), da werde ich dann doch auf jeden Fall mitgehen. Ich denke, die Heilpraktikerschule wird sich nicht in Rauch auflösen, wenn ich nicht in der Veranstaltung sitze. ^^

Astreya 04.02.2009 13:36

AW: Jetzt haben wir den Salat!
 
Heute ging es meinem Dad leider noch schlechter als gestern - er hat alle viertel oder halbe Stunde wässrige Durchfälle, Bauchkrämpfe und er musste sich heute früh auch übergeben.

Ich konnte leider nicht 'rüber gehen (meine Eltern wohnen im Nebenhaus), weil ich selber eine dicke Erkältung habe (also wird es auch nichts mit dem morgen zum Onkologen mitfahren), aber ich habe mal beim Onkodoc angerufen, ob das normal wäre. Er meinte "nein" und vermutete, mein Dad habe sich vielleicht eine Magen-Darm-Grippe eingefangen und wir sollten am besten den Hausarzt rufen.

Meine Mutter hat also den Hausarzt angerufen, und der kam auch vorbei (mein Dad hatte sich momentan nicht in der Lage gefühlt, dort hinzugehen, und das will bei ihm etwas heißen). Der Hausarztr meinte auch, es könne am ehesten an einer Darminfektion liegen.

Momentan gehen ja leider diverse Viren für verschiedene grippale Erkrankungen um. Zum Glück ist mein Vater zumindest gegen die echte Grippe geimpft, auf so etwas könnte man momentan wirklich verzichten.

Jetzt kriegt mein Dad also erstmal wieder die Mittelchen gegen Durchfall, noch etwas gegen das Erbrechen und die Krämpfe, und bekommt ansonsten Zwieback und Kamillentee (hauptsächlich Kamillentee, weil ihm nicht wirklich nach Essen ist).

Ich hoffe mal, dass es ihm morgen etwas besser geht, sonst muss das CT Thorax abgesagt werden.

heike_mike 04.02.2009 14:09

AW: Jetzt haben wir den Salat!
 
Hallo,

schade das es deinem Dad heut nicht so gut geht.
Aber ich hab mal gelesen das wenn man so auf die Chemo reagiert ist das ein gutes Zeichen.

Spitze ist ja das das MRT so positiv ausgefallen ist. Nun drück ich noch die Daumen für euer CT morgen. Aber ihr könnt ja schon mal etwas beruhigter rangehen dank des MRT.

Also Daumen sind gedrückt.

LG

Astreya 05.02.2009 12:39

AW: Jetzt haben wir den Salat!
 
@Heike

Vielen lieben Dank für's Daumendrücken! Leider kommt erstens alles anders und zweitens als mal denkt...

Ich liege ja leider momentan selber mit einem dicken grippalen Infekt flach und kann leider momentan nur per Telefon mit meinen Eltern kommunizieren.

Gerade hat meine Mutter angerufen, dass mein Vater heute früh zum CT gegangen ist (zum Glück, wie sich jetzt herausgestellt hat). Sie haben also die Aufnahmen gemacht, und er ist wieder per Taxi nach Hause. Auf dem Weg zur Wohnung konnte er fast gar nicht mehr laufen, so fertig war er. Kaum, dass er wieder drin war, rufen die Leute von der Radiologie-Praxis an, dass er *sofort* ins Krankenhaus muss, weil er eine Lungenembolie hat.

Ich gehe davon aus, dass sich vielleicht durch den Port ein Thrombus gebildet hat, der von dort recht schnell den Weg in die Lunge gefunden hat. Es ist zum Glück offenbar nur ein kleiner, und ich denke, die werden im KH sofort eine Lysetherapie einleiten um das Ding wieder aufzulösen. Ich hoffe nur, dass dadurch keine zu großen Schäden verursacht wurden. Mit etwas Glück ist es aber wirklich nur ein kleiner Embolus, der rasch aufgelöst werden kann, und dann sollte er recht bald wieder nach Hause kommen, auch wenn er vermutlich dann bis auf weiteres eine Thromboseprophylaxe machen muss.

Ich kriege nur die Krise, weil ich momentan zu Hause gegroundet bin und nicht mitgehen kann. -_-'

heike_mike 05.02.2009 12:47

AW: Jetzt haben wir den Salat!
 
Liebe Astreya, das tut mir wirklich leid.

Aber es war wohl wirklich glück das sie es gesehen haben duch das CT. Jetzt wisst ihr auch warum es ihm so schlecht ging.
Wenn sie das jetzt wieder in den Griff bekommen wird es ihm wieder besser gehen.
Denn eigentlich waren die Ergebnisse ja gut.
Drück die Daumen das es wirklich nur eine kleine Embolie war.
Kann verstehen das es dich wurmt nicht hinfahren zu können.
Auch ich kann ja nicht immer zu meinem Mann fahren weil wir ja zwischen Chemnitz und Dresden pendeln.
Vielleicht kannst du ja wenigsten anrufen.
Wünsch euch alles gute.

LG Heike

Astreya 05.02.2009 13:30

AW: Jetzt haben wir den Salat!
 
@Heike

Die extremem Durchfälle und die Übelkeit sind ja eigentlich nicht Symptome einer Lungenembolie - die muss m.E. erst in den letzten Stunden entstanden sein. (Ich vermute mal, dass er durch die starken Durchfälle sehr entwässert war, was zu einer Verdickung des Blutes führen kann, was dann wiederum eine Thrombenbildung fördern kann. Ich hatte meine Mutter zwar gebeten, ihm immer viel zu trinken zu geben, aber vermutlich hat das nicht gereicht. -_-')

Im Augenblick sind sie auf dem Weg nach Bottrop ins Krankenhaus, wo er schon von den CT-Leuten angemeldet wurde. Wenn er später dort auf dem Zimmer ist, wird er auch wieder ein Telefon haben, und dann werde ich auch mit ihm selber sprechen können.

