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#1
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AW: Mut
Wir waren über das Wochenende bei meinem Bruder seinen 50ten Geb. feiern. Es war faszinierend, was meine Mama alles tut, damit mein Bruder nicht mitbekommt, wie es ihr geht. Sie kann im Moment z.B. die Schuhe nicht mehr binden und hat wahnsinnige Rückenschmerzen - wird auf Morphium eingestellt. Als ich ihr bei dem Fest bei manchen Sachen helfen wollte, hat sie mich angemosert, ich solle das alles nicht so hochputschen, aber ich hab gesehen, wie sie leidet. Mich haben später manche angesprochen, daß unsere Mutter sehr schlecht aussieht, ob sie krank ist. So ging es weiter. Als wir auf der Heimfahrt waren hat sie dann gezeigt, wie es ihr wirklich geht.
Es ist so traurig und tut alles so weh. Wie geht`s weiter?? Sie schmiedet Pläne, die sie nicht erfüllen kann. Aber ich weiß, daß sie die braucht. Das Wochenende war auf jedem Fall keine Erholung für mich. Bis bald Ina |
#2
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AW: Mut
Liebe Ina,
es tut mir sehr leid, dass Du nicht zum Durchatmen gekommen bist, habe Dir eben an anderer Stelle einen speziellen Gruß zukommen lassen, will es aber hier auch noch mal tun. Richtig helfen können wir virtuell sicher nicht, aber mit Worten ein ganz klein wenig trösten und Mut zusprechen und sagen "Du bist nicht allein". Es ist gut, dass Deine Mutter Pläne schmiedet, sehr gut sogar. Es spielt keine Rolle, ob sie realisiert werden, aber so schaut Deine Ma nach vorn, egal wie schlecht es ihr geht. Pass auf Dich auf, Ina! Michaela |
#3
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AW: Mut
... und es geht immer weiter. Wir waren beim Orthopäden und der hat festgestellt, daß der Knochenabbau im Moment (zu)schnell vorran geht. Er wollte meiner Mama Infusionen verschreiben, aber sie möchte nicht, da die Venen kaputt sind und ihr alles weh tut - Port ist indiskutabel. Sie wird gelb und müde und sie sagt, daß sie jetzt bald nicht mehr essen und trinken kann, da ihr von der Bestrahlung alles schmerzt. Sie geht heute abend zu Arzt. Leider kann ich nicht mit, da ich arbeiten muß.
Wie geht`s weiter oder eine andere Frage: wie lange noch? Manchmal ertappe ich mich dabei, daß ich mir die Frage stelle und hab dann sofort ein schlechtes Gewissen, aber ich mein das nicht bös. So jetzt geh ich mal mit meiner Tochter zum Arzt, dann ich und dann geh ich arbeiten. Dann seh ich weiter. Ina |
#4
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AW: Mut
Hallo Ina,
bei Dir kommt es ja knüppeldick - Du bekommst keine Ruhepause. Die Frage wie lange noch ist schon berechtigt und Du brauchst auch kein schlechtes Gewissen dabei haben. Denn: wie lange noch muß Deine Mama leiden? wie lange noch kannst Du das alles Ertragen? Nimm Dir ohne Gewissensbisse auch für Dich Auszeiten! Du brauchst noch lange viel Kraft - suche Dir Wege, daß Du auftanken kannst. Für deine Mama wünsche ich, daß ihr bald die richtige Medikamenteneinstellung wegen der SChmerzen findet und daß sie wieder essen kann. Ich drück Dich!!! Andrea |
#5
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AW: Mut
Sie bekam ein Mittel, das sie schlucken soll, bevor sie etwas isst. Leider verträgt sie dieses Mittel nicht und muß davon spucken. Zu allem Überfluß ist sie jetzt auch noch erkältet. Sie hat einen ganz fürchterlichen Husten. In der Klinik meinten sie, daß wenn der Husten noch schlimmer wird, soll sie etwas einnehmen. Ich hab den Verdacht, daß da eine Lungenentzündung sich anbahnt (meint auch der Hausarzt, mit dem ich telefoniert hab), aber wenn meine Mama nicht zum Arzt geht und mich nur noch anraunzt können wir auch nichts machen. Langsam merkt man auch das Morphium.
Ich bin müde. Ina |
#6
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AW: Mut
Hallo Ina,
seit vier Tagen ist bei Dir Funkstille - ich hoffe sehr, daß das nichts Schlimmes bedeutet!!! Ich denke oft an Dich! Bei meiner Mutter habe ich das Gefühl, daß sie schleichend schwächer wird. Sie ist im Kopf zwar ziemlich klar aber körperlich macht sie rückwärts. Am Samstag waren wir beim 70. Geburtstag meiner Tante und am Sonntag lag sie fast den ganzen Tag im Bett und war zu schwach um aufzustehen. Am 21.11. sind jetzt die nächsten Untersuchungen angesagt (CT-Thorax und MRT Kopf) und am 23.11. gibt es die Ergebnisse. Da bin ich schon sehr gespannt. Einen lieben Gruß von mir und ein Wuff von Leo schick ich an Dich und Luca Andrea |
#7
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AW: Mut
Gestern war ich bei meiner Mama - Putzen, Wäsche machen usw. die Rückenschmerzen werden nicht besser ganz im Gegenteil immer schlimmer. Ihr Husten wird auch nicht besser. Ich hatte abends bevor ich gegangen bin noch ein gutes Gespräch mit ihr. Sie hat realisiert, daß sie Metas hat. Leider spricht sie jetzt viel vom Sterben und daß sie Weihnachten nicht mehr da ist und so weiter. Es tut so weh, das zu hören. Ich weiß es ja, aber ich möchte es nicht wissen oder wahrhaben.
Ich würde manchmal noch viel mehr schreiben, hab aber den Eindruck, daß manches auch falsch verstanden werden kann. Ich liebe meine Mama. Wenn sie stirbt, bin ich alleine mit meinen Kids. Und dann??? Ina |
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