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  #436  
Alt 07.03.2007, 10:38
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hope38 hope38 ist offline
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Standard AW: habe heute chemo-und strahlentherapie begonnen

Liebe Moni!
Danke für Deine Worte!
Genau, mein Darm schafft das. Zumindest gebe ich ihm die Chance! Weißt Du, für viele Menschen ist es sehr schwer, sich vorzustellen, man müßte mit dem Stoma leben. ABER MAN KANN ES, gut sogar. Ich habe kaum Einschränkungen, kann fast alles essen. Das ist doch schonmal toll. Auch mein Vater hat sich sehr schwer getan, als ich ihm gestern sagte, daß ich evt mit dem Beutel leben muß. Heute sprach ich nochmal mit ihm und habe ihm gesagt, daß ich sehr schnell das Stoma akzeptieren konnte, weil es so viel Sinn macht. Es hat mir geholfen. Ich sehe es wirklich als große Hilfe. Da gibt es so viele andere Dinge, die mir sehr viel schwerer zu akzeptieren fallen (hä, was ist denn das für ein deutsch??).
Ich bin sehr aufgeregt, wenn wir das hinkriegen mit dem Treffen !!!

Liebe Grüße,
Leena
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  #437  
Alt 07.03.2007, 10:47
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hope38 hope38 ist offline
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Standard AW: habe heute chemo-und strahlentherapie begonnen

Liebe Sabine!
Danke für Deine lieben Worte!
Ich denke, daß man stark nur sein kann, wenn man auch schwach ist, daß man mutig nur sein kann, wenn man auch Angst hat, daß man hoffnungsvoll nur sein kann, wenn man auch hoffnungslos ist. Und ich denke, daß die Angst immer zu unserem Leben gehört. Sie wird nur in extremen Situationen, die diese Krankheit mit brutaler Offenheit darstellt, übermächtig. Sie kann uns lähmen, sie kann uns verzweifeln lassen. Sie braucht Raum. Aber der darf nicht zu groß werden. Und so laufen eben diese beiden Gesellen zusammen, die Angst und die Hoffnung!

Hmm, ich sehe das ehrlich gesagt anders mit dem "positiven Aspekt der Krankheit". Sicher, die Erkrankung bringt andere Sichtweisen zutage. Aber ich glaube mittlerweile, daß uns das auch vorher jeden Tag passiert ist. Gedanken und Gefühle, auch von anderen Menschen ausgesprochen, verändern uns. Minimal vielleicht, niemals so mächtig wie der Krebs. Wenn wir von ihm bedroht sind, suchen wir uns eben auch gute Seiten, weil das zum Menschsein, zum Verstehen, was da passiert, dazugehört. Ich glaube, uns Menschen fällt es schwer, Dinge hinzunehmen.
Ich sehe nur einen einzigen Aspekt dieser Krankheit, die ich als "positiv" einstufen kann: Die Vorsorge für meine Familie wird sich ändern, sie bekommen eine riesengroße Chance für ihr Leben! Das ist enorm viel!!! Und ich habe einen großen Preis dafür gezahlt.

Witzigerweise habe ich mir nie die Frage gestellt "Warum ausgerechnet ich". Komisch, oder? Klar verzweifele ich oft und denke darüber nach, warum ich so krank geworden bin. Aber nicht anklagend. Weißt Du, wie ich das meine? Ist schwer auszudrücken...

Sei lieb gegrüßt und alles Gute,

Leena
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  #438  
Alt 07.03.2007, 14:52
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meliur meliur ist offline
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Standard AW: habe heute chemo-und strahlentherapie begonnen