Mir macht meine Mutter Sorgen, weil sie (logischerweise) ziemlich panisch wirkte. Ich wäre echt gerne mitgefahren, damit ich sie etwas beruhigen kann, außerdem fährt sie nach einem schweren Autounfall vor 2 Jahren nicht mehr gerne selber mit dem Auto. (Da das KH in Bottrop ist und wir in der Nachbarstadt wohnen, würde der Notarzt meinen Dad in ein anderes KH bringen, und das wollen wir nicht.)

Bei Dir ist die Entfernung ja noch größer. Das ist echt mistig. *Tröstknuddel*

Astreya 05.02.2009 17:18

AW: Jetzt haben wir den Salat!
 
Meine Mutter ist gerade aus dem Krankenhaus zurück.

Mein Vater liegt dort im Augenblick auf einem Isolierzimmer (wegen der Durchfallerkrankung) mit einer Infusion um a) den Wasserhaushalt wieder zu normalisieren und b) einer Lysetherapie, um den Thrombus aufzulösen.

Die Ärzte haben ihn noch einmal komplett auf den Kopf gestellt mit Röntgen Thorax, Ultraschall etc. Dabei wurde festgestellt, dass er eine Thrombose im Kniegelenk hat, und dass der Thrombus von dort abgegangen sein muss. Unterstützt von dem durch den Wassermangel verdickten Blut, hat sich das Teil auf Wanderschaft gemacht und sich dann in einem kleineren Gefäß der Lunge festgesetzt. Es scheint aber bislang noch nicht zu einem gravierenden Schaden dort gekommen zu sein, und die Ärzte sind zuversichtlich, dass sie den Embolus auch ohne OP loswerden können.

Ich hoffe mal, dass er die Durchfallgeschichte bald los ist, und dass sie die Thrombose im Knie in den Griff bekommen, denn schließlich sollte die Chemo möglichst planmäßig durchgezogen werden. -_-'

heike_mike 05.02.2009 17:24

AW: Jetzt haben wir den Salat!
 
nun wissen sie wenigstens wo es her ist und vielleicht habt ihr glück und bekommt es ohne op in den griff. Drück die daumen,auch das die chemo planmäßig statt finden kann. Ja,man wird bescheiden. Lg

Astreya 06.02.2009 18:21

AW: Jetzt haben wir den Salat!
 
@Heike: Vielen lieben Dank! (Brief an Dich ist übrigens unterwegs)

Meine Mutter war heute wieder bei meinem Vater. Er liegt weiter in dem Isolierzimmer, da die Ärzte davon ausgehen, dass er sich einen Norovirus eingefangen hat (der geht wohl gerade gewaltig hier um), aber sie wollen wohl noch einen Nachweis machen, um sicher zu gehen.

Derzeit wird er mit Flüssigkeit per Tropf und Tees und Mineralwasser versorgt und konnte wohl sogar schon wieder etwas essen. Wegen der Thrombose darf er momentan nicht groß herumlaufen, was natürlich bei dem ganzen Durchfall gar nicht so einfach ist (er hat zwar einen Toilettenstuhl am Bett, aber da muss er ja auch irgendwie drauf).

Ich hoffe mal, dass er die Virusgeschichte möglichst bald überwindet. Ich bin momentan sehr erstaunt (und erleichtert), dass sich meine Mutter bislang weder bei meinem Vater mit dem Norovirus noch bei mir mit dem grippalen Infekt angesteckt hat. Wann mein Vater wieder nach Hause kann, ist noch nicht klar, vor allem, weil ja da auch noch die Thrombose/Lungenembolie erledigt werden muss. Müssen wir also abwarten. -_-'

heike_mike 06.02.2009 18:28

AW: Jetzt haben wir den Salat!
 
Huhu Astreya,

toll-danke, werd ich montag früh gleich zum Briefkasten flitzen,mal sehen wie schnell die Post ist. Dann nehmen wir es gleich mit ins Krankenhaus. :D

Man dein Papa nimmt ja auch alles mit.
Wenn er nun auch noch den Novovirus hat.
Besser er ist im Krankenhaus und wird wieder aufgepäppeltals es geht ihm schlecht zu Hause.

Hoffe es wird bald besser und er kann paar Sonnenstrahlen tanken.


Noch was,warst du schon mal hier in der Fotogalerie(im Forum mein ich), stell doch da mal wenn du möchtest so ein paar Bilder von dir rein. Wäre doch toll oder?
Sind auch alle ganz lieb da :-)

LG Heike

Astreya 06.02.2009 19:18

AW: Jetzt haben wir den Salat!
 
@Heike

Gern geschehen :)

Ich denke mal, jetzt, wo er im Krankenhaus ist, wird er zum Glück nicht austrocknen (das ist ja die größte Gefahr bei diesem Noroviech), vor allem, weil er ja auch noch Flüssigkeit per Infusion bekommt. Da es mit höchster Wahrscheinlichkeit ein Virus ist, muss er die Situation ja leider aussitzen (oder eher -liegen), obwohl sie ihm zur Sicherheit auch noch ein Antibiotikum angehängt haben (immerhin besteht ja auch die Möglichkeit, dass es sich doch um ein Bakterium handelt, auch wenn sie es als unwahrscheinlicher einschätzen - naja, das Labor arbeitet noch an der Untersuchung der Proben).

