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  #1  
Alt 04.11.2016, 15:43
Safra Safra ist offline
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Standard AW: Raus damit!

Lieber Ralf,

schön, mal wieder ein Lebenszeichen von Dir zu bekommen. Deinem Humor hat der ganze Mist Gott sei Dank offensichtlich noch nicht geschadet. Ist aber vielleicht auch so 'ne Art Galgenhumor, kenn' ich auch, und manche verstehen das dann nicht - bei so einem ernsten Thema muss man gefälligst mit Leidensmine umherlaufen...
Die Sache mit dem Sekret: mir hatte man nach der Leber-Op dann auch den Schlauch entfernt, obwohl am Tag immer noch über 100ml rauskamen. Aber nach zwei Tagen Verlängerung - weil ich herumgebarmt habe, wo denn das ganze Zeug hin soll usw. - kannte man dann kein Erbarmen. Ging auch alles gut und wurde vom Körper entsorgt. Also möchte ich Dir da auch mal Hoffnung machen, dass sich das bei Dir in Wohlgefallen auflöst. Und ich kann Dir versichern: Auch wenn nichts mehr (augenscheinlich) an Krebs da ist, zwickt es doch dauernd hier und da, auch nach längerer Zeit. Die Breschen waren eben doch heftig, da hat man dann ein Leben lang dran zu knabbern.

Also lasse Dich dann bei der Reha schön verwöhnen, futtere Dir wieder paar Reserven an und zeige dem Untier die Zähne!!!

Viele Grüße! Safra
  #2  
Alt 24.11.2016, 20:56
zebra01 zebra01 ist offline
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Standard AW: Raus damit!

Hallo Ralf.
Bist du nun schon in der Reha oder musst du noch das CT abwarten?
Konntest du dich inzwischen weiter erholen?
Was macht die Wunde?

Lieben Gruss
Katharina
  #3  
Alt 29.11.2016, 17:44
Papstanwärter Papstanwärter ist offline
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Standard AW: Raus damit!

Liebe Katharina, liebe Mitstreiter,

am Samstag habe ich Bescheid bekommen, dass mein "Eil-Heilverfahren" genehmigt wurde. Ich darf vom 13.12. bis 03.01. zur Reha.
Vorher, am kommenden Donnerstag, steht noch das Kontroll-CT an.
Ich bin ein bisschen nervös, welches Ergebnis mich dort erwartet und wie darauf reagiert werden soll.

Unabhängig von der weiteren Vorgehensweise (eine anstehende Chemo wird vermutlich erst nach der Reha starten), werde ich auf jeden Fall die Feiertage zuhause verbringen wollen. Für mich kommt garnichts anderes in Betracht, zumal mir die Aussage meines Klinikarztes in letzter Zeit immer häufiger durch den Kopf spukt:

"Wenn Sie noch etwas vorhaben, sollten Sie es nicht auf die lange Bank schieben!"

Jetzt, wo ich fast beschwerdefrei bin, fällt es schwer zu glauben, daß sich etwas zusammenbraut, dem man nicht mehr Herr werden kann.
Allerdings darf ich mich auch keiner Illusion hingeben, die Tumormarker liegen aktuell noch über dem vierfachen des Normwertes.
Zuhause gehen wir mit dem Thema "ableben" mit einer Art Galgenhumor um.
Anders wäre es vermutlich nicht lange auszuhalten und auch sehr schwierig, darüber überhaupt zu sprechen.

Nun ja, aber es ist auch noch nicht soweit. Als ich letzte Woche meiner Onkologin erzählte, das mein Hausarzt mich im palliativen Notfall-Netzwerk angemeldet hätte, versicherte sie mir, das die Möglichkeiten noch nicht ausgeschöpft seien. Ich bin also weiterhin gespannt.

Was meine Wunde angeht: die offene Narbe hat sich zwar fast geschlossen, aber eben noch nicht ganz. Täglicher Kompressenwechsel ist also noch angesagt, da immer noch Sekret ausläuft. Zum Glück sind die Entzündungswerte unauffällig und per Ultraschall auch keine freie Flüssigkeit in der Bauchhöhle zu sehen. Ich vermute, in einigen Tagen wird sich auch das letzte optische Überbleibsel der letzten OP verabschieden.
Obwohl, im Moment sieht es tatsächlich so aus, als wenn ein zweiter Bauchnabel oberhalb des natürlichen meinen Bauch verziert.

Und ich darf voller Stolz verkünden: seit Entlassung aus der Klinik habe ich fünf Kilo zugelegt. Zugegebenerweise verdanke ich die nicht alle unbedingt den gesündesten Nahrungsmitteln, aber wann kann man in der Vorweihnachtszeit schon ungehemmt den kulinarischen Genüssen frönen und sich freuen, wenn etwas an Gewicht dazu kommt?

Am Samstag werden wir uns auf die Reise nach Hamburg begeben zum Gruppentreffen der facebook-Gruppe "Darmkrebs geht uns alle an".
Darauf freuen wir uns sehr, zumal wir anschließend weiterfahren, um die nächste Woche in Berlin zu verbringen.

An dieser Stelle würde ich mich gerne bedanken bei der Person, ohne die ich ein wirklich "armes Würstchen" wäre.
Ich schreibe extra "würde", denn Worte können nicht annähernd ausdrücken, welche Leistung mein Schatz erbringt. Als Versorger meiner Wunden, seelische Stütze und moralischer Anker werde ich ewig in Wanjas Schuld stehen.
Das alleine ist Beweggrund genug, dem Schalentier möglichst lange die Zähne zu zeigen. Und das werde ich! Aufgeben ist keine Option!