Wer es schafft, sich erst gar nicht auf das bohrende "Warum?" einzulassen, tut gut daran. Denn alle von uns, die sich von diesem Wort und diesem Fragezeichen immer wieder haben bombardieren lassen, wissen, dass es uns keinen Zentimeter weiterbringt, sondern nur verzweifeln lässt. Mir kam - und ich bin jetzt noch so dankbar dafür! - schon damals sehr bald der Gedanke:
Nicht zurückschauen und "WARUM?" fragen, sondern nach vorne schauen und "WOZU?" fragen!
Mit anderen Worten: Ok, ich habe diese unselige Krankheit. Was mach ich jetzt damit? Wie gehe ich am besten mit der Situation um? - und ganz schnell konnte ich aus dem ersten Schock aufstehen, Ärmel hochkrempeln, mich informieren was das Zeug hält (befreundete Mediziner, Bücher, Internet...). Offenbar ist es meine Aufgabe, mit dieser Bedrohung klarzukommen. Gut, ich nehme die Herausforderung an - packen wirs an!
Und eigentich glaube ich, dass Ihr alle hier mehr oder weniger so denkt, denn sonst würdet Ihr Euch nicht regelmäßig im Forum einloggen und das Gespräch suchen, sonst wärt Ihr nicht alle so top informiert, sonst würde Euch nicht interessieren, wie es anderen geht in dieser Situation und was die gemacht haben oder machen. Mir jedenfalls hat diese Strategie nicht nur zum seelischen Überleben verholfen, sondern auch zum inneren Aufräumen und zu sehr - ohne schnulzig klingen zu wollen - erhabenen Momenten.
Deswegen muss man nicht den Krebs als Heilsbringer verklären, Leena, das sehe ich genauso, aber wir sind nun mal gezwungen, uns mit dieser Krankheit zu arrangieren. Es ist, das glaub ich auch, ein zutiefst menschliches Bedürfnis, dem damit verbundenen Leid einen Sinn zu verleihen. Und glücklich die, denen es gelingt, denn das lässt uns innerlich überleben - selbst über den klinischen Tod hinaus. Auf der anderen Seite bin ich empfindlich gegen süßliche Verbrämungen und Verkitschung, denn klar, Du hast Recht: Das ist einfach eine besch... Krankheit, und kein einziger Mensch hat die verdient!

So, das war mal mein philosophischer Erguss zum Thema... Nix für ungut
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  #439  
Alt 07.03.2007, 16:41
bobbylee bobbylee ist offline
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Standard AW: habe heute chemo-und strahlentherapie begonnen

Liebe Leena,

wie schön, dass nun wieder eine Sorge weniger auf dir lastet, und die Untersuchung ein gutes Ergebnis hatte. Gib deinem Darm die Zeit, die er noch braucht. Du setzt dich ja nicht unter Druck, das ist gut so. Ich hatte mein Stoma auch alles in allem 15 Monate, es kam allerhand dazwischen, was die Rückverlegung hinauszögerte. Das machte mir aber nicht viel aus, weil ich auch recht gut damit zurecht kam.
Noch einen schönen Tag und viele liebe Grüße an dich
B bby
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  #440  
Alt 07.03.2007, 17:33
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hope38 hope38 ist offline
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Standard AW: habe heute chemo-und strahlentherapie begonnen

Zitat:

"Deswegen muss man nicht den Krebs als Heilsbringer verklären, Leena, das sehe ich genauso, aber wir sind nun mal gezwungen, uns mit dieser Krankheit zu arrangieren. Es ist, das glaub ich auch, ein zutiefst menschliches Bedürfnis, dem damit verbundenen Leid einen Sinn zu verleihen. Und glücklich die, denen es gelingt, denn das lässt uns innerlich überleben - selbst über den klinischen Tod hinaus."