Was die Fotogalerie betrifft - von mir gibt es nicht viele Bilder, aber ich hab mal eins eingestellt. :)

Bb, Astreya

Astreya 07.02.2009 21:37

AW: Jetzt haben wir den Salat!
 
Heute konnte ich immer noch nicht zu meinem Dad (ich huste mir immer noch den Wolf - ich konnte heute leider auch nicht beim Paukwochenende der Heilpraktikerschule mitmachen, weil ich so gehustet habe, dass es keinen Sinn machte, dazubleiben -_-'), aber meine Mutter und mein Bruder waren im KH und haben mir Bericht erstattet.

Er hat immer noch ständig wässrigen Durchfall, und er kriegt weiter Infusionen diverser Art (auch Blutverdünner gegen die Thrombose/Lungenembolie). Leider ist die Station, in der er jetzt liegt (er ist dieses Mal in einer anderen Abteilung), nicht so toll wie die Coloproktologie im Marienhospital Bottrop. Meine Mutter sagte, dass der zuständige Arzt ziemlich unfreundlich war, und einiges kam ihr etwas merkwürdig vor.

Mein Dad ist ja in einem Isolierzimmer - aber als meine Mutter fragte, ob man denn nicht eigentlich Mundschutz etc bräuchte, kam die Antwort der Schwester, dass man ja noch nicht sicher wüsste, welchen Virus/welches Bakterium er hat - wenn das Labor herausfindet, dass es etwas Gefährliches ist, würde man sofort größere Sicherheitsmaßnahmen treffen.

Aha, und bis dahin sollen sich alle Leute schon mal anstecken, falls es doch etwas Schlimmeres ist? Ob die Station nicht ganz ausgelastet ist und man das als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme angedacht hat? Naja, Sonntag oder Montag soll der Erregernachweis ja fertig sein.

Ich werde die nächsten Tage wohl immer noch nicht im Krankenhaus vorbeischauen können, was mich etwas nervt, denn ich hätte da ein paar Fragen an die Leute, was die sich dabei denken... Leider hat mein Dad immer noch kein Telefon (aber meine Mutter meinte, er solle sich erst einmal erholen und nicht die Zeit, die er nicht auf der Toilette sitzt, am Telefon verbringen).

Bb, Astreya

heike_mike 07.02.2009 21:42

AW: Jetzt haben wir den Salat!
 
Oh wei, ich kann mir gut vorstellen was man da für eine Wut entwickelt.
Ich würde den Ärzten auch meine Meinung geigen.

Kannst du ja noch nachholen :-)
Vielleicht liegen auch nur die Nerven aller Beteiligten blank.

Hoffentlich gibt es bald die Ergebnisse und es stellt sich nicht schlimmes raus.
Warum man mit dem Mundschutz wartet versteh ich auch nicht.

Erhol du dich erstmal, geh mal gaaaanz heiß baden und dann ins Bett. Also mir hilft das immer.
Und dann bist du gestärkt für deinen Pa.

Alles Gute und LG Heike

Astreya 07.02.2009 21:57

AW: Jetzt haben wir den Salat!
 
Danke! :1luvu:

Ehrlich gesagt hoffe ich, dass mein Vater wieder zu Hause ist, bevor meine Erkältung weg ist, so dass ich gar nicht mehr dort hinfahren muss. ^^

Ich habe gerade just for fun mal auf der Website vom MHB nachgeschaut, welche Abteilung das ist (er liegt im 3.Stock). Ergebnis: Es ist (naja, logisch eigentlich) die Innere, die sich u.a. mit Infektionskrankheiten beschäftigt. Auf der Website steht: "Nach dem Landesbedarfsplan ist das Marienhospital ausgewiesene Behandlungsstätte für Infektionskrankheiten."

Ich muss zugeben, nach dem, was ich da von meiner Mutter gehört habe, sehe ich das doch mit ein wenig hochgezogenen Augenbrauen.

Ich denke, ich werde mir jetzt erstmal eine schöne heiße Zitrone machen, auch wenn ich eigentlich keine Zitrusfrüchte essen soll. Aber eine wird mich schon nicht umbringen. ^^

Bb, Astreya

Astreya 08.02.2009 16:47

AW: Jetzt haben wir den Salat!
 
Meine Mutter ist gerade wieder zum Krankenhaus zurück. Mein Vater hat immer noch Durchfall, aber mittlerweile nicht mehr so oft, und die Farbe ist auch nicht mehr grünlich, sondern normalisiert sich langsam.

Er hängt immer noch am Tropf, bekommt aber schon normales Essen und verträgt dieses auch. Wegen der Thrombose muss er jetzt leider marcumarisiert werden. Der Doc meinte, ein halbes Jahr müsste er das wohl einnehmen, um auf Nummer sicher zu gehen. Das heißt jetzt kriegt er zu seinem Port-Pass noch einen weiteren Pass und muss noch mehr Pillen schlucken. (Er hat schon allerlei wegen seiner COPD und seinen Herzrhythmusstörungen auf der Liste.)

Ich bin mal gespannt, wie das dann mit dem nächsten Chemozyklus aussieht, ob der verschoben werden muss, aber dazu sollten wir vermutlich mal am Montag den Onkologen anrufen, wie das aussieht. Wenn mein Dad hinreichend fit ist, könnten sie die Infusionen ja auch im Krankenhaus anhängen.

