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#1
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AW: Das Rennen läuft
Hallo Reigenlilie,
ich fürchte, da habe ich mich wohl missverständlich ausgedrückt. Seit 12 Jahren leidet meine Frau unter Depressionen. Die ersten Sympthome meiner Krebserkrankung hatte ich vor ziemlich genau zwei Jahre. Die Erstdiagnose war im Januar 2014. Zwei Monate später stand dann fest: unheilbar. Seit Mai d. Jahres habe ich meine erste Prognose überlebt, an der Zweiten arbeite ich. Habe für mich jetzt eine neue Möglichkeit gefunden, den Weg zu gehen. Nächste Woche werde ich das im Einzelnen mit meiner Psychotherapeutin besprechen. Von dem Ergebnis werde ich dann hier berichten. Liebe Grüsse Walter |
#2
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AW: Das Rennen läuft
Hallo Walter!
Vielleicht habe ich auch falsch gelesen. Aber dennoch finde ich es großartig, wie das machst. Alles Liebe auch für Deine Frau. Ich weiß, wie das Leben mit Deperessionen ist. Aber eben auch mit dem Krebs. Liebe Grüße Reigenlilie |
#3
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AW: Das Rennen läuft
Lieber Walter,
du hast soviel Mut und Kraft, ich bewundere Dich. Bin gespannt was du zu erzählen hast. Weiterhin alles Gute für deinen Weg! Liebe Grüße Aggi |
#4
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AW: Das Rennen läuft
Hallo Forengemeinde,
habe mich lange nicht hören lassen und möchte erst einmal allen danken, die hier ihre Beiträge hinterlassen haben, für die lieben und aufmunternde Worte! Vielen Dank! Nun, die letzte Woche hatte ich ja Chemopause und das Wetter hätte nicht schöner sein können. So habe ich mit meiner Frau zusammen einiges im Garten und ums Haus herum geschafft. Abends hatte ich dann leider wenig Lust, nochmal hier meine Kommentare zum Besten zu geben. Mir geht es erstaunlich gut, habe so gut wie keine Beschwerden und brauch keine zusätzlichen Medikamente. Hat leider auch zur Folge, dass ich mich hin und wieder überschätze. Ist die Grenze überschritten, meldet sich der Körper mit Kurzatmigkeit. So wird man wieder an diesen M**t erinnert. Aber wie schon weiter oben erwähnt: Jammern auf hohem Niveau. Mit meiner Psychotherapeutin gehe ich jetzt für mich neue Wege. Die Überschrift würde ich von einem Buch plagiieren: "Das Prinzip Placebo". Es geht darum, mit seinen Gedanken und mit einer positiven Einstellung über die Psyche das Immunsystem zu stärken. Im Prinzip geht es darum, seine Gedanken auf die richtige Formulierung zu bringen. Klingt jetzt erstmal verwirrend. Ich versuch es mal mit einem Beispiel: Falsche Formulierung: "Wenn mein Enkelkind im nächsten Jahr Geburtstag hat, könnte ich, wenn ich dann noch lebe, mit ihm einen Ausflug in den Zoo machen." Richtige Formulierung: "Wenn mein Enkelkind im nächsten Jahr Geburtstag hat, mache ich mit ihm einen Ausflug in den Zoo" Dieses Denken sollte alle Lebensbereiche umfassen. Zunächst bin ich mit meiner Therapeutin aber so verblieben, anfangs nur die realistischen Zeitabschnitte so zu beleuchten. Wer jetzt denkt, das ist ja ganz einfach... ...probiert es mal aus. Auch Gesunde denken immer mit einem gewissen Zweifel. Nach dem ich einen Vortrag von Herrn Prof Zettl, Uni Heidelberg, gehört habe, der zu meinem Erstaunen auch mit Studien-Ergebnissen überzeugen konnte, glaube ich wirklich daran, dieses "positive Denken" hat Einfluss auf das Immunsystem und kann somit das eine oder andere Wachstum von Metastasen vielleicht sogar verhindern (sorry, das Wort vielleicht wieder streichen). Zu dem noch ein Zitat meiner Therapeutin: "Auch Antibiotika nutzt nichts, wenn das Immunsystem nicht mitspielt". ...und mit dieser Einstellung geht es morgen in die nächste Chemo-Runde. Nun gehe ich fest davon aus, die "dicke Dame" (die mit der Nationalhymne zum Schluss) schicken wir jetzt mal für ein Jahr in den Urlaub und ich kurve derweil noch ein wenig auf Europas Rennstrecken rum. Danke fürs Lesen und euch allen nur das Beste! Schöne Grüße Walter Geändert von SmartM (05.10.2015 um 20:09 Uhr) |