Liebe Meliur!
Ja, du hast in vielen Dingen Recht. Es ist einfach zu gewaltig, was uns da ins Gesicht schlägt, als daß man sich zurückzieht- aber auch diese Reaktionen soll es wohl geben, Menschen, die gar nicht darüber nachdenken möchten, die darüber nicht reden, die sich nicht informieren.
Und ja, Du hast Recht, wir müssen uns arrangieren mit dem Krebs. Mit dem neuen Leben. Und der Mensch ist erstaunlich, daß es das aushält, daß er das kann.
Aber ich werde dieser Krankheit keinen Sinn geben können. Ich will es nicht. Ich werde sie annehmen, muß ich ja, aber mehr nicht. Vielleicht sehe ich das auch noch nicht "richtig", verstehe nur zu einseitig, was damit gemeint ist, wenn man Dingen einen Sinn geben will oder soll oder sollte. Ich kann es einfach nicht.
Weißt Du, ich habe ein wirklich glückliches Leben: Ich bin mit meinem Mann schon sehr lange zusammen, wir haben 6 wundervolle Kinder zusammen "geboren", wir ziehen immer am selben Strang, wenn man das so nennen kann. Ich war glücklich. Ich habe viele Freunde, die mir wichtig sind und zu denen ich ganz tiefe Beziehungen habe. Andere Menschen haben weniger Platz in meinem Leben. Auf die habe ich keine Lust! Und dann kam diese Krankheit, hat mir Türen zugeschlagen und ich mußte mühsam neue öffnen. Ich tue es ja und immer wieder, weil ich LEBEN will. All diese Behandlungen habe ich mitgemacht und oft bin ich ertrunken in Angst. Angst, dieses Leben zu verlieren, denn ich werde noch gebraucht.
Ich kann also diesem Krebs keinen hohen Stellenwert in meinem Leben einräumen. Ach je, manchmal glaube ich, ich verstehe das alles gar nicht. Vielleicht bin ich nicht in der Lage, Eure Einstellungen zu verstehen?
Ich bin auch jetzt glücklich in meinem Leben. Ich genieße die Tage mit meinen Kindern, die Frühlingsdüfte, die Aussicht auf den Sommer, die Vorfreude auf die Reise nach Rom- aber das tat ich schon immer...
Verstehst Du,wie ich es meine? Ich glaube, ich tue es nicht!

Ich freue mich aber, daß Du so kraftvoll und positiv denkend bist. Das tut sehr gut und es sprüht auch immer auf einen über! Alles alles Gute für Deine Untersuchung morgen!!!

Liebe Grüße,
die verwirrte Leena
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  #441  
Alt 07.03.2007, 18:42
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meliur meliur ist offline
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Standard AW: habe heute chemo-und strahlentherapie begonnen

Liebe Leena,

ich glaube schon, dass ich verstehe, was Du meinst. Widersprüchlichkeiten, die eh schon jedes Leben prägen, treten noch viel stärker hervor, wenn man mit Krebs lebt. Jelly trifft den Nagel auf den Kopf, wenn sie ihren Thread "Leben zwischen Hoffnung und Angst" nennt.
Und es gefällt mir so an Dir, dass Du die schwierigen Phasen voller Zweifel, die, wo es einem einfach sch... geht, hier auch thematisierst und so ehrlich bist. Die haben wir alle!
Danke für Deine Wünsche für morgen! Ich werde berichten!
Meliur
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  #442  
Alt 07.03.2007, 20:57
Luna76 Luna76 ist offline
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Standard AW: habe heute chemo-und strahlentherapie begonnen