Mein Vater ist übrigen 100% hinter einer Chemo, weil er ein Fan von Lance Armstrong ist (er fährt ja selber Rad, hat im Herbst noch mal eben an einem Tag 200km auf seinem Rennrad abgerissen) und dessen Bücher gelesen hat. (Für die Nicht-Radfans - Lance Armstrong war schwer an Hodenkrebs mit multiplen Metastasen erkrankt, hat dann eine rigorose Chemo und alles gemacht, gilt mittlerweile als geheilt und hat danach sogar mehrere Male die Tour de France gewonnen.) Er will auch sobald es wieder geht wieder auf sein Rennrad steigen. :)

heike_mike 15.02.2009 11:34

AW: Jetzt haben wir den Salat!
 
hallo,wie geht es euch? Alles okay? Lg heike

Eddi 15.02.2009 13:21

AW: Jetzt haben wir den Salat!
 
Hallo liebe Heike,

es ist wirklich auffallend ruhig hier.
Meiner Freundin und mir geht es soweit gut und wir genießen das Da-Sein.

Du bist ja heute auf der Arbeit und schaust ab und zu in den Computer, oder?
Denke also auch bitte an das Schönste bei der Arbeit - ja genau, die Pausen:)

Ich bin jetzt auch mehrere Stunden offline, vielleicht bis heute Abend?

Viele liebe Grüße
Eddi

Astreya 28.03.2009 14:44

AW: Jetzt haben wir den Salat!
 
Sorry, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe, aber ich wollte mich in Ruhe auf meine Heilpraktiker-Prüfung vorbereiten. Die schriftliche habe ich jetzt zum Glück bestanden (bei über 75% Durchfallquote, wie ich erfahren habe), aber da war jedes Quäntchen lernen offenbar notwendig. Die mündliche Prüfung steht in vermutlich 6-8 Wochen an, und da muss ich dann auch noch kräftig etwas tun.

Jetzt aber ein Update zum Zustand meines Vaters. Er hatte die letzte Woche den 4. Zyklus des klassischen FOLFOX-Schemas, und es geht ihm den Umständen entsprechend. Er leidet in erster Linie unter den Parästhesien der Finger, die sich aber zum Glück etwa 4-5 Tage nach Abschluss des jeweiligen Zyklus' wieder geben.

Außerdem hat er den Eindruck, das Essen "schmeckt anders". Offenbar ist hauptsächlich der "Süß"-Bereich betroffen, denn herzhafte Speisen und herbe Getränke sind kein Problem, nur Limonaden, gesüßter Kaffee und ähnliches schmecken ihm derzeit überhaupt nicht.

Ich habe ihm ja ein homöopathisches Mittel herausgesucht, das seine Beschwerden zumindest etwas abmildert, und er meinte, wenn er seinen Zustand mit dem verschiedener anderer Patienten vergleicht, die dieselbe Chemo bekommen, geht es ihm erstaunlich gut. Dazu habe ich zwei weitere Mittel zusammengestellt, die die Leber und Nieren etwas schützen sollen, und offenbar bekommen diese ihm auch sehr gut.

Sein Onkologe ist offenbar sehr zufrieden mit dem Verlauf, und er findet die komplementäre Behandlung mit homöopathischen Mitteln sehr gut, was mich natürlich freut. :)

So, jetzt werde ich mal schnell lesen, was hier in der Zeit meiner Abwesenheit los war, ehe ich mich erst einmal wieder ans lernen mache.

Astreya 01.04.2009 13:20

AW: Jetzt haben wir den Salat!
 
Mein Vater ist heute zum 5. Chemo-Zyklus in Bottrop. Ich hoffe, dass er diesen auch wieder gut übersteht wie die vorigen - leider ist das Oxaliplatin ja nicht nur nicht nett zu etwaigen Krebszellen, sondern greift ja auch die Nerven insbesondere in Händen und Füßen sowie die Geschmacksnerven an.

Momentan lässt sich mein Dad immer per Taxi nach Bottrop und zurückfahren, was sehr praktisch ist, vor allem weil der jeweils erste Tag des FOLFOX4-Schemas recht anstregend und langwierig ist mit mehreren unterschiedlichen Infusionen, die sich über ein paar Stunden (4-5) hinziehen, bevor er sein Babyfläschchen für den restlichen Tag bekommt.

Mal sehen, ob wir mal wieder einen Termin mit dem Doc ausmachen sollen, zu dem ich dann mitgehe, aber derzeit läuft alles ja problemlos und es gibt keine Fragen. Vermutlich gibt es irgendwann eine Abschlussbesprechung, wenn die Chemo durch ist - das wäre vermutlich der beste Verlauf.

Apropos, ich habe gerade meine Einladung zur mündlichen Heilpraktiker-Überprüfung bekommen. Die ist am 13.5.2009 um 9:45 Uhr. Bibber!

Astreya 01.04.2009 15:16

AW: Jetzt haben wir den Salat!
 
So, ich war gerade bei meinen Eltern - mein Dad ist wieder zu Hause, und ich habe mir gerade die heute ermittelten Laborwerte von seinem Blutbild anschauen können. Ich bin begeistert - alles liegt voll im grünen Bereich! So kann es wirklich weitergehen.

heike_mike 07.04.2009 00:08

AW: Jetzt haben wir den Salat!
 
Hallo meine liebe,

es freut mich das es recht gut bei euch läuft wünsche von Herzen das dein Papa die Chemo weiter gut verträgt.