#5
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AW: Das Rennen läuft
Hallo Walter,
halte an Deiner positiven Einstellung fest. Kurz zu mir: Gen-bedingte Veranlagung (FAP) zu Krebs im gesamten Verdaungs- trakt. 1974 Entfernung des gesamten Dickdarmes wegen beginnendem Krebs. 2003 OP wegen Enddarmkrebs. Nach meiner Genesung habe ich mir einen Psychotherapeuten gesucht, und bin zum Glück an einen sehr guten geraten. Er hat auch klinische Hypnose gemacht. Die Therapie bei ihm hat bei mir sehr gut angeschlagen, ich hatte keine Über- lebensängste mehr, konnte meinen Humor weiter verbreiten, was auch heute noch so ist. Was mir sehr geholfen hat, war, dass er mir Selbsthypnose beigebracht hat. Ich denke, dass mir dieser Umstand für die folgenden OPs die Kraft gegeben hat, diese unbeschadet zu überstehen. 2006 unklarer Befund Gallenblase - 2009 Krebs im Schliessmuskel - 2010 Krebs im Magen. Bei allen Befunden Entfernung der betroffenen Organe. Behalten habe ich trotz allem meinen Humor, dank Selbsthypnose. Selbst die Diagnose vor 5 Monaten, dass nun der Krebs -beginnende Adenome- in meinem Dünndarm wachsen und inoperabel sind, lassen mich nicht verzweifeln. Wenn ich einmal unruhig werde, lege ich eine CD von James Last ein, und spiele mir den Song "Biscaia" vor. Für mich ist dieser Song total beruhigend und der richtige Begleiter für meine Meditation. Versuche doch, für Dich einen Psychotherapeuten zu finden, der dies auch anbietet. Du kannst nur davon profitieren. Für die Zukunft wünsche ich Dir alles erdenklich Gute. LG Wolfgang |
#6
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AW: Das Rennen läuft
Hallo Walter,
ich lese Deine Geschichte seit vielen Wochen und freue mich immer, wenn Du positives berichtest. Ich war vor 6 Jahren an Brustkrebs erkrankt und habe "positives Denken" extrem praktiziert. Ein Freund, der vor zwei Jahren an Bauspeicheldrüsenkrebs erkrankt war und heute wieder topfit ist, hatte mich letztens auf das Thema "Salutogenese" aufmerksam gemacht. Salutogenese ist die Wissenschaft von der Entstehung und Erhaltung von Gesundheit. Ein sehr interessantes Thema ... vielleicht möchtest Du Dich ja mal ein bisschen belesen. Es gibt viele Berichte im www. http://www.gesundheit.de/wissen/haet...t-salutogenese Viele Grüße, Itzibitzi |
#7
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AW: Das Rennen läuft
Hallo lieber Walter,
ein wenig habe ich schon gezittert, das Du dich so lange nicht gemeldet hast. Dafür freue ich mich jetzt um so mehr über den Grund. Schön das Du die Zeit genießen konntest und deinen Garten auf Vordermann gebracht hast. Das mit der Überschätzung seiner Kräfte kenne ich nur zu gut. Aber macht nichts, Hauptsache du hattest Spaß! Du kannst dich sehr glücklich schätzen über deine tolle Therapeutin. Im Laufe meiner Krebserkrankung, die mich ja schon lange begleitet und viele aussichtslose Situationen bereitet hat bin ich immer genau, diesem Motto gefolgt. Das Glas ist halb voll und nicht halb leer! Ich habe einen spontanen Urlaub geplant, während mein Befund ausgewertet wurde. Dabei habe ich jeden Tag genossen und die Krankheit zu Hause gelassen. So versuche ich auch jetzt bei meinem Mann zu denken und ich bin froh das du mir das in Erinnerung gerufen hast. Ob es unrealistisch ist , weiß ich nicht, aber möglich ist es schon das es auch für diese Krankheit mal eine Pille gibt die wir alle noch erleben dürfen. Ich war schon ganz nahe am Aufgeben als ich durch ein Studienmedikament eine unglaubliche Besserung erfahren durfte. In diesem Sinne wünsche ich Dir eine gute und freudige Zeit, Liebe Grüße Aggi |
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Stichworte |
diagnosebewältigung, leben mit der krankheit, palliative chemo |
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