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#1
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AW: R., Du fehlst mir so!
Dein Geburtstag heute. Alles Liebe, liebster R.!
Ich denke an dich und an die Party, die wir jetzt feiern könnten. Vielleicht hätte ich auch abgesagt, kennst mich ja, und du wärst sauer gewesen. So viele Dinge, die selbstverständlich waren damals, kleine Streitereien inklusive. Heute können wir kein Wort mehr miteinander wechseln. Du bist nicht mehr da. Aber irgendwie bist du trotzdem hier und ich spüre es und wie du ja weißt, kommuniziere ich mit dir. Sicher belächelst du mich oft, aber das konnte ich schon immer wegstecken (mal mehr, mal weniger ). Ich lasse es jetzt, mich zu fragen, wie und wo du wohl wärst, wenn du noch leben würdest. Das bringt nichts. Das Schicksal hat anders entschieden, auch wenn ich das nie verstehen werde. In einem Forum wie diesem wird einem - und das ist manchmal ein wenig tröstlich - bewußt, dass es noch viele andere Menschen gibt, die den Tod eines nahen Angehörigen oder Freundes nicht verstehen können. So viele, die sich fragen "warum gerade er?", "warum gerade sie?". So bleibt mir nur die Erkenntnis, dass es wohl doch Schicksal ist, was hier geschieht. Du fehlst sehr. Auch heute. Besonders heute. Du weißt ja - früher habe ich diesen Tag immer vergessen. Immer. Seit du tot bist nicht mehr. Hirnrissig, oder?! Aber naja, vielleicht liest du von irgendwo aus ja meine Einträge hier - ob von deiner Wolke aus oder in deiner Villa sitzend mit Fenster im Dach, durch das man die Sterne sehen kann. Weißt du noch?! Happy birthday, deine Vida
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~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Nach Regen kommt Sonnenschein! |
#2
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AW: R., Du fehlst mir so!
So vieles anders.
Heute wurde jemand begraben, den du kanntest, den du geschätzt hast. Und jemand ist jetzt sehr traurig. Warst du da heute? Einige der Leute, die auch auf deiner Beerdigung waren, standen dort auf dem Friedhof. Ein kurzer Gruss nur, dann ging ich weiter. Es war kalt. Ich war unberührt meistens, nicht die ganze Zeit. Aber in mir wächst etwas, vielleicht war das der Grund, warum ich in anderen Sphären war und gleichzeitig so wehmütig dem zublickte, dem heute mein ganzes Mitgefühl galt. Wehmut weshalb? Weil Erinnerungen manchmal die Realität sind. Sie verschwinden wieder, aber für kurze Momente sind sie eben da. Ich weiss immer noch nicht, wer ich bin! Was mag nun kommen? Sagst du es mir? Du bist stumm, ich weiß. Und doch auch nicht. Die Vögel singen draußen. Du singst mit, ich weiß es. Singst deine Lieder von oben herab, ja, so meine ich es, - von oben herab, so konntest du sein, wenn du eben so sein wolltest. Und das mochte ich. Die Überheblichkeit lag uns beiden ganz gut, was!? Du fehlst inmitten von diesem längst nicht mehr existierenden (Freundes-)Kreis. Sehr! Deine Vida Dem Namenlosen fühl ich mich vertrauter: Mit meinen Sinnen, wie mit Vögeln, reiche ich in die windigen Himmel aus der Eiche, und in den abgebrochnen Tag der Teiche sinkt, wie auf Fischen stehend, mein Gefühl. Rainer Maria Rilke
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#3
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AW: R., Du fehlst mir so!
Lieber R.,
heute sind es 9 Jahre. 9 Jahre ohne dich. 9 lange Jahre. Das kann ich fast nicht glauben. Du bist noch so real, du bist noch so deutlich erkennbar vor meinem inneren Auge. Deine Stimme ist noch so präsent in meinem Ohr. Und ich bin jetzt "zu zweit". Meine große Liebe wurde geboren und du würdest ihn mögen, das weiß ich. Ich kenne mich selbst besser inzwischen. Und doch auch nicht. Es ist immer auch wieder überraschend, was man morgens im Spiegel oder auch ohne ihn über sich erfährt. Jedenfalls - dir zum Troste ;-) - ich bin nicht wirklich ruhig geworden. Nein, nicht wirklich. Gerade deshalb fehlst du mir. Wie du wohl heute wärst? Ruhig? Nie im Leben. Ein Wortspiel...! Du fehlst mir. Deine Vida Alle, die in Schönheit gehn, werden in Schönheit auferstehn. -RMR-
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#4
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AW: R., Du fehlst mir so!
Liebster R.,
heute, 10 Jahre nach deinem Tod, ist mir ganz komisch zumute. Es war ein sonniger Tag und ich habe mich daran erinnert, wie ich mich damals - vor genau 10 Jahren - fühlte und wie unfassbar diese Nachricht schien. Ich habe eine weite Reise gemacht im letzten Jahr. In ein fremdes Land mit einer "fremden" Person, die du hättest unbedingt kennenlernen sollen. Aber ihr habt euch um zwei Jahre verfehlt. Noch wichtiger wäre es mir gewesen, dass du meine große Liebe, mein liebstes Kind, kennenlernst. Er ist mein Ein und Alles, er hält mich auf Trab, er macht mich stolz, er macht mich fertig und müde, er macht mich GANZ. Er hat nicht diese typische Mutter und das tut mir manchmal leid. Er hat MICH als Mutter und irgendwie glaube ich auch, dass es gut so ist. Er ist so richtig hier bei mir und er soll nirgends anders sein als bei mir. Wie schade, dass ihr euch nicht sehen könnt. Ach, R., so oft wäre es schön, wenn du hättest bleiben können. Ich hadere nicht mit den Geschehnissen, nicht mehr. Aber es ist immernoch so, dass du mir fehlst! 10 Jahre ohne dich. Nun bist du genauso lange fort, wie wir uns im Leben kannten. Wir kennen uns immernoch. Ich schicke dir all die Sonne dorthin, wo du jetzt bist, lasse dich teilhaben an allen schönen Dingen, die ich erleben darf und ich gedenke deiner heute mit einem Lächeln und mit tollen Erinnerungen. Du warst einzigartig und du bist vielen genau so in Erinnerung! Es klingt vielleicht schlimm, aber ist das nicht irgendwie auch schön? Ich weiß, das ist verrückt. Vielleicht bin ich verrückt. Vielleicht mochtest du mich deswegen. Und ich dich. Meine Gedanken umarmen dich! Deine Vida Monde und Jahre vergehen, aber ein schöner Moment leuchtet das Leben hindurch. -Franz Grillparzer-
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