Hallo Liebe Leena und Meliur,

ich bin auch so hin und her gerissen zwischen Angst und Hoffnung wobei die Angst kleiner ist! Es lief bis jetzt in den letzten 12 Monaten alles so gut , vielleicht zu gut?! Klar freu ich mich darüber aber da sind auch die Zweifel und die Angst , ist wirklich alles gut. Kann mein Körper es wieder so gut verbergen das er eigentlich krank ist? Es hat ja nun auch über 2 Jahre gedauert bis ich gemerkt habe das was nicht stimmt. Besser gesagt der Krebs hatte schon länger in mir gewohnt und viel Zeit gehabt so viel kaputt zu machen! Das schlimme daran ist , das mir kein Arzt geglaubt hat das mir was fehlt! Ich habe es aber gemerkt und konnte nix tun bis die Schmerzen so doll waren das ich nicht mehr konnte. Ich war aber immer noch körperlich fit, wo der Arzt einfach nur den Kopf geschüttelt hat als er mein Befund hatte. Tumor riesig , Leber-Meterstasen von über 5 cm und Lymphen befallen und die Lunge! Ich war geschockt. Als der nachließ , das ziemlich schnell war (warum keine Ahnung) hab ich so du Meliur gehandelt. Der krebs ist jetzt da und muss wieder weg! Wie ? das war jetzt raus zubekommen......was kann ich tun , was muss ich tun usw. Ärmel hoch und ran. Nach 4 Wochen hatte ich dein mein zusammen Fall. War 9 Tage im Krankenhaus und da hab ich begriffen was los ist! Ich kam aber wieder auf die Beine und habe dem Krebs den Kampf angesagt und ich werde gewinnen!!!!!Ich will leben! Habe meine Chemo durch gezogen bis ich nicht mehr konnte und das waren immerhin 8 Monate. In der Zeit habe ich versucht so normal wie möglich zu leben und positiv und habe es hinbekommen. Dann kamen die Op`s , 4 Stück und das in 12 Wochen. Als ich dann aber erfahren habe wie groß die ganzen Narben werde und vor allem die Narbe von der Leber bekam ich mein tief. Mein Bauch wird nicht mehr so aussehen wie vorher , völlig im a.....werde ich mich wieder trauen zum Sport zu gehen mit duschen und Sauna was ist mit einem Partner usw. Von ner Freundin hörte ich nur jammere nicht wegen der Narben und so , hauptsache du wirst ok. Klar sie hatte recht aber das war jetzt unwichtig und warum darf ich nicht auch mal Angst haben , Angst vor der Zukunft!! Gut, auch das habe ich hinbekommen bis zur letzten Op. Die war heftig und ich hatte Schmerzen als ich zu hause war.Große Schmerzen und hatte dann die Gedanken lieber sterben als solche schmerzen zu haben.Darf man solche Gedanken haben?! Hinzu kam die Komplikation und ich war mit meiner Kraft am Ende.Wieder Krankenhaus aber zum Glück alles nicht so schlimm und schnell wieder im Griff. Dann kam die Angst , große Angst ,war das jetzt alles ,kommt da noch was. Was bringt die Zukunft. Ich wollte mein altes Leben wieder haben. Das ist verdammt schwer das hinzunehmen, das es nicht mehr so sein wird wie es war . Ich muss aber und ich glaube an mich und meine Kraft. Für die Ärzte ist es erstaunlich das ich nach so einer großen und schweren Op jetzt schon so fit bin. Warum ich das ganze ganz gut wegstecke weiß ich auch nicht.Vielleicht ist es auch weil ich das ganze auch nicht ganz an mich ran lasse so eine Art selbst Schutz....wer weiß.
Ich habe durch die Krankheit die wirklich besch......ist auch einiges positive abgewonnen. Habe gelehrt bekommen wer meine wirklichen Freunde sind, habe neue gewonnen, meine Haut im Gesicht ist besser geworden dank Chemo, bin durch die Krankheit gewachsen ect. Leena ,aber genauso gut hat sie ihre negative Seiten das sehe ich auch so und finde das nicht gerecht und frage auch mich "warum gerade ich" Die Angst die wird uns glaub ich eine ziemlich lange Zeit begleiten aber wir müssen lernen mit ihr umzugehen. Wie das genau gehen soll weiß ich auch noch nicht. Ich werde weiterhin positiv denken und daran glauben das alles gut wird.
Leena , ich bewundere dich das du dein Storma annehmen konntes! Das wäre was ich absolut nicht könnte.

Sorry das es doch etwas länger geworden ist.

Lieben Gruss
Tina

Ps. Ich habe vor 6 Jahren meine allerbeste Freundin an Krebs verloren und weiß daher wie es die Hoffnung zu verlieren!
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  #443  
Alt 07.03.2007, 22:03
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meliur meliur ist offline
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Standard AW: habe heute chemo-und strahlentherapie begonnen

Tina, vor Dir zieh ich den Hut.
Und werde selber recht klein.
Deine Geschichte ist heftig, umso größeren Respekt habe ich vor Deinem Umgang damit!
Ich hatte auch meine Zusammenbrüche, den heftigsten, als klar wurde, dass ich vielleicht nie Kinder bekommen kann, was ich mir so gewünscht hatte. Und dann nochmal einen ähnlich wie bei Dir, weil das einfach alles so viel war, weil die Nerven blank lagen und die Kräfte einfach aufgebraucht waren. Dieses Gefühl, viel zu klein zu sein für die Lawine, die einen da überrollt und die, anstatt schwächer zu werden, immer gewaltiger zu werden scheint. Wo eine Hiobsbotschaft die nächste toppt und man manchmal nur noch bemüht ist, am Telefon oder im Sprechzimmer die Fassung zu bewahren.
Aber Du hast 4 OPs (in SO kurzer Zeit!) und 8 Monate Chemo hinter Dir, Wahnsinn. Und Du klingst auch immer so optimistisch und hast Deinen Humor nicht verloren! Das ermutigt so.
Leena, was Die Akzeptanz Deines Stomas angeht, geht es mir wie Tina. Ich glaube, das wäre für mich erstmal die nächste Hiobsbotschaft. Aber wie ich vor einiger Zeit schon mal gesagt habe, Deine Art, darüber zu sprechen, nimmt dem ganzen für mich den Schrecken.
Es klingt total bescheuert, das zu sagen, weil das eigentlich nur eine Mutter sagen kann oder vielleicht eine Figur in nem Ami-Kitschfilm kurz vorm Abspann, aber ich bin richtig stolz auf Euch, obwohl ich Euch kaum kenne.