Für deine Prüfung drück ich die Daumen.

Lg Heike

BirgitO 07.05.2009 12:27

AW: Jetzt haben wir den Salat!
 
Hallo an Euch alle,

lese schon seit geraumer Zeit zwischendurch immer mal wieder in diesem Forum und möchte heute mal selber schreiben um allen Mut zu machen.

Meine Mutter (70) klagte im Oktober 2007 über Durchfall. Als dieser immer wieder auftauchte schimpfte ich erst mal ein wenig mit ihr rum, dass sie endlich mal zum Arzt gehen soll. Unser Hausarzt schickte sie dann erst mal wieder mit Diagnose Magen-Darm-Grippe nach Hause aber der Durchfall ging nicht weg. Bei einem neuen Besuch ihres Hausarztes wurde sie dann ins Krankenhaus überwiesen (erst mal nur um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen). Hier wurde dann nach Untersuchungen ein Tumor im Darm festgestellt. Nach der OP bin ich auf die Intensivstation und bekam dann mitgeteilt, dass die OP gut verlaufen ist aber das auch Lebermetastasen gefunden wurden. Ich war geschockt. Kriegte dann von den Schwestern zu hören: Mit dem Befund kann man noch einige Jahre leben.

Einige Tage später dann ein Gespräch mit dem Chefarzt der Klinik. Wir (meine beiden Schwestern) und ich wollten uns erkundigen, wie es weiter geht und welche Behandlungsmaßnahmen jetzt auf meine Mutter zukommen. Der Chefarzt machte uns keinen Mut sondern sagte, dass sie vielleicht noch 2 Jahre hat. Wir könnten ja alles ausprobieren wenn unser Herz uns das sagt aber unser Verstand müsste uns was anderes sagen. Unglaublich!!!

Dies haben wir unserer Mutter erst mal gar nicht mitgeteilt. Sie wurde aus dem Krankenhaus entlassen und ist erst mal für 4 Wochen nach Kenia mit ihrer Freundin gefahren. Das Wort Krebs hat sie eh nie in den Mund genommen.

So dann im Januar 2008 die Chemotherapie. Vorher wurde uns gesagt über ein halbes Jahr. Meine Mutter konnte die Chemo überhaupt nicht gut vertragen und hat nach sechs mal dann ausgesetzt. Ihr Onkologe überprüfte dann immer per Ultraschall was sich getan hat. Ergebnis: nie eine Veränderung der Lebermetastasen. Dies zog sich bis August 2008. Dann haben wir auf ein neues CT bestanden um genauer sehen zu können was da los ist.

Nach dem CT (September/Oktober 2008) rief der Onkologe an und sagte zu meiner Mutter: "Machen Sie sich jetzt nicht zu große Hoffnungen, aber es hat sich auf dem neuen CT Bild zum November 2007 gar nichts geändert und dies ist völlig ungewöhnlich". Sie sollte doch mal in die Röhre gehen.

Aber (das ist dann unsere Mutter) hatte sie es gar nicht so eilig damit und fuhr erst mal wieder 6 Wochen nach Kenia. Sie kannte die Diagnose vom Chefarzt ja auch nicht. Da sie aber gesundheitlich gut drauf war haben wir sie ziehen lassen.

Im Januar 2009 dann die Röhre und es ist kaum zu glauben, statt Lebermetastasen sind es nur harmlose Zysten in der Leber.

Natürlich sind wir alle glücklich aber das eine Jahr Psychostress für uns drei kann uns kein Arzt wieder gut machen. Also nicht immer bei der ersten Diagnose verzweifeln - manchmal kommt es doch anders.

Meine Mutter ist allerdings auch eine Frau, die das Thema Krebs nicht so an sich rangelassen hat. Hat ihre Urlaube durchgezogen und das gemacht woran sie Lust hat. Immer eine positive Einstellung gehabt und nie den Humor verloren.

Also für alle die Betroffen sind, nie die Hoffnung und den Mut verlieren.

Ganz lieben Gruß

Birgit

heike_mike 07.05.2009 12:44

AW: Jetzt haben wir den Salat!
 
Liebe Birgit,

vielen Dank und für deine Mutti weiterhin alles gute.

Jedoch können wir jetzt nicht alle davon ausgehen das die Metastasen in der Leber gar keine sind.
Man sollte irgendwann akzeptieren und versuchen aus der Diagnose das beste zu machen ohne alles einfach in Frage zu stellen.

Nicht böse gemeint,ich hoffe du verstehst was ich meine.


Liebe Astreya,
wie geht es dir /euch eigentlich??
Mike hat dein Steinchen immer fein dabei. Bis jetzt scheint er zu helfen.

Alles,alles Liebe Heike

Astreya 15.05.2009 15:48

AW: Jetzt haben wir den Salat!
 
