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Alt 27.03.2012, 11:30
dorisau dorisau ist offline
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Standard Mein Verstand kann es nicht begreifen

Am 26.06.2008, genau 13 Tage nach meinen Geburtstag, ist unsere Mama von uns gegangen. 8 Wochen vorher war sie noch lustig, fröhlich und aufgeweckt bei unsere Einweihungsfeier die wir zur Eröffnung unseres eigenen Betriebes gegeben haben. Sie fragte mich noch was Sie dazu anziehen sollte um schön auszusehen und war so stolz auf mich und meinen Mann und freute sich über all die Gäste die dazu gekommen waren. Eine Woche später kam Sie wieder für´s Wochenende zu uns auf Besuch was nach Papas tod vor 4 Jahren schon einmal im Monat Standard war. Das restlich Monat verbrachte Sie abwechselnd bei einen von meinen drei anderen Schwestern. Am morgen des Sonntags zeigte Sie mir auf Ihrer linken Schulter eine Schwellung die Sie über Nacht bekommen hatte welche ich sofort als Lympfknoten gesehen hätte und Sie gebeten habe sich dieses gleich nach dem Wochenende ansehen zu lassen. Am Mittwoch darauf war Sie beim Arzt und dieser hat Ihr eine Woche später den Lympfknoten entfernt. Ein paar Tage nach dieser kleinen OP welche Sie Ambulant hatte, es war wieder ein Samstag und Sie war zum Wochenende in Ihr Feriendomizil am See gefahren, rief ich Sie an und Sie hatte fürchterliche Schmerzen an der rechten Seite, an der Leber. Sie versuchte es mit Schmerzmittel aber diese halfen scheinbar nicht dagegen. Also Rettung gerufen und ab ins Krankenhaus! Und von da weg läuft bei mir alles wie in Trance ab! Eine Woche Spitalsaufenthalt mit sämtlichen Untersuchungen! Diagnose aus Mamas Mund: ein Tumor in der Leber von dem man nicht weiß ob gut oder nicht, ein Rezept erhalten aber die Medikamente nicht geholt, weiter starke Schmerzen in der Leber!! Diagnose vom Arzt bei welchen unsere Mama nicht dabei war: Metastasen in
Leber, Niere und Lunge, Ausgangstumor nicht gefunden, Krebs in Endstation, keine andere Behandlung mehr möglich, Morphium und 20 andere verschiedene Medikament die wir dann für Sie mit dem Rezept geholt haben! Wir wussten nicht ob Mama dieses von den Ärzten gesagt bekommen hat, ob Sie wusste das es keine Heilung mehr gibt für Sie, ob Sie wusste das wir es alle vier Mädls wussten. All dieses Quält mich so, den ich weiß nicht ob Sie wusste das Sie sterben muss und wenn ja, wie hat Sie das verkraften können und darüber schweigen können. Warum hat Sie uns das nicht gesagt, warum haben wir nicht darüber reden können? Die letzten Wochen vor Ihren Tod war Sie bei meiner großen Schwester, damit rund um die Uhr jemand bei Ihr ist und alle sind fast täglich zu Ihr gekommen. Die Augen von Ihr haben sich total verändert, sind immer größer geworden und immer gelber und dann kam der 25.6.2008........Meine große Schwester rief mich weinend an und hat mich gebeten zu kommen weil es Mama schlecht ging. Ich ins Auto und raste gedankenlos dorthin. Meine Mama lag auf dem Bett, hat geschlafen und als ich Ihre Hand nahm und Ihr sagte das ich die Rettung rufen werde, hat Sie gesagt, das ist unnötig es hat keinen Sinn mehr! Bis am Abend waren alle Ihre Mädls und die gesamten Enkelkinder von Ihr anwesend, haben Sie gestreichelt, haben geweint, haben Ihr noch einen Eislutscher gegeben weil Sie so durst hatte und haben dann um 11 Uhr abends die Rettung gerufen weil wir nicht wussten was wir sonst noch für Sie machen konnten. Alle haben fürchterlich geweint, viele sind zusammengebrochen als man Sie mitnahm, zwei meiner Schwestern sind mit Ihr ins Spital gefahren. Um 1.45 am 26.06. hat dann meine Schwester angerufen und mir gesagt das Mama eingeschlafen ist. Es ist unfassbar...., das schrecklichste was einen im Leben wiederfahren kann......einen so geliebten Menschen zu verlieren! Und dann diese 1000 Fragen im Kopf die mir niemand mehr beantworten kann. Wieso hat Sie erst im Endstation davon erfahren? Hatte Sie Jahre vorher schon etwas bemerkt und ist nicht zu Arzt gegangen? Kann so etwas sein das man davon nicht das leiseste schon Jahre vorher gespürt hat? Wieso konnten die Ärzte nicht mal den Ausgangstumor finden? Welcher Krebs war es überhaupt? Wie kann es sein das nur 8 Wochen vergehen von Diagnose bis zu Tod? Die Zeit heilt alle Wunden sagt man doch meine riesige scheinbar nicht! Es ist besser geworden seit die Jahre vergangen sind aber niemals weg und all die Fragen bleiben offen und ich wünschte das ich noch einmal die Gelegenheit hätte und bis 8 Wochen vor Ihren Tod die Uhr zurückdrehen könnte um ihr all diese Fragen zu stellen und vielleicht die eine oder andere Antwort für mich darauf zu bekommen. Mama.........ich vermisse Dich so sehr...........!!!!!!
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