In diesem Sinne wünsche ich allen Mitkämpfern und Angehörigen eine schöne, schmerzfreie Adventszeit.

Liebe Grüße

Ralf
  #4  
Alt 29.11.2016, 17:57
hpd777 hpd777 ist offline
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Standard AW: Raus damit!

Lieber Ralf,

lass dich nicht entmutigen von wegen der bewussten Bemerkung.
Ich denke, dass du ein großer Kämpfer bist!

LG Peter
  #5  
Alt 29.11.2016, 18:03
Benutzerbild von anni.
anni. anni. ist offline
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Beiträge: 234
Standard AW: Raus damit!

Lieber Ralf,

schön dass es dir aktuell gut geht. Bei meinem Papa ist zurzeit auch Ruhe eingekehrt, wir müssen einfach die Zeit genießen.

Ich wünsch dir ebenfalls eine schöne, besinnliche Vorweihnachtszeit! Genieß die Leckereien ;-)

Ich drück die Daumen für das CT!

VG
Anni
__________________
Mein lieber Papa (*1958):

05/2014 ED Primär inoperables Thymuskarzinom
  #6  
Alt 30.11.2016, 14:09
Safra Safra ist offline
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Beiträge: 533
Standard AW: Raus damit!

Lieber Ralf,

schön, dass jetzt alles so gut heilt . Was diese Sache:
Zitat:
Zugegebenerweise verdanke ich die nicht alle unbedingt den gesündesten Nahrungsmitteln, aber wann kann man in der Vorweihnachtszeit schon ungehemmt den kulinarischen Genüssen frönen und sich freuen, wenn etwas an Gewicht dazu kommt?
anbelangt: Genieße es! Du wirst dann bei der Chemo vielleicht froh über paar Reserven sein.

Ich war auch nach meinen Ops und der Chemo knochendürr. Ich habe dann "tonnenweise" Plätzchen gebacken - zur Freude der Familie - und selber ordentlich reingehauen. Das geht nun nicht mehr, Gott sei Dank aber auch!

Alles Gute! Safra
  #7  
Alt 02.12.2016, 21:26
Papstanwärter Papstanwärter ist offline
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Standard AW: Raus damit!

Hallo zusammen,

gestern war einer der Tage, die nur sehr schwer zu beschreiben sind.

Er fing gut an in der Klinik, da der erforderliche Zugang zur Verabreichung des Kontrastmittels für das CT gelegt werden musste.
Erfahrungsgemäß sind schon mehrere Assistenzärzte an meinen Armvenen verzweifelt.
So nicht diesmal, ein erfahrener Pfleger kam, sah....und siegte beim ersten Mal.
Kaum spürbar war diese Hürde also genommen.
Das ganze Prozedere war relativ schnell über die Bühne gebracht.
Das Gespräch mit der Oberärztin dauerte nicht allzu lange. Sie kontrollierte mangels Ergebnis noch einmal die offene Wunde und fragte, ob wir auf das Ergebnis warten oder lieber telefonisch informiert werden wollten.
Ohnehin schon ein wenig unruhig, zog ich die telefonische Variante vor.

Noch während der Rückfahrt klingelte das Handy: die Klinik war dran.
Die Ärztin lieferte einen kleinen Umriß über das Ergebnis das sie mit den Radiologen zusammen erarbeitet hatte.

Sie schilderte mir, das der Kanal zur offenen Wunde nur noch einen minimalen Durchmesser habe und eine Windung des Dickdarms direkt unter der Bauchdecke kleben würde, was ein vorsichtiges "herauspräparieren" erforderlich machen würde, sollte der Bauch nochmals geöffnet werden müssen.
Bei diesen Worten lief mir ein kalter Schauer den Rücken runter.

Nach einer kurzen aber spannungsgeladenenen Kunstpause, sie muß wohl einen Hang zur Dramatik gehabt haben, eröffnete sie mir das eigentlich wichtigste Ergebnis:
im gesamten Abdomen war keine(!) Tumormasse zu erkennen.

Das bedeutet, entweder sehr kleine Metastasen oder eben keine mehr.

Für einen Moment war ich vollkommen sprachlos, hatte ich doch darauf gehofft, jedoch niemals mit gerechnet.
Meine Frage, ob es denn erforderlich wäre, eine Chemo in Betracht zu ziehen, verneinte sie. Es wäre ja keine Tumormasse zu erkennen und wäre nach HIPEC auch nicht Standard.

Ihr erlebt hier mit mir einen der glücklichsten Momente meines Lebens.
Der Krieg ist noch nicht gewonnen, aber diese Schlacht verbuche ich erstmal für mich.
Und die anstehende Reha nutze ich, um Reserven aufzufüllen für die nächste Runde.

Ich wünsche allen, die ebenfalls mit diesem Mist kämpfen müssen, Zuversicht, Hoffnung und Kraft verbunden mit der Hoffnung, das ihr die Adventszeit genießen könnt.

In diesem Sinne ganz liebe Grüße

Ralf

Geändert von Papstanwärter (02.12.2016 um 22:15 Uhr)
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Stichworte
bauchfellkrebs, hipec, lebermetastasen, peritonealkarzinose


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