Erstmal wieder sorry, weil ich eine Weile auf Tauchstation war, aber ich wollte mich in Ruhe auf meine Heilpraktiker-Überprüfung vorbereiten. ^^

Am 13.5.2009 war es dann soweit, und ich bin um 9:45 Uhr in Krefeld im Gesundheitsamt drangekommen. Sowohl der Amtsarzt als auch die beiden Beisitzer und die Protokollführerin waren wahnsinnig nett, und etwa 8 Fragen und nicht ganz eine halbe Stunde später war ich fertig - mit der guten Nachricht, dass ich offenbar keine Gefahr für die Volksgesundheit sei und somit bestanden habe. :D

Ich habe übrigens nicht damit gerechnet, dass ich es schaffe, weil ich am Tag davor erst meine Mutter aus dem Krankenhaus abgeholt hatte (sie war Anfang Mai mit Verdacht auf Herzinfarkt eingeliefert worden, was sich aber zum Glück nicht bestätigt hatte - aber es wurden sehr gründlich alle Untersuchungen von Belastungs-EKG, Langzeit-EKG, Echokardiogramm, Langzeit-Blutdruckmessung bis hin zu einer Herzkatheteruntersuchung gemacht - das Resultat war eine leichte KHK und konservatives Procedere als Nachsorge), und mein Vater an demselben Tag den achten FOLFOX4-Zyklus begann, wobei diesmal die Nebenwirkungen (Erbrechen, starke Diarrhoe) voll zugeschlagen hatten.

Natürlich wollte mein Vater auch zunächst einmal keine Tabletten gegen den Brechreiz und den Durchfall nehmen - "oder vielleicht mal eine", aber ich habe ihm - wie vom Onkologen empfohlen - kurzerhand die erlaubte Höchstdosis verpasst ("Papa, Mund auf und runterschlucken!" ^^), was dann zum Glück eine recht schnell deutliche Besserung ergab, und am folgenden Tag war er dann glücklicherweise wieder okay, und hat den Rest dieses Chemozyklus gut überstanden. Ich hoffe mal, beim nächsten Zyklus geht es wieder besser.

Auf jeden Fall habe ich den ganzen Dienstag bei meinen Eltern verbracht (meine Mutter sollte ja noch nicht herumrennen, weil sie erst am Montag die Herzkatheteruntersuchung hatte und der Arzt leider zweimal in die Leiste stechen musste, weil er auf der einen Seite nicht durchkam - da musste dann halt auch noch die andere Seite dran glauben), aber vermutlich war das gar nicht so schlecht, weil ich gar keine Zeit hatte, mich wegen der Prüfung am nächsten Tag verrückt zu machen. ^^

@Heike

Ich freue mich, dass es Mike so weit gut geht! Ich sehe gerade deinen letzten Beitrag in Deinem Thread - ich werde das gleich mal alles in Ruhe durchlesen und dann dort antworten. Da ich ja nicht so häufig hier bin, habe ich wohl einiges verpasst.

@Birgit

Metastasen und Zysten sind nicht immer leicht zu unterscheiden, und man kann nicht pauschal sagen, jede Metastasendiagnose ist fehlerhaft oder anders herum. Aber ich hoffe, dass es Deiner Mutter auch weiterhin gut geht!

Astreya 26.05.2009 00:01

AW: Jetzt haben wir den Salat!
 
Morgen bekommt mein Vater den 9. Chemozyklus. Ich hoffe, dass es ihn diesmal nicht so umhaut wie vor 2 Wochen. Er bekommt ja vor den Infusionen eine Spritze mit einem Anti-Emetikum (leider weiß ich nicht, welches, da das nirgendwo angegeben ist - auf den Zettel mit den am Morgen des Zyklus erstellten Blutwerten, den mein Dad für seine Unterlagen mitbekommt, schreibt der Doc immer nur "Folfox4" und seine Unterschrift, wenn die Werte okay sind und mein Dad den Zyklus antreten darf, aber nicht die einzelnen Komponenten. Die exakte Dosierung wird immer am Tag vorher bei der zugehörigen Apotheke nach den von meinem Dad erhobenen Werten für Gewicht/Körperoberfläche etc individuell zusammengestellt und dann geliefert, und der Doc winkt das an den beiden Chemotagen durch, wenn die Blutwerte okay sind.), aber beim letzten Mal war das offenbar nicht ausreichend.

Er hat von Anfang an zusätzlich noch ein Anitiemetikum (Vergentan) und ein Mittel gegen Durchfall (Lopedium) in Tablettenform mitbekommen, das er nehmen soll, wenn das bereits vor der Chemo verabreichte Mittel nicht ausreichen sollte. Ich habe ihm heute geraten, beim Onkodoc anzufragen, ob er eventuell auch davon vorher schon eine Dosis einnehmen kann (laut Beipackzettel ist das vor der Chemo möglich, allerdings konnte ich nicht abschätzen, ob sich das dann nicht mit der Spritze in der Praxis beißt bzw ob es dann zu einer Überdosierung kommen könnte), und jetzt soll er zunächst einmal eine Tablette morgens präventiv dazu nehmen. Ich hoffe, dass er diesmal besser durch den Tag kommt. (Nach der Chemo darf er noch einmal bis zu 3 Tabletten als eine Dosis nehmen, soll aber wohl nicht mehr als 5 der Tabletten am Tag nehmen.)

Momentan hat er hauptsächlich damit zu kämpfen, dass ihm kein Essen mehr richtig schmeckt. Ich hoffe mal, dass sich das nach der Chemo wieder gibt. Ich habe schon ziemlich online recherchiert und auch in Apotheken nachgefragt etc, aber da gibt es anscheinend kein vernünftiges Mittel gegen (homöopathisch habe leider auch nichts gefunden bislang -_-').

Astreya 26.05.2009 23:28

AW: Jetzt haben wir den Salat!
 
