Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Lungenkrebs

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 21.06.2010, 23:50
Benutzerbild von rosa.sputnik
rosa.sputnik rosa.sputnik ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 13.11.2008
Ort: Austin, TX, USA + früher Düsseldorf
Beiträge: 550
Standard AW: Ich möchte einen anderen Weg gehen

Zitat:
Zitat von Karowerin Beitrag anzeigen

Kurz gesagt: Unsere Verlustängste als Argument in die Wagschale zu werfen, halte ich für falsch.

Herzlichst, die Karowerin
Punktlandung!!!
Genauso ist es!

LG
Jasmin
__________________
Meine Mama: ED 12.11.2008 Kleinzelliges Bronchialkarzinom, T4 N3 M1 (multiple Hirnfiliae)
4 Zyklen Cisplatin und Etoposit, Ganzhirnbestrahlung, dann Tumorprogression, April 09 neue Lungenmetastasen und obere Einflussstauung. Keine weitere Kontrolle, keine Chemo mehr... nur Hoffen auf ein kleines bisschen mehr Lebensqualität...Am 28.07.2009 um 11:26 Uhr Meine Mama ist in meinen Armen für immer eingeschlafen...
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 22.06.2010, 00:25
mischmisch mischmisch ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 19.04.2008
Beiträge: 1.070
Lächeln AW: Ich möchte einen anderen Weg gehen

Danke, Karowerin.

Ich habe mitgelesen, habe hier eigentlich nichts zu suchen.
Möchte aber doch danke sagen für deine Worte von Mut und Leichtsinnigkeit.

Dir, Kiska,
wünsche ich eine wunderschöne Zeit in Neuseeland, geniesse jeden Tag,
aber das tust du ja , und ich wünsche dir viele davon.

Alles Gute für dich

Rosita
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 22.06.2010, 04:24
Benutzerbild von Ariadne
Ariadne Ariadne ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 06.02.2009
Ort: Hamburg
Beiträge: 295
Standard AW: Ich möchte einen anderen Weg gehen

Hallo Kiska,

ich bewundere deine Entscheidung, basierend auf Grundlagen deiner logischen Gedanken.
Als Hinterbliebene beschäftigt mich dieses Thema sehr. Chemo oder nicht Chemo.

Mein Freund war durch eine Herztransplantation und die vielen Medikamente, die einzunehmen waren, auch wie du "vorbelastet".
Aus diesem Grund war es für uns von Anfang an klar: Eine Chemo kommt nicht in Frage. Und wir waren von dieser, unserer Entscheidung felsenfest überzeugt.
Und dann kam der Tag, an dem uns von einer Freundin der ärztliche Rat erteilt wurde: "Damit ihr euch nicht eines Tages vorwerfen werdet nicht doch alles versucht zu haben, empfehle ich euch mit dem Onkologen wenigstens eine sanfte Chemo durchzuziehen und danach, nach Erfolg und Verträglichkeit zu entscheiden.....hat es erwas gebracht, machen wir weiter oder nicht? Der Gedanke war einleuchtend.
Gesagt, getan.
Onkodoc wählte eine "sanfte" Mono-Chemo aus; und ab diesem Moment befanden wir uns in den Mühlen einer klassischen Chemobehandlung. Einem Zwang gleich, folgte der ersten erfolglosen Chemo die zweite und dritte, gleichfalls erfolglos, und danach hatte Onkodoc für ihn nichts mehr "in der Hosentasche". Austherapiert nennt man das. Und wäre noch eine möglich gewesen, er hätte auch dieser zugestimmt. So sind wir Menschen, denn die Hoffnung stirbt zuletzt.
Die Zeit während den Chemos wurde von den üblichen Nebenwirkungen begleitet, die, wenn man es denn wirklich will, immer auch erträglich sind. Aber - von den zahlreichen Nebenwirkungen nahm Fatigue das fort, was Lebensfreude ausmacht. Das Vogelgezwitscher nicht wahrnehmen zu können, den Duft eines Kuchens nicht riechen zu können, das Flimmern des Sonnenlichtes auf der Elbe nicht sehen zu können, ja nicht einmal sehen zu wollen . Für mich, als Angehöriger, war es schwer dieses zu erleben, nicht helfen zu können. Und wie schwer muss diese Machtlosigkeit im Unterbewusstsein des Betroffenen gewesen sein, sich dagegen nicht wehren zu können.

Häufig stellt sich mir die Frage nun: Wie wäre unsere Zeit verlaufen, wenn wir nach dem ersten Chemoversuch aufgehört hätten? Einen Teil der Antwort mag man sich aus den Erkenntnissen nehmen, dass es nach dem Absetzen jeder Therapie zu eindeutiger Besserung des Allgemeinbefindens kam.
Das freilich sagt nichts über das stetige Fortschreiten der Krankheit aus.

Jede Entscheidung liegt bei dir. Niemand kann sie dir abnehmen. Dieser Umstand berührt mich noch immer sehr. Über Dinge entscheiden zu müssen, die man sich im Leben nie vorgestellt hatte.

Dein Lebenspartner, weiß er um dich?

Neuseeland - ich wünsche dir alles Glück, dass du erhaschen kannst.

Ich umarme dich und denke an dich,
Marian

Geändert von Ariadne (22.06.2010 um 04:27 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 22.06.2010, 09:44
yagosaga yagosaga ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 29.04.2010
Ort: Braunschweig
Beiträge: 215
Standard AW: Ich möchte einen anderen Weg gehen

Liebe Kiska,

inzwischen hast Du uns freundlicherweise noch ein paar Informationen an die Hand gegeben, die ein klareres Bild ermoeglichen. In solchen Fällen denkt ja jeder zunächst von sich selbst her und gelangt dann zu einem Urteil. Schwieriger ist es, die andere in ihrer Situation zu sehen, und dann werden auch die Unterschiede erkennbar. Wenn ich für Chemotherapie plädiere, dann auf dem Hintergrund, dass ich keine anderen Belastungen habe, die die Lebensqualität trüben. Ich bin körperlich ziemlich fit, gehöre zu den "Eisschwimmern", die im Winter im Freien gerne baden gehen. Die Nebenwirkungen der Chemo nehme ich anders hin als jemand, der schon eine längere, belastende Krankheitsgeschichte hat. Freilich kann ich mir auch eine Situation vorstellen, wo auch ich darüber nachdenken würde, auf Chemo zu verzichten. Wenn ich z.B. einen Rückfall erleide, bei dem mir bewusst ist, dass es damit geradewegs aufs Sterben zugeht.

Der Krebs zwingt uns ja dazu, unsere Ziele kürzer zu stecken und zu unterscheiden zwischen dem, was möglich ist und zunehmend unmöglich wird. Ich wünsche Dir eine wunderschöne Reise nach Neuseeland (ich selbst hatte mal als Jugendlicher eine Brieffreundin in Whangarei) und vor allem, dass Du die Reise weitgehend ungetrübt genießen kannst. Gern schließe ich Dich unbekannterweise in meine Gebete ein!

Beste Grüße
Ecki
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 03:09 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55