Meliur
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  #444  
Alt 07.03.2007, 22:34
Luna76 Luna76 ist offline
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Standard AW: habe heute chemo-und strahlentherapie begonnen

Hallo Meliur,

Danke für deine Worte. Wie ich das ganze bis jetzt so gut geschafft habe , frag ich mich manchmal auch. Woher nehme ich die Kraft ? Keine Ahnung! Ja , ich bin optimistisch und ich hoffe ich bleib es auch.Und was den Humor angeht habe ich durch die Krankheit teilweise erst richtig bekommen. Ich glaub das muss man teilweise auch bei den ganzen Untersuchungen und Krankenhausaufenthalte. Gerade was die Po Sachen angehen. Ich habe da so ein Arzt der das ganz locker sieht, von wegen "ich brauch mal flutschi (Gleitmittel) oder der Darm fühlt sich ein wenig eng an , ich nehme mal den anderen Finger! Dann nach den Op`s sich waschen lassen, mit Blasenkatheter rumlaufen und ziehen lassen, man sieht irgendwie scheiße aus , sorry Ich bin der Meinung ohne Humor und ein wenig cool sein geht das nicht.

Das mit dem Kinderwunsch habe ich vergessen zu erwähnen. Das war auch, was mich traurig gemacht hat das es sein könnte das ich keine Kinder haben kann ! Ich würde auch gern eine Mama mal werden.So richtig habe ich mich damit noch nicht beschäftigt.Begriffen habe ich es aber ! Ich liebe Kinder , arbeite im Kindergarten.

Lieben Gruss Tina
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  #445  
Alt 16.03.2007, 12:02
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Standard AW: habe heute chemo-und strahlentherapie begonnen

Meine liebe Birgit!
Noch immer hallt unser Treffen in mir nach. Ich sehe Dich und Moni gant dicht bei mir. Es hat mir so gut getan. Ich freue mich jetzt schon, Euch wieder zu sehen- und dann nehme ich auch mal so ein GROSSES Eis!

Ich danke Dir für Deinen schönen Spruch! Manchmal frage ich mich, wo Du die immer her nimmst?!

Liebe Birgit, ich umarme Dich ganz ganz doll!

Liebe Grüße,
Leena
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  #446  
Alt 18.03.2007, 10:49
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Standard AW: habe heute chemo-und strahlentherapie begonnen

Ihr Lieben!
Sie hat mich wieder erwischt, die Traurigkeit. Die Mutlosigkeit hat sich herangeschlichen und mich übermannt!!!