Heute hatte mein Vater ja beim Aufstehen eine Tablette Vergentan bekommen und dann vor der Chemo eine Spritze Granisetron i.v. bekommen (das ist ein HT_3-Rezeptor-Antagonist wie Zofran, nur mit einer klein wenig höheren Halbwertzeit, es wirkt also noch ein bisschen länger. Der Doc war so nett, meinem Vater davon eine leere Schachtel mit Beipackzettel mitzugeben, weil er weiß, dass ich neugierig bin. ^^), und, zusammen mit einer weiteren Dosis Vergentan nach der Chemo ist es meinem Vater heute moderat gut ergangen. Moderat deshalb, weil er mit einigem Durchfall zu kämpfen hatte und sich ziemlich müde fühlte. Aber auf jeden Fall musste er sich nicht alle paar Minuten übergeben wie beim letzten Mal.

Ich habe mir heute mal die Zeit genommen, allerlei Leitlinien zur antiemetischen Begleittherapie zur Zytostatika-Therapie durchzulesen - nach dem, was dort zu finden war, ist eine HT_3-RA Gabe heutzutage "State of the Art", meist zusammen mit einem Cortisonpräparat. FOLFOX4 gehört nach den Tabellen "nur" in die Klasse der "moderat emetogenen Chemotherapien", das heißt ohne Begleittherapie tritt bei "nur" 30-90% der Patienten Übelkeit und Erbrechen auf. Durch die Wirkungsweise der HT_3-RA nutzt übrigens eine höhere Dosierung dieser Medikamente gar nichts, wenn trotzdem Erbrechen auftritt. Da die Substanzen bestimmte Rezeptoren blockieren, ist halt Ende Gelände, wenn schon alle Rezeptoren blockiert sind. Das Vergentan blockiert hingegen einen anderen Neurotransmitter, setzt also an einer etwas anderen Stelle an. Ich hoffe mal, dass die Kombination bis zum Ende der Chemo ausreicht. (Ansonsten gibt es aber zum Glück auch noch weitere Antiemetika - aber man muss halt schauen, wie das alles mit den Nebenwirkungen dieser Mittel passt, da die ja auch nicht ganz ohne sind.)

Morgen hat mein Vater ja zum Glück wieder den zweiten Tag, also kein Oxaliplatin mehr, und 5FU wird ja nur als "gering emetogen" eingestuft. Ergo sollte es ihm morgen dann auf jeden Fall so weit wieder okay gehen (wenn man von den üblichen Empfindungsstörungen und den Geschmacksveränderungen absieht).

Astreya 05.06.2009 17:45

AW: Jetzt haben wir den Salat!
 
Mein Vater hat sich diesen Montag (von privat) ein Rennrad gekauft, weil er bald wieder losradeln will. Ihm geht es also subjektiv recht gut, was schön ist.

Allerdings mache ich mir Sorgen, weil er doch einiges an Gewicht verloren hat. Zwar habe ich schon allerlei zum Thema gelesen, aber hier bin ich doch etwas unschlüssig - ist Gewichtsverlust unter FOLFOX4 normal? (Anfang Februar hatte er noch ca 86kg, heute sagte er etwas von 81,5kg.)

Zugegeben, er hat während der Chemogabe ziemlichen Durchfall, und durch den halb entfernten Dickdarm und 8cm entfernten Dünndarm fehlt natürlich auch etwas, außerdem hat er nicht so viel Appetit wie früher - aber es ist halt doch etwas auffällig.

Wie ist es hier anderen unter FOLFOX4 ergangen? Trat auch während der Zeit ein kontinuierlicher Gewichtsverlust auf? Hat sich das nach der Chemo dann erholt?

ingebinge 08.06.2009 09:21

AW: Jetzt haben wir den Salat!
 
Hallo Astreya,

bei mir gab es unter Folfox 4 einen kontinuierlichen Gewichtsanstieg, habe ca. 20 kg zugenommen :mad:.

Gruß Ingrid

heike_mike 08.06.2009 10:13

AW: Jetzt haben wir den Salat!
 
Liebe Astreya,
bei Mike gibt es auch seit der chemo nach op einen Anstieg.
Seit januar bis anfang mai 30 kilo.
Allerdings hatte er vor der op auch ca.20 abgenommen und er ißt gut und viel und muß nie erbrechen.

Lg Heike

Astreya 08.06.2009 17:46

AW: Jetzt haben wir den Salat!
 
Hallo Ingrid + Heike!

Vielen lieben Dank für Eure Antworten!

Ich habe heute Vormittag kurz beim Onkologen meines Vaters angerufen und ihm ebenfalls das Problem geschildert, daraufhin hieß es, mein Vater soll gleich morgen beim Doc vorbeischauen und er will sich mit ihm darüber unterhalten. Ich werde auf jeden Fall mitgehen und mal hören, wie es aussieht. Ich hoffe mal, es liegt wirklich hauptsächlich daran, dass er vielleicht weniger isst, weil ihm das Essen derzeit nicht so recht schmeckt.

@Inge: *Daumendrück* Ich wünsche Dir weiterhin beste Gesundheit!

@Heike: Auch Dir und Mike drücke ich natürlich weiterhin sämtliche Daumen und sende Euch massig positive Energien! :remybussi

Bb, Astreya

PantaRei 08.06.2009 22:30

AW: Jetzt haben wir den Salat!
 
Hallo,
ich hatte nach der OP mehr als 5 kg abgenommen. Während der Chemo nicht viel zugenommen (FOLFOX-4). Aber jetzt, 6 Monate nach Therapieende wieder mein "Ausgangsgewicht".
Denke, dass 5 kg nicht so viel sind. Aber das wird der Arzt besser wissen. Kann mir aber vorstellen, dass mit Appetitlosigkeit schon ein paar Kilo verloren gehen können.
Wünsche Euch, dass auf keinen Fall mehr dahinter steht.
Viele Grüße,
PantaRei

Astreya 09.06.2009 11:05

AW: Jetzt haben wir den Salat!
 