Das Leben in Warteschleife! Uahhh, ich habe das Gefühl, ich renne und renne und komme nirgends an. Herrje, was habe ich alles hergeben müssen? Ich bin irgendwie ein Neutrum geworden, keine richtige Frau mehr. Viele Dinge, die zu den "schönsten Dingen im Leben" zählen, sind zur Zeit nicht mehr möglich. Ich fühle mich so fremd in diesem Körper.
Angst umkreist meine Sinne, hüllt sie ein. Die Decke ist schwer, kommt mir vor wie aus Blei. Ich schaue hinaus, sehe die Sonne nicht, spüre die Wärme nicht. Ich friere so sehr. Ich bin allein. Meine Eisscholle wird gerade hart geprüft. Manchmal, Ihr Lieben, habe ich keine Lust mehr auf diesen Weg. Ich wünschte, alles wäre wieder so wie früher. So sorglos, meinetwegen auch langweilig. Würde ich alles in Kauf nehmen, alles!
Mir ist bewußt geworden, daß ich nun alle 3 Monate an einer Kreuzung stehen werde! Und ich weiß nicht, wie lange werde ich den Weg gehen, der für mich sonnig ist, wann werde ich im schattigen, kalten Licht wandern? Will ich das? Kann ich das? Woher kommt die Kraft?
Mein Herz weint. Meine Seele weint. Und ich kann sie nicht wirklich trösten. Ich muß nach vorne schauen, ich muß hoffen und glauben- doch woher soll das immer kommen? Was, wenn die Augen es nicht schaffen, nach vorn zu sehen? Was, wenn das Herz sich nicht öffnen kann, weil es so verkrampft ist vor Schmerz?
Ich liege am Abend in meinem Bett neben meiner kleinen Tochter. Ihr Körper ist so warm, so entspannt, sie atmet leise und gleichmäßig. Ich nehme ihre kleine Hand in meine, ich küsse sie. Ich sehe sie an, heiße Tränen brennen in meinen Augen. Meine Kleine, werde ich Dich lange genug begleiten können? Meine Kleine, werde ich da sein, wenn Du in den Kindergarten gehst, wenn Du stolz Deine Schultüte vor Dir herträgst? Meine Kleine, werde ich in der Kirche stehen und aufgeregt Deine Konfirmation verfolgen? Werde ich das???
Es ist still in meinem Schlafzimmer- es ist still in mir. Ich weiß es nicht. Niemand weiß es. Und das nimmt mir oft den Atem...

Uff!

Ihr Lieben, danke, daß es Euch gibt!

Eine liebe Umarmung und ein leises Schluchzen,

Eure Leena
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  #447  
Alt 18.03.2007, 12:33
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teddy.65 teddy.65 ist offline
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Standard AW: habe heute chemo-und strahlentherapie begonnen

Hallo Leena,

ein jeder von uns kennt diese Traurigkeit, von der du schreibst. Der eine erlebt sie intensiv, der/die andere weniger.

Es ist schwer, aber es bringt dir nicht daran zu denken was du nicht erleben könntest, sonder solltest deine Gedanken darauf lenken was du JETZT erleben darfst.

Du weißt, auch ich fühle mich fremd in meinem Körper, habe auch nach 2 Jahren nicht aufgeben dafür zu kämpfen, dass sich etwas ändern wird, da ich so nicht zufrieden bin. Bei dir ist noch alles frisch, kann noch gar nicht aufgearbeitet und akzeptiert sein. Lass dir Zeit.

Ich kenne das Gefühl den Kindern zuzuschauen und dann die Frage: Wie lange darf ich noch dabei sein. Sehr, sehr oft werde ich dann trotzig, wütend und störrisch indem ich denke: Ich werde bleiben, ich werde sie nicht allein lassen. Das kann und darf nicht sein. So war das nicht vorgesehen. Nun erst recht!!!

Gib nicht auf. Du hast letzte Woche neue Freunde persönlich getroffen und für einige Zeit daraus Kraft geschöpft. So wird es wieder sein und die Zeit in der es dir gut geht und du dich kräftig fühlst wird immer länger werden. Die Abstände bis zu nächsten Traurigkeit werden schöner sein. Du musst es zulassen können.

Ich habe meinem Sohn vor ein paar Wochen bzgl. eines anderen Themas folgenden Vergleich beschrieben:

Wenn du Durst hast, reicht es nicht das Wasser zu sehen, dass du trinken möchtest. Du musst hingehen und etwas dafür tun, das es deinen Durst löscht. Das Wasser ist da, aber es läuft dir nicht von allein in den Mund.

Ich schicke dir eine große Portion kraft
__________________
glg
Sabine

Rektum CA Nov. 2004, OP im Feb. 2005 mit Anlage eines endständigen Colostomas, Chemo bis Sept. 2005. Es geht mir gut
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  #448  
Alt 18.03.2007, 19:30
derengel derengel ist offline
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Standard AW: habe heute chemo-und strahlentherapie begonnen

Mein liebes Leenchen,
nicht traurig sein - bitte !!! Mir ist grad ein schönes Zitat eingefallen : "Hoffnung ist der Regenbogen über dem herabstürzenden Bach des Lebens" - meine liebe Leena bitte glaub dran.
Ich weiß, dein Leben ist zur Zeit mehr als ein herabstürzender Bach. Du weißt nicht, in welcher Größe er irgendwelche Gebirgsbrocken mit sich führt, die dann wieder ohne Vorwarnung auf dich einstürzen. Du weißt nicht, ws dich hinter der nächsten 3-monatigen "Biegung" des Bachlaufs erwartet... Ich weiß dass du immer für deine Familie da sein wirst. Leena, wenn der nächste Regenbogen am Himmel zu sehen ist, dann nimm deine Kinder an die Hand, spür diese kleinen Hände in deiner und schau hinauf...du wirst die Hoffnung erkennen. Und dann lass sie nicht wieder los !!!! Sie darf sich mal in eine Ecke verkriechen aber dann wieder "heraus mit ihr". Zu meiner lieben Leena !!! Ich schicke dir eine extragroße Portion Kraft und Liebe.
Und eine so dicke Umarmung, dass dir die Luft wegbleibt.
Ich bin mit meinen Gedanken ganz nah bei dir.

deine Grit
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  #449  
Alt 18.03.2007, 21:45
Luna76 Luna76 ist offline
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Standard AW: habe heute chemo-und strahlentherapie begonnen

Liebe Leena,

es ist nicht schön zu lesen das es dir nicht gut geht.Diese Traurigkeit ist normal und gehört dazu.Sie wird dich immer begleiten und es ist in Ordnung das du sie zulässt. Sie wird weniger werden Leena , ganz bestimmt. Lass aber auch die schönen Momente in deinem Leben zu! Was Sabine schreibt finde ich gut in die richtigen Worte gefasst. Schau was du jetzt aus deinem Leben machen kannst....es gibt bestimmt auch schöne Dinge die du mit der Krankheit machen kannst. Klar , ich wünsche mir auch manchmal mein altes Leben zurück aber ich weiß das mich das nicht weiter bringen kann. Ich muss nach vorne schauen und mein Leben nun ein wenig neu ordnen. Ich will einfach leben und dafür werde ich kämpfen und du auch.Du bist nicht alleine......schau dich um ! Was die Zukunft bring das weiß keiner von uns.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft das du deinem Weg findest !

Lieben Gruß
Luna-Tina
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  #450  
Alt 18.03.2007, 22:59
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meliur meliur ist offline
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Zitat:
Zitat von hope38 Beitrag anzeigen
Herrje, was habe ich alles hergeben müssen? Ich bin irgendwie ein Neutrum geworden, keine richtige Frau mehr. Viele Dinge, die zu den "schönsten Dingen im Leben" zählen, sind zur Zeit nicht mehr möglich. Ich fühle mich so fremd in diesem Körper.
Liebe Leena,
wie sehr sprichst Du mir gerade mit diesen Worten aus der Seele. Ganz ähnlich habe ich das gerade vor 2 Tagen meinem Freund gegenüber zu formulieren versucht, aber für "Außenstehende" ist das glaube ich sehr schwer zu verstehen - und für einen Mann noch mehr, wenn er hört, das Gefühl des Frauseins ist verlorengegangen.
Ich finde es immer wieder gut, wie Du auch diesen Gedanken, den Momenten der Traurigkeit und Verzweiflung hier Raum gibst. Und sieh mal, was für eine Lawine des Mitgefühls Du ausgelöst hast! Ist das nicht der schönste Beweis dafür, dass Du auch mit diesen Gefühlen der Angst und Hoffnungslosigkeit nicht allein bist, im Gegenteil? Nicht nur Du bist gleich zum noch mehr Gernhaben, wenn man Deine Worte liest, sondern alle, die Dich hier trösten, gleich mit, weil sie einem selbst auch Trost spenden.
Lass Dich fallen in all diese ausgebreiteten Arme und von ihnen auffangen.
Das bringt mich hier im Forum auch immer wieder zum Staunen: Alle, die hier schreiben, haben Schwieriges zu meistern, und wenn sie andere trösten, wachsen sie über sich selbst hinaus. Dafür bewundere ich Euch alle hier - anstatt im eigenen Leid zu versinken, seid Ihr für andere da!
Das ist glaube ich auch, was uns hier stark verbindet: irgendwie geht es hier mit der Kraft so wie mit der Freude in dem Sprichwort:
Geteilte Kraft ist doppelte Kraft!
Gut, dass Ihr alle hier seid! Und besonders Du, Leena, gehörst zu diesen bewundernswerten Menschen.

Meliur
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