@Pantarei: Danke für Deine Antwort! Dem scheint offenbar so zu sein (Abnahme wegen Appetitlosigkeit). ^^

Also, ich war gerade mit meinem Dad beim Onkologen - heute hat er ja seinen 10. Chemozyklus, und der Doc hat ihn vor der ganzen Infusionsgeschichte zu sich gebeten. (Normalerweise ist der Ablauf in der Praxis beim Chemozyklus, dass mein Dad durch den Port Blut abgenommen bekommt, in der Praxis gleich die Laborwerte bestimmt werden und der Doc dann den Ausdruck mit den Daten zur Überprüfung und zum Abzeichnen bekommt, woraufhin dann die bereits vorbereitete Chemo verabreicht wird, wenn die Werte im grünen Bereich waren.)

Es sieht alles sehr gut aus, meinte der Doc, aber er wollte heute auf jeden Fall zur Verlaufskontrolle die Tumormarker bestimmen und hat CTs für Thorax und Abdomen angeordnet.

Auf meine Nachfrage nach den Leber- und Nierenwerten sagte er, dass alles bestens im grünen Bereich ist und er diesbezüglich sehr zufrieden mit meinem Vater ist. (Also mache ich mit den Homöopathika, die ich meinem Dad zur Unterstützung von Leber und Nieren gebe, auf jeden Fall nichts falsch :D )

Nächste Woche will er dann die CT-Aufnahmen und Werte mit meinem Vater besprechen, und da werde ich auf jeden Fall auch dabei sein.

Astreya 12.06.2009 22:47

AW: Jetzt haben wir den Salat!
 
Am Mittwoch hat mein Vater den CT Termin in Bottrop. Zum Glück ist die radiologische Praxis genau in der Etage unter der onkologischen Praxis, die Wege dort sind also kurz, auch wenn es sich um eine ambulante Praxis handelt.

(Das ist übrigens die onkologische Praxis, die mein Dad besucht: http://www.onkologie-bottrop.de - sieht sehr schick aus, und die Ärzte und Arzthelferinnen sind wirklich kompetent, sowohl im fachlichen als auch im menschlichen Bereich.)

Am Donnerstag sollen wir dann die Ergebnisse erfahren.

Irgendwie ist es merkwürdig - obwohl ich eigentlich guter Dinge bin, was die Behandlung betrifft, habe ich auf einmal irgendwie ziemliches Fracksausen, was die Untersuchungsergebnisse betrifft. Wird das CT wirklich zeigen, dass alles "sauber" ist? Ich hätte nicht gedacht, dass ich plötzlich diesbezüglich Ängste entwickele. Ich möchte mir nicht ausmalen, wie es meinem Vater und meiner Mutter ergeht. -_-'

Ich habe ja wenigstens eine gewisse medizinische Vorbildung, kann also sogar etwas unternehmen, um meinem Vater beizustehen, und ich verstehe auch, was die ganzen Berichte und Werte aussagen. Wenn ich mir vorstelle, dass ich dem ganzen Mist ohne Hintergrundwissen gegenüberstehen würde und nicht wüsste, was genau unternommen wird und was welche Medikamente für Auswirkungen haben etc - ich denke, ich würde ziemlich verrückt werden.

Um so mehr kann ich nachvollziehen, wie es meiner Mutter ergeht - sie hat nur "Krebs" gehört und ist natürlich total daneben, auch wenn sie es nicht zeigt (aber die Tatsache, dass sie letzten Monat mit akuten Herzrhythmusstörungen / Verdacht auf Myokardinfarkt als Notfall ins KH musste, zeigt ja sehr deutlich, wie nahe ihr das Ganze geht). Ich bemühe mich derzeit, meinen Eltern klarzumachen, dass mein Vater im Augenblick den Goldstandard als Therapie bekommt und dass seine Chancen, alles gut zu überstehen, sehr gut sind (was ja im Prinzip auch der Fall ist), aber da schlägt dann wieder das Vorwissen zu, und ich habe die statistischen Daten bei einem Stage III Colon-Ca mit lymphogener Metastasierung vor Augen, und ich habe Angst, was denn wäre, wenn er doch zu dem Prozentsatz der Patienten gehört, wo es nicht so gut aussieht.

Zumindest sind die Bottroper Onkologen auch guter Dinge, dass mein Vater noch mal mit einem blauen Auge davon kommen dürfte, und es geht ihm zum Glück so gut, dass er schon wieder längere Touren auf seinem Rennrad plant (obwohl wir momentan versuchen, ihn zu einer gewissen Mäßigung anzuhalten - er sollte jetzt während der Chemo besser nicht auf den glorreichen Gedanken kommen, mal eben eine 250km Tagestour nach Holland einzulegen, sondern lieber erst einmal eine kürzere Tour zum Beispiel nach Wesel oder so avisieren ^^).

Naja, sorry für den halben Roman, aber ich bin momentan doch etwas hibbelig. -_-'

Windlicht 17.06.2009 07:32

AW: Jetzt haben wir den Salat!
 
Guten morgen .... dass du etwas hibbelig bist kann ich sehr gut verstehen....
denn diese ungewissheit und das warten zerrt schon an den nerven ....
ich drücke deinem pa für heute auf jedenfall die daumen ......
daniela


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